Blitzlichtgerät und das Phänomen Plok

Wenn man ein Blitzlicht auslöst hört man immer ein deutliches Plock

Woher stammt dieses Geräusch?

Wer weiss das ?

Christa

musste sich im trauten Männerkreis alle Theorien anhören, die Richtig sind.

lufterwärmung
hallo,

durch den blitz erwärmt sich die luft in der nähe der blitzlichtröhre, und dadurch dehnt sich die luft aus. was du nun hörst ist genau diese luftdruckänderung. (hörbarer schall ist nunmal nix anderes als luftdruckveränderungen die zwischen 20x und 20000x pro sekunde stattfinden).

falls ich vollkommen daneben liegen sollte, bitte ich um entschuldigung, die fragestellerin noch weiter verwirrt zu haben.

gruss wgn

Der Donner zum Blitz (owt)

Hallo Christa,

Beim elektronischen Blitzgerät wird ein Kondensator zunächst aufgeladen und dann über eine Gasentladungsröhre (Blitzröhre) schlagartig entladen. Dabei können kurzzeitig Ströme von mehreren 100 Ampere fließen. Durch den hohen Entladestrom treten mehrere Effekte auf, die sich akustisch wahrnehmen lassen. Was Du hörst, ist die Summe dieser Geräusche.

  1. Das Glas der Blitzröhre erwärmt sich schlagartig. Gleichzeitig erhöht sich der Gasdruck im Inneren der Röhre um ein Vielfaches. Dadurch entsteht eine Schallwelle im Glaskörper, die sich über die Luft und das Gehäuse ausbreitet.

  2. Durch den hohen Strom entsteht kurzzeitig ein starkes Magnetfeld, das einerseits direkt mechanische Verformung (Magnetostriktiver Effekt) und andererseits durch magnetische Kraftwirkung Schallwellen verursacht.

  3. Der Kondensator unterliegt einer starken Belastung. Dadurch kann sich die Innentemperatur schlagartig innerhalb von ms ändern, was zu einer entsprechenden Wärmeausdehnung führt. Dazu kommen noch magnetische Effekte der aufgewickelten Kondensatorfolie und Elektrostriktiver Effekt im Dielektikum, die ebenfalls Schallwellen verursachen können.

  4. Die Luft um Die Blitzröhre herum erwärmt sich ebenfalls geringfügig, aber schlagartig und verursacht eine kleine Druckwelle.

Wie Du siehst, ist die Erklärung garnicht so einfach und man könnte wahrscheinlich ein Buch darüber schreiben, welcher Effekt welchen klanglichen Anteil zum „Plock“ beiträgt.

Jörg

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Wie Du siehst, ist die Erklärung garnicht so einfach und man
könnte wahrscheinlich ein Buch darüber schreiben, welcher
Effekt welchen klanglichen Anteil zum „Plock“ beiträgt.

Oft sind die meisten Effekte aber auch völlig vernachlässigbar und der ‚Plock‘ hätte nur eine einzige Ursache. Welche weiß ich aber auch nicht.

Ich habe da aber auch schon mal rumgespielt und meinte dass wenn man z.B. schwarzes Papier dirkt vor den Blitz hält, das Geräusch dann besonders laut war. Daher noch meine Theorie: Der ‚Plock‘ kommt daher, dass der Lichtblitz das Gehäuse anstrahlt, welches sich in diesem Moment an der Oberfläche stark erwärmt und dadurch kurzfristig etwas ausdehnt - die dabei entstehende Druckwelle wäre hörbar…

Geht evtl. in die richtige Richtung - allerdings glaube ich nicht, dass sich die Luft um die Blitzröhre so schnell erwärmt: Die Luft absorbiert ja kaum Strahlung und wenn sie sich am heißen Glaskolben erwärmt, dann müsste der ja noch viel schneller erhitzt worden sein (und dadurch erst recht ‚Plock‘ machen :smile:

Schreibt man das jetzt eigentlich ‚Plock‘ oder ‚Plok‘ ? Steht im Betreff der Fragestellerin anders als im Text…

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Wie Du siehst, ist die Erklärung garnicht so einfach und man
könnte wahrscheinlich ein Buch darüber schreiben, welcher
Effekt welchen klanglichen Anteil zum „Plock“ beiträgt.

Oft sind die meisten Effekte aber auch völlig vernachlässigbar
und der ‚Plock‘ hätte nur eine einzige Ursache.

Nur eine einzige Ursache kann ich mit Sicherheit ausschließen. So eine „Blitzentladung“ ist gewissermassen ein höchst dramatisches Ereignis für alle beteiligten Bauteile, das keines dieser Bauteile stillschweigend über sich ergehen lassen würde :wink: Sicher ist, dass sowohl Gasentladungslampen als auch Kondensatoren bei schlagartiger Entladung deutlich hörbare Geräuche produzieren.

Ich habe da aber auch schon mal rumgespielt und meinte dass
wenn man z.B. schwarzes Papier dirkt vor den Blitz hält, das
Geräusch dann besonders laut war. Daher noch meine Theorie:
Der ‚Plock‘ kommt daher, dass der Lichtblitz das Gehäuse
anstrahlt, welches sich in diesem Moment an der Oberfläche
stark erwärmt und dadurch kurzfristig etwas ausdehnt - die
dabei entstehende Druckwelle wäre hörbar…

Ich habe da auch schon Experimente mit besonders großen Kondensatoren gemacht. Dabei konnte ich z.B. mit einem Blitz die angestrahlte Oberfläche verdampfen oder ein Stück Papier entzünden. Im Normalfall absorbiert das Gehäuse aber kaum Licht, sodass hier kaum Erwärmung stattfinden dürfte, jedenfalls nicht mehr als bei der umgebenden Luft.

Jörg

Ich habe da auch schon Experimente mit besonders großen
Kondensatoren gemacht. Dabei konnte ich z.B. mit einem Blitz
die angestrahlte Oberfläche verdampfen oder ein Stück Papier
entzünden. Im Normalfall absorbiert das Gehäuse aber kaum
Licht, sodass hier kaum Erwärmung stattfinden dürfte,
jedenfalls nicht mehr als bei der umgebenden Luft.

Jörg

Du hast recht, das Gehäuse ist ja ziemlich verspiegelt. Wenn ich nochmal eine Vermutung abgeben darf, dann würde ich doch hauptsächlich auf die Blitzröhre tippen…

Wie hast du denn die Experimente gemacht? Konventionelle Blitzröhre aus einem Foto-Blitz mit mehreren Elkos parallel?

Ich wollte mal so eine Art Laser bauen, und Sammellinsen vor den Blitz montieren; das hat aber nicht recht funktioniert. Aber was funktioniert hat, einfach einen Widerstand in Reihe zum Elko löten, dann kann man den Blitz z.B. 5 Sekunden mit schwacher Leistung leuchten lassen :smile:

Du hast recht, das Gehäuse ist ja ziemlich verspiegelt. Wenn
ich nochmal eine Vermutung abgeben darf, dann würde ich doch
hauptsächlich auf die Blitzröhre tippen…

Natürlich darfst Du das :wink: Ich halt das auch für möglich, will mich aber nicht festlegen. Der Kondensator macht jedenfalls auch deutlich hörbare Geräusche. Was ich noch nicht erwähnte, ist die Zündspule, die durch einen starken Stromimpuls ebenfalls ein Knackgeräusch erzeugt.

Wie hast du denn die Experimente gemacht? Konventionelle
Blitzröhre aus einem Foto-Blitz mit mehreren Elkos parallel?

Genau so habe ich es gemacht. Ich glaube, es waren bis zu 8 große Blitzelkos. Die innere Glasoberfläche der Röhren war allerdings nach einigen „Schüssen“ ziemlich verschlissen.

Ich wollte mal so eine Art Laser bauen, und Sammellinsen vor
den Blitz montieren; das hat aber nicht recht funktioniert.

Das kann auch nicht funktionieren, weil die Röhre eine viel zu große räumliche Ausdehnung hat. Ideal wäre da eine fast punktförmige Lichtquelle.

Aber was funktioniert hat, einfach einen Widerstand in Reihe
zum Elko löten, dann kann man den Blitz z.B. 5 Sekunden mit
schwacher Leistung leuchten lassen :smile:

Ja, dann kommst Du schon fast in den Bereich der Glimmentladung und die meiste Energie des Kondensators wird wohl im Widerstand verheizt.

Jörg