Hallo Peter,
noch einmal herzlichen Dank, Daß du Dir Zeit für mein Problem nimmst und mir sachkundig weiterhilfst.
Einen Netzteilfehler kannst du damit nicht ausschliessen.
Was passiert wenn du einen Warmstart machst ?
Hast du auch schon versucht einen neustart nach nur ein paar
Minuten zu machen ?
Wenn ich nach dem ersten Kaltstart nach wenigen Minuten einen Neustart mache, bleibt der Bluescreen aus und der PC läuft stabil.
Morgen werde ich testen, was nach einem freiwilligen Warmstart passiert.
Wie schnell diese Spannungen anliegen und stabil sind, hängt
von der Temperatur der Bauteile und dem Ladegrad der Elkos ab.
Es kann auch sein, dass da ein IC etwas „rumzickt“ bis es eine
bestimmte Temperatur erreicht hat.
Vor 30 Jahren hatten wir so ein Problem mit den ersten Serien
der 6502-CPU. Unterhalb von 20°C führte die CPU den Reset
nicht richtig durch. Man musste also das Gerät einige Sekunden
einschalten damit sich der CPU-Chip auf über 20°C aufheizen
konnte und dann das Gerät aus- und wieder einschalten.
Mir ist aufgefallen, daß im Sommer zur Zeit der großen Hitze meine Bluscreens seltener wurden, da gab es sogar eine Phase, in der ich etwa 14 Tage lang keinen einzigen hatte - die Raumtemperatur lag damals zwischen 24 und 26 Grad.
Treiberupdates sind immer so eine Sache - wozu braucht eine
jahrelang funktionierende Hardware plötzlich neue Treiber oder
ein neues BIOS?
Es gibt unterschiedliche versteckte Bugs.
- Neue Software kann einen Treiber etwas anders ansteuern,
was erst kann zu Fehlern führen kann. Ich habe schon Fehler
erlebt, welche nur auftreten wenn die Software auf einer
bestimmten physikalischen Adresse abgelegt wird.
- Auch Elektronik altert. Der IC-Hersteller garantiert
Grenzwerte für die Parameter. Diese Grenzen sind so gesetzt,
dass sie über den Temperaturbereich und die Zeit eingehalten
werden. Da die Herstellung aber immer gewisse Toleranzen
beinhaltet sind die gefertigten Bausteine immer etwas besser
als Garantiert. Dies ist auch das was beim Übertakten
ausgenutzt wird. Es kann also durchaus sein, dass in der
Ansteuersoftware etwas Zeitlich zu knapp bemessen wurde, aber
bei den meisten Geräten einer ganzen Serie funktioniert.
Wenn ich das richtig verstanden habe, würden mir in diesem Fall (alternde Elektronik) Treiberupdates nicht weiterhelfen - oder sind neuere Treiber generell fehlertoleranter bei alternder Hardware?
Bei Windows ändert sich im Laufe der Zeit eher
der Kernel des Betriebssystems selbst, wenn ich regelmäßig
Patches und Updates einspiele. Um Treiberproblemen auf die
Schliche zu kommen, sollte ich vielleicht besser diese Patches
sukzessive entfernen.
Auch hier kann der eigentliche Fehler im BIOS oder einem
Treiber liegen. Auch hier gibt es mehre Möglichkeiten.
Wird jetzt der Kernel optimiert können
zwei solche aufeinander folgene Aufrufe in einem kürzeren
zeitlichen Abstand auftreten und die Hardware ist noch nicht
mit dem ersten Befehl fertig, wenn der nächste schon gesendet
wird. Die optimierung kann schon alleine dadurch erfolegen,
dass beim Compilieren andere Einstellungen für die Optimierung
verwendet werden oder eine andere Compiler-Version verwendet
wird.
Falls dies die Fehlerursache sein sollte: Wenn ich für meine Hardware wie z.B. Mainboard oder Grafikkarte keine neuen Treiber bekomme, müßte ich demzufolge also tatsächlich die Updates des Betriebssystems wieder entfernen?
Wie weiter oben schon beschrieben, hatte ich in der Zeit der großen Hitze keine Bluscreens. Diese traten erst Anfang August wieder auf - einen Tag, nachdem ich eine Reihe von Microsoft-Patches heruntergeladen und installiert hatte. Andererseits wurde es gerade um diese Zeit auch wieder kühler, die Raumtemperatur lag nicht mehr bei 25 Grad, sondern nur noch bei 19-20 Grad.
Aber auch früher traten schon sporadisch und selten direkt nach dem Neustart Bluescreens auf, wenn ich nach dem Aufspielen eines Patches zu einem solchen Neustart aufgefordert wurde.
Als mögliche und plausible Ursache meiner Bluescreens kämen also das Netzteil in Betracht, Elkos auf dem Mainboard oder generell alternde Hardwarekomponenten. Bei den Microsoft-Updates bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Könnte es auch an der Grafikkarte liegen? Unter Linux im 2D - Modus macht sie keine Probleme, aber unter Windows im 3D-Modus. Ist es denkbar, daß eine Grafikkarte einen solchen selektiven Defekt haben kann?
Meine Bluescreens kündigen sich ja meistens durch einen vorhergehenden GUI-Absturz eines Programms an - die Benutzeroberfläche ist weg und ich lande auf dem Desktop, im Taskmanager ist der Prozess des betreffenden Programms aber noch aktiv.
Wenn ich dann die Hardwarebeschleunigung der Grafikkarte ganz ausschalte, kann ich die GUI kurzfristig und auch nur fehlerhaft wieder auf den Bildschirm holen - kurz danach tritt aber trotzdem unvermeidlich der Bluscreen auf.
Gruß
Marco