Blutabnahme ohne Sicherheitsvorkehrung

Hallo,

ich war vor ein paar Tagen beim Arzt und bekam auch Blut abgenommen.
Ich beobachtete die Arzthelferin, die sich erst rührend um andere Mitpatienten kümmerte, während ich im Raum wartete. Als sie dann zu mir kam, desinfizierte Sie meinen Arm mit Spray und wollte mir die Nadel nach dem wischen direkt in den Arm stecken.
Ich fragte sie, ob sie sich nicht die Hände vielleicht vorher desinfizieren möchte und bitte Handschuhe anziehen will. Sie schaute mich nur verwundert an und meinte, daß das sehr ungewöhnlich sei, würde es aber machen, wenn ich drauf bestehe. Ich bestand drauf und habe jetzt ein unsicheres und schlechtes Gewissen.
Wie ist es richtig?

Danke

Keine Ahnung- Frag doch einen Krankenhaushygieniker oder so
Ich hab nur mit Verkeimungen in Wasseranlagen zu tun
Gruß
H.P.

das schlechte gewissen ist berechtigt !

Guten Tag…

Da kann ich nur staunenden Kopf schütteln !

Sie haben zu Recht reklamiert bezw. Nachgefragt ,

Ich hätte mir da jedenfalls kein Blut abnehmen lassen !!!

Bitte wenden Sie sich doch betreffen diesem Vorfall beim deutschen roten Kreuz oder bei
Beim Gesundheitsamt/Ministerium.

Jedenfalls würde ich diesen Vorfall dokumentieren und festhalten.

Ich würde zu Arzt gehen und darauf bestehen, dass mein Blut bei einem unabhängigen Labor überprüft wird auf Hepatitis, Aids usw… Ohne den Grund dafür (Vorfall) zu nennen!!

Es kommt immer wieder mal vor dass Patienten bei der Blutabnahme resp. Bei solch unsauberen Vorgängen infiziert werden !

Doch jetzt nicht gleich in Panik geraten… Aber sicher ist sicher und solche Praktiken müssen unterbunden werden !!

Sollten Sie nachträglich erkranken… Wird es fast unmöglich diesen Vorfall noch zu beweisen !!

Viel Glück … Und eine schöne Zeit !!

Hallo,

also ein schlechtes brauchst du nicht zu haben. Im Gegenteil. Das wäre ein Fall für das Gesundheitsamt.
Also ich finde das eine große Saue… Da man sich nach jedem Patientenwechsel die Hände gründlich desinfizieren sollte. Sowie Handschuhe tragen.

Aber ich habe hier noch etwas für dich :

http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/RiliHaemo…

unter 2.3

Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Viele Grüße
baba

sehr hilfreiche Antwort. Danke

das schlechte gewissen ist berechtigt !

Vielen Dank für die Antwort. Aber ich habe ja auf das benutzen von Handschuhen bestanden und von daher denke ich, ist mir da nichts passiert. Ich denke nur an die vielen anderen Patienten, die nicht den Mut haben, sich dem entgegenzusetzen.

Danke, ich werde da nochmals den Kontakt zu meinem Arzt suchen und Ihn darauf hinweisen. Sollte das Ganze erfolglos verlaufen, werde ich sicherlich den weiteren Weg wählen.

naja lieber freund, die blutabnehmerin könnte sich höchstens vor dir schützen mit desinf. & handschuhen, falls was „rausspritzt“ von dir, aber mit dir kommt sie ja nur per nadel an dich (und die war ja sicher frisch ausgepackt…),also was solls. so einen quatsch hab ich noch nie gehört, gelesen, gesehen - und ich bin 71 !
bleib praxisbezogener und sekiere kein gutmeinendes med-personal.
dann wars wirklich „hilfreich“.

sehr hilfreiche Antwort. Danke

das schlechte gewissen ist berechtigt !

Also zunächst einmal denke ich nicht, daß ich irgendeinen „Quatsch“ erzähle. Eigentlich ist es doch im Sinne der Medizin, indem ich frage, wenn ich unsicher bin. Und ich „mißhandel“ (synonym für sekkieren) auch kein Personal. Finde ich eine Frechheit, diese Behauptung. Ich schreibe das nicht aus lauter Langeweile oder weil ich nichts besseres zu tun habe. Sowas nenne ich „mich informieren.“

Könnte auch hingehen, wie so viele und mich direkt beschweren, ohne einen Background zu erfragen. Und selbst wenn meine Fragen aus mancher Sicht „Quatsch und Unsinn“ zu sein scheinen, wird mich das nicht davon abhalten, meine Fragen weiterhin zu stellen.

Ein guter Arzt fragt nicht und desinfiziert vorher. Wenn in den Krankenhäusern die Visiten so ablaufen würden, dass der Oberarzt oder Professor sich vor dem Begrüßen der Patienten jedesmal die Hände desinfizieren würde, dann wäre das Problem der multiresistenten Erreger in den Krankenhäusern bald gebannt. Aber auf der anderen Seite benötigte jedes Krankenhaus dann auch einen zusätzlichen Etat für geeignete Desinfektionsmittel…

Hallo,

ich war vor ein paar Tagen beim Arzt und bekam auch Blut
abgenommen.
Ich beobachtete die Arzthelferin, die sich erst rührend um
andere Mitpatienten kümmerte, während ich im Raum wartete. Als
sie dann zu mir kam, desinfizierte Sie meinen Arm mit Spray
und wollte mir die Nadel nach dem wischen direkt in den Arm
stecken.
Ich fragte sie, ob sie sich nicht die Hände vielleicht vorher
desinfizieren möchte und bitte Handschuhe anziehen will. Sie
schaute mich nur verwundert an und meinte, daß das sehr
ungewöhnlich sei…

Ja das stimmt wohl. Man darf mir auch gern mal die Hand ungewaschen geben. Nur bei der Blutabnahme bin ich da schon etwas vorsichtig, wie ja die neuesten Erkenntnisse aus den medien berichten (Dieser Skandal mit den Handschuhen der Reinigungskräfte im Krankenhaus).
Und ich weiß ja wirklich nicht, was welche Arzthelferin vor meiner Blutabnahme so getätigt hat. Vielleicht kann man das desinfizieren vor lauter stress auch mal vergessen. Alles kein Thema. Mir ging es auch nur um die Aussage, daß sie meinte, es sei in dem Beruf eher unüblich und völlig entrüstet reagierte. :smiley:

Gruß
Stephan

Also … ich hätte da noch irgendwo eine Kanone herum stehen, falls die jemand zum Schießen auf Spatzen benötigt.

Fakt ist:
Infektionshandschuhe und Desinfektionsspray …

Die Handschuhe …
vermindern evtl. eine Übertragung pathologischer Keime zwischen Träger/in derselben auf den/die Patient/in, der gerade „behandelt“ wird. Die größere Gefahr droht dabei, wie im geschilderten Beispiel, allerdings der Arzthelferin. Sofern die Handschuhe zwischen den verschiedenen Patienten gewechselt werden.

Ansonsten könnte passieren, daß ohne Handschuhe oder Handschuhwechsel, krankmachende Keime mittels der Arzthelferin (oder Arzt, oder sonst. Person) vom einen auf den anderen Pat. übertragen werden.
Händedesinfektion nach dem Ablegen der Infektionshandschuhe ist eh vorgeschrieben, wie auch Händedesinfektion nach Kontakt mit Ausscheidungen (fühlbarer, nasser Schweiss; Blut, Exkremente, Sekret, usw.) eines Pat. - ob bekannt krank oder nicht.
Handschuhe anlassen, beim „Wandern“ von Pat. zu Pat., ist ein „nogo“, selbst wenn diese Handschuhe mit einem Desinfektionsmittel benetzt würden - bringt fast nix.

Desinfektionsspray …
Da gibt es diverse Mittel, die jeweils ihren eigenen Einsatzzweck haben. Welche für Flächen (Arbeitsflächen, Instrumente usw.) oder Hautdesinfektionsmittel (vor Eingriffen wie Punktionen zum Blutabnehmen oder Spritzen, kl. OP, usw.) oder spezielle Händedesinfektionsmittel, die NUR dem Desinfizieren von Händen dienen (vor und nach Kontakten wie oben angeführt bzw. bevor man einen „neuen“ Pat. an/in sensiblen Bereichen berührt).

Solche Desinfektionsmittel sind also gemäß ihrer Vorsehung anzuwenden, weil sie sonst nicht (richtig) wirken; es ist aber auch ihre Einwirkzeit zu beachten.
Die angesprühten Keime fallen nämlich nicht sofort tot um oder ersaufen darin, sondern die Mittel müssen erst einmal deren Hülle knacken und zerstören sie dann.
Deswegen gibt es in bestimmten Gebieten und zu bestimmten Zeiten auch spezielle Mittel, die z.B. besonders gut gegen Viren wirken (Bakterien und Viren sind nicht das Gleiche!).

Ergo … daß die Arzthelferin keine Handschuhe trug, wäre schlimmstenfalls ihr eigenes Problem, wenn sie sich nämlich mit irgendwelchem Zeugs besudelt und dann daran erkrankt - also „selbst schuld“.
Allerdings … hätte sein können, sie schleppt etwas von einem anderen Pat. von vorher nun zum nächsten Patienten. Das wäre uncool …

Zugute halten würde ich ihr aber, daß sie vorschriftsgemäß mit Desinfektionsmittel die vorgesehene Punktionsstelle abgesprüht hat. Gut so, reicht auch.
Zum einen verhindert dies das Überleben zwar nicht aller, aber einer großen Anzahl von Keimen - egal, ob gute oder böse …
Hat sie das beim Pat. zuvor auch so gemacht, dann isses doch okay soweit.
Denn … zum Krankwerden braucht es auch erst einmal eine größere Menge an diesen klitzkleinen Bösewichten.
Von denen waren vermutlich eh nicht mehr viele, wenn überhaupt welche, vorhanden.

Hat sich die Arzthelferin „dazwischen“ die Hände gewaschen und/oder desinfiziert, isses auch okay soweit - egal, ob sie nun Handschuhe anhatte oder nicht.

Allerdings wäre Folgendes anzumerken:
Nicht alles, was in den Medien kommt, stimmt immer so, wie es dort behauptet wird, denn „schreiende Sensationen“ verkaufen sich immer besser, als Erklärungen über wahre Sachverhalte und bringen den Schmierfinken mehr Geld, als sie es per ordentlicher Recherche verdienen können.
Dennoch - es ist Fakt, daß bis vor einiger Zeit ca. 90% nosokomonialer Infektionen über die Hände (incl. Handschuhe) von Ärzten und ärztl. Assistenzpersonal übertragen wurden.
Inzwischen sehen die Zahlen etwas besser aus.
Allerdings stehen weder in Zeitung die genauen Zahlen, noch weiß sie ein oberschlauer „Undercover“-Reporter.
Wissen tun das vlt. die Leute vom Robert-Koch-Institut in Berlin - vielleicht …

Von daher würde ich empfehlen, mal zu sehen, ob der Ball nicht flacher gespielt werden kann.

Auf die Ärztekammer oder zum Gesundheitsamt rennen oder sonstwo wegen solchen Dingen großartig auf die Pauke zu hauen, wird wohl einzig und alleine demjenigen, der jetzt seinen Frust los wird helfen.
Ansonsten darf jeder hier versichert sein, daß an der Sache schon seit jeher gearbeitet wird. Rom hat auch seine Zeit gebraucht, bis es erbaut wurde.
Und eine Arzthelferin ist auch nur ein Mensch.

Gesetzt den Fall … kann man(oder frau) sie ja höflich (!!) darauf aufmerksam machen und ihr im ruhigen Ton erklären, daß man sich wohler fühle, wenn …

Alles gut jetzt?

PS: Ich arbeite selbst im medizinischen Bereich und Hygiene ist mir schon seit jeher ein wichtiges Anliegen - von daher …
Allen Gute Besserung, wer’s braucht!

Hallo, leider kann ich durch einen längeren Auslandsaufenthalt erst heute antworten. Da es keine akute Frage war, hoffe ich, dass Sie die Antwort noch interessiert.
Mit dem desinfizieren des Einstichareals der Haut ist schon mal die wichtigste Maßnahme getroffen worden. Hiermit wird verhindert, dass Mikroorganismen auf der Haut über die Einstichstelle in den Körper (BLUTBAHN)mit der Nadel eingeschleust werden.
Voraus gesetzt, die (sterile)Nadel wurde nicht mit der Hand berührt und die Hand hat nach dem desinfizieren der Haut die Einstichstelle nicht berührt, ist die Gefahr einer Kontamination sehr gering.
Ärtzliches Personal sollte aber immer die Hände desinfizieren und/oder „neue“ Handschuhe anziehen, wenn ein öffnen der Haut (Einstich) erfolgt.
Es können immer pathogene Keime nach Patientenkontakt an den Händen sein.
Allerdings muss man auch sagen: je kleiner die Hautöffnung, umso geringer das Infektionsrisiko.