Es gibt unzählige Romane:
zum Beispiel:
„Sie, 40, trennt sich von ihrem Freund, tragisch und traurig, hat noch ein paar Tage Urlaub und fährt in das letzte Dorf ins Allgäu, um darüber nachzudenken und zu trauern.
Aber - es hat Schnee und am Frühstückstisch fragt ein gutaussehender, 185 großer Mann, ob an ihrem Tisch noch Platz wäre, sie unterhalten sich und ER schlägt vor, ihr die Gegend zu zeigen und sie beschützen zu wollen. 1 Jahr später heiraten sie und sind bis an ihr Lebensende glücklich und zufrieden.“
Jetzt ich: Seit meiner letzten Beziehung, die vo 5 Jahren endete, habe ich mir gesagt: Jetzt habe ich genug, ich bin 50, jetzt kümmere ich mich um mich. Das tue ich. Und zwar alles nicht weil ich einen Mann suche, sondern weil ich krank bin und mein Leben, so ich noch kann mit einer chronischen, schweren Erkrankung, genießen wollte. Ich wollte die Berge sehen. Ich habe mein Campingmobil ausgerüstet, für wochenlang durch die Gegend, in Deutschland, in der Schweiz. Ich gehe ins Theater, Opern von Verdi liebe ich, ich springe mit dem Hund an der Donau entlang und alle staunen und sitze anschließend im Biergarten, weil ich mir mein Bier verdient habe.
In allen „Ratgebern“ steht, :Sobald sie loslassen und keine Partnerschaft wollen kommt sie automatisch auf sie zu".
Darüber kann ich nur lachen. Ich war Einzelkind und kann ganz gut alleine leben. Das habe ich jetzt 4 Jahre lang getan, enthaltsam, da ja niemand da war.
Ich wundere mich nur: Überall, wo ich unterwegs war, hier, in den Bergen, in der Stadt, kein MANN spricht mich an, setzt sich zu mir und fragt ob wir uns morgen treffen können. Dann könnte ich noch „ja“ oder „nein“ sagen.
Vergessen wir also die ganzen Frauenzeitschriften: Dort sind die Frauen klein, zierlich, beschützererweckend, ungeschminkt.
Ich bin, dafür kann ich nichts, 54, 182 groß, 71 Kilo leicht, also schlank, auch noch naturblond mit langen Haaren über die Schulter. Ich habe sportliche Kleidung an, weiß über Politik und Gesellschaft Bescheid, habe studiert und bin nicht dumm.
Warum ich schreibe: Alle sagen: Du mußt einfach lockerlassen. „Ich lasse locker“. Alle sagen: „Du bist doch nett, wir verstehen das nicht“.
Ich will mich rehabilitieren, ich kann ja nichts dafür. Die Männer haben Angst: In den ganzen 4 Jahren hat mich kein einziger Mann angesprochen und gefragt, was ich morgen mache. Oder gefragt, ob wir uns treffen können. Niemand, kein einziger.
Was kann ich denn tun? Soll ich mir die Haare bei 182 kurz schneiden (bei 182 sieht es furchtbar aus), soll ich sie umfärben in rötlich, das jetzt so modern ist? Soll ich überhaupt nicht mehr (ich habe einen Hund, der viel Auslauf braucht) unterwegs sein, damit ein Mann „Mitgefühl“ hat und denkt, diese Frau braucht Unterhaltung?
Die Männer haben Angst, aber was kann ich dann tun, um ihnen diese Angst zu nehmen?
Das macht mir schon sehr große Probleme, denn ich möchte schon wieder einen Gefährten für das weitere, ruhige, schöne Leben haben.
Wer weiß mir einen Rat?
Puh, ich bin gespannt!
Karin