Blei bearbeiten

Hallo!
Um aus einer Bleikugel größeren Umfangs etwas wie eine Pfeilspitze zu formen, das man aber im Notfall auch als Messer benutzen kann (ist halt ein Roman …) - wie würde man vorgehen?
Gruß,
Eva

Da wäre es sicher sinnvoller, die Kugel als ganzes zu nehmen und jemanden damit zu erschlagen. Eine „Klinge“, wenn man die überhaupt so nennen kann, aus Blei hält nicht einmal dem geringsten Wiederstand stand.
Zum einen müsste sie spitz sein, aber dünnes Blei ist umso weicher.
Das käme dem gleich, jemanden mit einem Blatt Papier zu erstechen.
Ansonsten könnte man natürlich die Kugel mit einem Hammer in die entsprechende Form klopfen.

Naja, Blei als Klinge für ein Messer völlig ungeeignet. Dafür ist es viel zu weich.
Als Pfeilspitze könnte man vielleicht noch drüber reden, die fehlende Schärfe könnte es durch sein Gewicht wett machen - dann aber vermutlich eher als Bolzen für eine Armbrust.

Aber im Prinzip könnte man es mit einem Hammer, notfalls mit einem Stein in Form schlagen. Man kann es auch halbwegs schnitzen / hobeln, wenn man entsprechend hartes Werkzeug hat. Schleifen (schärfen!) ist eher nicht drin, weil sehr schnell sehr viel Material abgerieben wird, und den Schleifstein o.ä zu schmiert.

Mit 327°C ist der Schmelzpunkt nicht sonderlich hoch, so daß man sich auch Gießen als Methode vorstellen könnte.

Hallo!

Blei ist sehr weich (eignet sich deshalb äußerst schlecht als Pfeilspitze) lässt sich aber von der Kugel mechanisch abschneiden. Oder von passender Kugel gleich zuspitzen.
Als Werkzeug eignet sich ein Messer oder was man halt sonst an scharfem, schmalem zur Hand hat. Oder eine harte Unterlage und ein Schlagwerkzeug (Hammer oder Stein. Blei ist gut und leicht verformbar.
Und durch das Hämmern wird es auch in der Struktur fester und kann wohl durchaus als Pfeilspitze dienen. In Fleisch wird es bei genügend hoher Schußgeschwindigkeit eindringen und einen auch tödlichen Effekt bewirken.
Auf hartem Material wie Knochen wird es verformt und dringt dann nicht weit ein.
Aber alles eine Frage der Auftreffgeschwindigkeit.

Auch ein zurechtgeschlagener Feuerstein (Flint) eignet sich (aber den könnte man ja bereits selbst als Pfeilspitze nutzen.

Und mit Feuer und schmelzen ? Blei schmilzt schnell, man braucht aber halt eine Gussform für Pfeilspitzen. Die kann man schon aus Holz zurechtschneiden (2-teilig) oder man macht eine aus Lehm/Ton.
Aber man braucht einen Schmelztiegel aus Metall.

MfG
duck313

Hallo Eva,

wie Du bereits bemerktest - anwendungstechnisch höchst fragwürdig, aber der „dichterischen Freiheit“ geschuldet - es sei denn, dein Held hätte Hartblei (Blei-Antimon-Legierung) zur Verfügung.

Daraus wird z. B. Bleischrot gegossen.

Die Bearbeitung von Hartblei ist, wie bereits von den Vorantwortern beschrieben, ebenso möglich - es dauert nur etwas länger. Dafür ist es für die gewünschte Anwendung deutlich besser (obwohl noch lange nicht „gut“!!!) geeignet und glaubhafter.

Herzliche Grüße

Helmut

jemanden damit zu vergiften, wäre wohl sicherer… :smirk:

@ alle:
Ganz herzlichen Dank für eure Informationen!

Tja, der Roman ist Fantasy, den Aspekt muss ich immer berücksichtigen, aber ich wollte grundsätzlich wissen, wie das sich mit dem Bearbeiten von Blei verhält. Ich vermute, der Autor hat „lead = Blei“ genommen (schwarzes Blei), damit das Kind einen Namen hat, denn es soll ein Metall mit besonderen Kräften sein. Andererseits wird es einem metallbearbeitenden Menschen (ich habe mal mit „Schlosser“ übersetzt, weil nichts auf einen Schmied hindeutete) zur Umformung angeboten und der wundert sich kein bisschen, was er als Experte vermutlich getan hätte, wenn ihm ein gänzlich unbekanntes Material mit wundersamen Eigenschaften untergekommen wäre. Da er es auch kommentarlos in die gewünschte Zwitterform bringt, muss es sich auch verhalten wie Blei - IMHO.

Ich habe „Pfeilspitze“ geschrieben, weil ein Armbrustbolzen irgendwie noch weniger eine Messerform hergibt, obwohl … Vielleicht irre ich mich da, wenn ich genau nachdenke :slight_smile: Das vorhandene Material, das ursprünglich als Kugel für eine Schusswaffe diente, wird einmal beschrieben als „groß wie eine fette Feige“, dann ist es plötzlich nur noch so kleine wie „eine Murmel“.

Ich habe beschlossen, beim Autor nachzufragen, was denn nun. Eine Murmel gäbe nach meiner Meinung nicht genügend Material her, um eine Messerklinge draus zu hämmern, mit der man schwupps! jemandem die Gurgel abschneiden kann.

Gruß,
Eva

Oh, du liebe Eva,

kannst du nicht umschwenken auf Krimis oder Thriller? Ich finde es toll, wie viel Mühe du dir gibst.

Data,

die vielleicht auch mal in der Fantasyecke stöbern muss.

Auch schon gemacht :smile:


Gruß, Eva