Blinden-Schachbrett mit seltsamen Markierungen

Ich habe hier ein Blinden-Schachbrett, bei dem nachträglich an den Rändern Löcher gebohrt wurden. Ich kann mir nicht erklären, wofür das gut ist.
Bei herkömmlichen Schachbrettern werden die Linien mit den Buchstaben von A bis H und die Reihen mit den Ziffern von 1 bis 8 gekennzeichnet. Bei einem Blinden-Schachbrett, das ich früher schon mal gesehen habe, waren die Ränder mit normaler Blindenschrift gekennzeichnet. Das Brett hier hatte ursprünglich keine Beschriftung an den Rändern. Es ist deutlich zu sehen das die Löcher nachträglich von Hand gebohrt wurden, nach folgendem Muster:

A kein Locher - 1 kein Loch
B ein Loch - 2 ein Loch
C zwei Löcher - 3 zwei Löcher
D drei Löcher - 4 drei Löcher
E kein Loch - 5 kein Loch
F ein Loch - 6 ein Loch
G zwei Löcher - 7 zwei Löcher
H drei Löcher - 8 drei Löcher

Da es sonst keine Kennzeichnug an dem Brett gibt, kann man das Ganze natürlich auch um 180° drehen. Blindenschrift ist das wohl nicht.

Kann jemand einen Sinn für dieses Muster erkennen?

Gruß Langer

Vielleicht teilweise erfolglose, teilweise erfolgreiche Versuche, Löcher für das Abstellen von geschlagenen Figuren zu machen? Gerade bei Blinden ist es wichtig, dass auch geschlagene Figuren wieder gefunden werden.

Ich habe schon mal gegen einen Blinden Schach gespielt. Wenn der am Zug war, hat er ständig das ganze Schachbrett abgetastet. Geschlagene Figuren direkt am Brettrand abgestellt würden meiner Meinung nach dabei nur stören. Die Figuren waren in einer extra Schachtel neben dem Brett.

Gruß Langer

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Möglicherweise sollen damit die Felder zurbesseren Orientierung durchnummeriert werden?
Zwar hat man hier nur die Nummerierung 0-1-2-3-0-1-2-3, allerdings dürfte das ausreichen, weil die linke und rechte Hälfte recht einfach auseinander gehalten werden kann.

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geübte Blinde machen sich zum Teil kleinste Markierungen um sich zurecht zu finden. Sei es eine Druckstelle mit dem Fingernagel oder ähnliches. Ich bin mt einem blinden Vater aufgewachsen, schon als Kind war ich fasziniert wie der sich zurechtfand. Die (An-) Bohrungen sind mit Sicherheit auch von dem Blinden selbst gemacht worden. Wobei meinem Vater hätte, die wenig symmetrische Anordnung der Markierungen, „die Hutschnur rausfliegen“ lassen (wie er seinen Unmut auszudrücken pflegte.

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Hallo,

Offensichtlich sind die Löcher am Brettrand doch nur individuelle Markierungen und haben mit dem üblichen Blindenschach nichts zu tun. Eine Einteilung in linke und rechte Bretthälfte wäre z.B. möglich. Damen- und Königsflügel sind bekannte Begriffe im Schach.

Danke an alle die geschrieben haben.

Gruß Langer

wWas ist das für eine merkwürdige Aussage, die zudem auch noch ziemlich ignorant ist? Was ist denn in deinen Augen „üblich“? Das ist lediglich eine Dimension ausgehend von der Perspektive von Menschen, die in keiner Richtung etwas mit irgendwelchen Beeinträchtigungen zu tun haben.
Dass es sich um ein „übliches“ Blindenschach handelt, sieht man daran, dass es sich um ein Stecksystem handelt. Dies dient dazu zu verhindern, dass die Figuren beim Tasten umkippen und dann nicht mehr in ihrer Position eindeutig zu bestimmen sind. Die Löcher sind offensichtlich nachträglich und individuell vorgenommen worden. Ob durch einen Sehenden oder nicht, sei mal dahingestellt. Das alles macht aber dieses Schach nicht weniger "üblich!

Damen- und Königsflügel sind zwar Schachbegriffe, haben aber prinzipiell mit diesen Löchern nichts zu tun. Sie dienen lediglich der schnelleren Orientierung. Dafür reicht die ansonsten nicht ganz „orthodoxe“ Aufteilung der Löcher vollends. Denn für eine Braille-Formatierung wäre so gar kein Platz.

Es handelt sich wohl um eine der vielmillionenfachen Varianten, die von irgendeiner Behinderung betroffenen Menschen sich einfallen lassen, um Dinge zu tun, die sie möchten oder tun müssen. Deine ganze Art der Fragestellung wird dem nicht gerecht.

-> Anmerkung: Es gibt nicht „Blindenschrift“, sondern eine Bandbreite unterschiedlicher Systeme…

Eben, der Eine, gegen den du gespielt hast.