Moin!
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was Du damit sagen willst.
Hast du was dagegen, dass jemand mal ausspricht, dass man
nicht mit zweierlei Maß messen sollte? Dass man nicht
gleichzeitig fordern kann, dass z.B. der Hoeneß seine Steuern
zahlen muss, wohingegen man selbst meint, dass die Regeln
nicht für einen gelten?
Ich weiß nicht, wie der TE zum Fall Höneß steht.
Das tut hier auch nichts zur Sache.
Ich habe ein Problem damit, wenn gefordert wird, sich blind der STaatsmacht zu unterwerfen. V.a. wenn es darum geht, schwchsinnige Tempolimitstrafen auf der Autobahn zu bezahlen.
Gegen behördlichen Unfug kann man sich wehren.
Ob die Steuerforderung an Höneß ein solcher Unfug ist, weiß ich nicht. Ich kenne seinen Deal nicht.
Dass ein ticket für 160 Km/h auf einer deutschen Autobahn zu 99% unfug ist, ist jedoch Fakt.
Aus anderen Postings meine ich mich
erinnern zu können, dass Du Blitzer eher als „Abzocke“
bezeichnest.
Richtig. Meist sind sie das.
Das dachte sich der Hoeneß bestimmt auch, nur
eben in Bezug auf die Steuern.
Das weiß ich nicht.
Der Presse habe ich entnommen, dass sein CH-Investment etwas komplexer war, als drei Alukoffer über die Grenze zu schmuggeln.
Das hat nichts mit
„moralin-saurem Geheule“ zu tun, sondern einfach nur mit
Ursache und Wirkung. Man hält sich nicht an die Regeln (egal
wie sinnfrei sie sein mögen oder für wie sinnfrei man sie
hält) und dann gibt es eine Konsequenz. Das wusste man im
Normalfall schon vorher. Erstmal die Regel brechen und dann
hinterher (wenn man erwischt wurde) versuchen, sich irgendwie
herauszuwinden zeugt nicht gerade davon, dass man bereit ist,
für sein Handeln einzutreten.
Das genau sehe ich anders.
Irgendwelche unsinnigen Regeln bzgl. Kleinkram zu dehnen (Tempolimit auf Autobahnen) ist etwas anders, als bei hohem Einkommen und Wohnsitz in D keine Steuern in D zu bezahlen (was Höneß nicht getan hat. Vielmehr bezahlt er auch so schon mehr als 99% der Bevölkerung).
Ich selbst fahre ab und an mal ein wenig zu schnell. Wenn ich dafür ein Ticket bekomme, bezahle ich es meist, da ohnehin nur 15 Eur und ein lesbares Schild (also selbst schuld). Werde ich für Unfug übermäßig zur Kasse gebeten (2m Breitenregel in Baustellen mit 2,05m breitem Wagen z.B.), wehre ich mich mit allen rechtsstaatlich zur Verfügung stehenden Mitteln.
Dennoch stehe ich generell für meine Handlungen ein. Ich treffe beruflich sowie privat fundierte Entscheidungen auf Basis meines Wertesystems (ja, so etwas habe ich. Und zwar klar und eng definiert und alltagstauglich). Für die Folgen stehe ich ein. Ich ernähre eine 4-köpfige Familie auf hohem Niveau.
Was also willst Du von mir?
Es ist also keine Frage von
Moral, sondern von Eiern.
So ist es.
Die Eier zu haben, sich nicht jeden Unfug gefallen zu lassen, nur weil irgendein realitätsfremder Verwaltungsbeamter ein paar Regeln abgesondert und sinnlos Schilder aufgestellt hat.
Ob man die Eier hat, für seine
eigenen Handlungen die Konsequenzen zu tragen. Rumschimpfen,
dass bestimmte Regeln doch „so schwachsinnig“ sind und das
alles „Abzocke“ ist, kann jeder.
Wie gesagt, ich bin da entspannt. Für meine Handlungen stehe ich ein. Notfalls auch über die Nutzung eines zur Verfügung stehenden Rechtsweges. Denn würde ich brav meinen Führerschein abgeben, weil ich ohne Vorsatz ein (meist ohnehin völlig überflüssiges) Tempolimit übersehen habe, wäre ich meinen Job los, müsste irgendwann mein Haus verkaufen und meine Familie säße af der Straße. Da stehe ich doch lieber für meine Familie ein und bekämpfe unsinnige staatliche Entscheidungen.
Du siehst, die Welt ist nicht so schwarz-weiß gefärbt, wie Du Dir das wünschst. Gerade im Bereich Straßenverkehr nicht.
Meine Existenz sichere ich durch Arbeit, aber auch durch eine sichere Fahrweise. Dass man bei 100.000 Km p.a. auch mal einen Fehler machen kann, ist sehr viel wahrscheinlicher als bei einem rentner, der 1.500 Km p.a. auf immer derselben Landstraße zum Supermarkt fährt und dabei alle anderen aufhält.
nur bildet das unser Verkehrsrecht nicht ab. Daher muss man sich im Falle eines Falles auch wehren.
Mit „nicht für seine Taten Einstehen“ hat das nichts zu tun. Im Gegenteil, man muss schon sehr mutig sein, um sich nahe des Wohnortes einen Polizeibeamten gerichtlich „zur Brust zu nehmen“.
Willkommen im wirklichen Leben!
M.
P.S.: ich habe übrigens 0 Punkte in Flensburg und bezahle im Schnitt im Jahr um die 50 - 100 Eur für Tickets. Meist sind das Parktickets meiner Frau…