Boden dämmen/Dampfsperre?

Hallo,

ich bräuchte mal ein paar Ratschläge.

Vorab muss wohl gesagt werden, dass es hier leider nicht um eine „saubere“ Lösung des Problems geht, denn weder ich noch die Vermieter haben das nötige Kleingeld. Leider.

Also folgendes: Ich wohne in einer Souterrain-Wohnung, der Garten ist aber auf Wohnungshöhe. Nun haben wir den alten Laminatboden entfernt, weil wir neuen legen wollen. Unter dem Laminat war eine Trittschalldämmung, also so eine weiße Folie, und darunter eine Dampfsperre (durchsichtige Folie). Darunter befindet sich ein alter Betonboden.

Der Betonboden ist nicht mehr ganz intakt, und auch ein wenig feucht. Es hat leicht muffig gerochen, aber offensichtlicher Schimmel war da keiner.

Nun überlegen wir, wie wir den Boden am Besten abdichten können.

  1. Dampfsperre legen und mit Silikon mit der Wand verbinden?
  2. Eproxidharz?

Das Problem ist natürlich, und dessen sind wir uns bewußt, dass eigentlich der ganze Boden raus muss. Aber das geht eben leider nicht.

Was können wir tun, damit die Feuchtigkeit nicht durch den Boden kommt?

LG IA

Hallo Iris-Antonia,
einen derartigen Fußboden (wie beschrieben) mit einer Abdichtung auszubilden ist ohne einen erheblichen Aufwand nicht möglich.
Wenn Du auf das Fehlen des (Zitat) nötigen Kleingeldes auch beim Vermieter anspielst, dann ist jeder funktionierenden Lösung bereits ein Riegel vorgeschoben.
Es ist Aufgabe des Vermieters, für den Wohnraum Sorge zu tragen, und nicht die des Mieters!
Die PE-Folie, welche Du gefunden hattest, ist nur eine Dampfbremse.
Waren die alten laminat-Fußbodenelemente nicht durch (aufsteigende) Feuchtigkeit gezeichnet (Verwölbungen, Quellungen), dann hat die Abdichtung auf der Beton-Bodenplatte ihre Funktion bewiesen.
Wobei ich nicht glaube, dass das, was Du als BETON beschrieben hast, auch einer ist. In erdberührten Wohnräumen muss ein schwimmender Estrich auf Wärmedämmschicht vorhanden sein.

Ihr als Mieter habt keine „Hand anzulegen“ an die Bausubstanz.
Dazu gehört der nachträgliche Einbau von Dampfbremsen oder Abdichtungen. Im nicht unwahrscheinlichen Fall richtet Ihr aus Unkenntnis mehr Schaden als Nutzen an. Und dann geht der Eigentümer (zu Recht) möglicherweise an Euer Portemonnaie!
Was zu tun ist, liegt im alleinigen und rechtlichen Aufgaben- und Verantwortungsbereich des Vermieters/Eigentümers.

>Was können wir tun, damit die Feuchtigkeit nicht durch den Boden kommt?

Hallo Klaus,

Wenn Du auf das Fehlen des (Zitat) nötigen Kleingeldes auch
beim Vermieter anspielst, dann ist jeder funktionierenden
Lösung bereits ein Riegel vorgeschoben.

Ich kenne leider auch die Preise für so etwas nicht. Ist es dir möglich eine ca. Angabe zu machen? Damit ich einen Vergleichswert habe, um das einzuschätzen bei meiner Suche. Dann könnte ich dem Vermieter noch mal einen Vorschlag unterbreiten. Ich dachte da eben an eine komplette Sanierung, also Boden raus, Estrich rein, Dampfbremste, Trittschall und das Ganze. Das wäre schon teuer, oder?

Waren die alten laminat-Fußbodenelemente nicht durch
(aufsteigende) Feuchtigkeit gezeichnet (Verwölbungen,
Quellungen), dann hat die Abdichtung auf der Beton-Bodenplatte
ihre Funktion bewiesen.

Das Laminat ist vollig in Ordnung. Keine Verwölbung oder ähnliches. Ich habe gerade mal gemessen im Zimmer: 18 Grad bei 63 % Luftfeuchtigkeit.

Wobei ich nicht glaube, dass das, was Du als BETON beschrieben
hast, auch einer ist. In erdberührten Wohnräumen muss ein
schwimmender Estrich auf Wärmedämmschicht vorhanden sein.

Das kann ich leider nicht unterscheiden. Für mich sieht es wie Beton aus. Das Haus wurde zwischen den Kriegen gebaut (falls dir die Info weiterhilft).

LG und danke
IA

Hallo Iris-Antonia,
bei den Angaben 18°C/63% rel. LF ist keine „Gefahr in Verzug“!
Würde man den Raum auf wohlige 21°C aufheizen, ergäbe sich eine rel. Luftfeuchte von lediglich 52%.
Wäre die Abdichtung nicht in Ordnung, müssten wir von einem bedeutend höheren Wert ausgehen.
Vor dem Aktionismus sollten die Fakten die Vorherrschaft im Verfahren haben.
Die Messung der Raumluftfeuchte (in Verbindung mit der Raumtemperatur) sollte speziell über die Winterzeit ein wertvoller und aussagefähiger Indikator sein!
Eine Komplettsanierung ist Sache des Eigentümers. Bitte noch einmal: Hier hat der Mieter keine Möglichkeiten des Eingriffs, will er sich nicht halbwegs ins Unrecht setzen.
Ein zweiter Indikator sind die Laminat-Fußbodenelemente. Und zwar als Langzeit-Indikatoren.
Wäre ein ungünstiges Raumklima vorhanden gewesen, hätten sich die Elemente irreversibel verwölbt.
Aus diesem Grunde (des Fehlens der Merkmale) kann ich nicht glauben, dass Feuchtigkeit aus dem Untergrund aufsteigen soll.
Zumal der dritte Indikator (fehlende Schimmelbildung) ebenfalls für meine Ansicht spricht.
Hier nun keine Panik verbreiten.
Lege eine PE-Folie über den freiliegenden Estrich, hierauf eine sogenannte „Trittschallfolie“ und darauf mit Wandabständen (10mm) das neue Laminat.
Das sollte nun als vertretbare Maßnahme reichen!!
-.-.-.-.-.
Gruß: Klaus

2 Like

hi,

Unter dem
Laminat war eine Trittschalldämmung, also so eine weiße Folie,
und darunter eine Dampfsperre (durchsichtige Folie). Darunter
befindet sich ein alter Betonboden.

wirklich eine Dampfsperre? also eine Folie die allseitig abgedichtet war und auch alle Stöße sauber verklebt? Denke eher da lag einfach ne Folie drunter.

Nun überlegen wir, wie wir den Boden am Besten abdichten
können.

  1. Dampfsperre legen und mit Silikon mit der Wand verbinden?
  2. Eproxidharz?

Stellt sich die Frage: wozu? es gab mit dem Aufbau bisher doch keine Schäden.

Die Abdichtung sollte unter dem Estrich sein. Wenn man unbedingt will, kann man eine Streichisolierung auftragen.
Aber wenn der Estrich von irgendwo Wasser zieht, dann wird das Wasser eben einen anderen Weg suchen. In die Wand zB.

grüße
lipi

Hallo Klaus,

erst einmal vielen Dank für deine Hilfe.

bei den Angaben 18°C/63% rel. LF ist keine „Gefahr in Verzug“!

Gut zu hören. Die Luftfeuchtigkeit geht auch innerhalb kurzer Zeit runter, wenn ich die Heizung aufdrehe.

Lege eine PE-Folie über den freiliegenden Estrich, hierauf
eine sogenannte „Trittschallfolie“ und darauf mit
Wandabständen (10mm) das neue Laminat.
Das sollte nun als vertretbare Maßnahme reichen!!

Soweit so klar. Wie verbinde ich die PE-Folie am besten mit der Wand? Muss das überhaupt sein? Über die Leisten? Ich habe gehört, mit Silikon gehts auch. Die alte Folie war mit einer aluminiumfarbenen Folie an der Leiste dran.

Von Eproxid rätst du ab? Würde ja schneller gehen.

Danke nochmals für die kompetente Hilfe.

LG IA

Hallo,

wirklich eine Dampfsperre? also eine Folie die allseitig
abgedichtet war und auch alle Stöße sauber verklebt? Denke
eher da lag einfach ne Folie drunter.

Nein, eine Dampfsperre. Eine Folie, die am Rand so ein aluminiumfarbenes Band hatte, welchen rundherum mit der Leiste an der Wand befestigt war. Alles gut verklebt.

Stellt sich die Frage: wozu? es gab mit dem Aufbau bisher doch
keine Schäden.

Die Folie ging am Rand kaputt wegen den Leisten. Die war ja an den Leisten fest. Außerdem wollten wir eine bessere Trittschalldammung haben.

Die Abdichtung sollte unter dem Estrich sein. Wenn man
unbedingt will, kann man eine Streichisolierung auftragen.

Meinst du mit Streichisolierung das erwähnte Eproxid? Ist das besser als eine PE-Folie? Irgendwas muss halt drauf, sonst ist es kalt und die Feuchtigkeit kommt durch.

Aber wenn der Estrich von irgendwo Wasser zieht, dann wird das
Wasser eben einen anderen Weg suchen. In die Wand zB.

Wie finde ich raus, ob der irgendwo Wasser zieht? Das herausgenommene alte Laminat war in gutem Zustand. Es lag dort min. 9 Jahre.

LG IA

hi,

Die Abdichtung sollte unter dem Estrich sein. Wenn man
unbedingt will, kann man eine Streichisolierung auftragen.

Meinst du mit Streichisolierung das erwähnte Eproxid? Ist das
besser als eine PE-Folie? Irgendwas muss halt drauf, sonst ist
es kalt und die Feuchtigkeit kommt durch.

Epoxit halte ich für übertrieben, eine 0815 Isolierung würde aufsteigende Nässe schon abhalten (Lastogum und dergleichen)
Die 2 komponentigen Schlämmen sind (meist) diffusionsoffen, wäre eventuell auch ne Idee, wenns dem Holz nix ausmacht.

Sollte man sich aber Absegnen lassen vom Eigentümer, diese Maßnahme ist nicht mehr rückgängig zu machen, ausser man Fräst den Estrich ab.

Aber wenn der Estrich von irgendwo Wasser zieht, dann wird das
Wasser eben einen anderen Weg suchen. In die Wand zB.

Wie finde ich raus, ob der irgendwo Wasser zieht? Das
herausgenommene alte Laminat war in gutem Zustand. Es lag dort
min. 9 Jahre.

dann würde man davon ausgehen, dass die Abdichtung unter dem Estrich ok ist.

Wenn der Estrich aber feucht ist, so ist auch die (hoffentlich vorhandene) Dämmung darunter feucht und verliert an Wirkung.

grüße
lipi

danke erstmal, was
nochmal Hallo,

was meinst du denn, was weniger zeitaufwändig ist?

Eine Isolierung zum streichen (ist Lastogum zum streichen? Ich kenne das nicht), oder eine PE-Folie? Weil die ja dann gut verklebt werden muss.

Die 2 komponentigen Schlämmen sind (meist) diffusionsoffen,
wäre eventuell auch ne Idee, wenns dem Holz nix ausmacht.

Sorry, welches Holz meinst du? Den neuen Boden? Der neue Boden ist ein Industrieboden mit so einer speziellen Beschichtung. Da kann auch ein Panzer drüber fahren. Eine Trittschalldämmung ist schon integriert.

Sollte man sich aber Absegnen lassen vom Eigentümer, diese
Maßnahme ist nicht mehr rückgängig zu machen, ausser man Fräst
den Estrich ab.

Der Eigentümer wohnt im Haus, ich frage mal nach.

LG IA

hi,

was meinst du denn, was weniger zeitaufwändig ist?

Eine Isolierung zum streichen (ist Lastogum zum streichen? Ich
kenne das nicht), oder eine PE-Folie? Weil die ja dann gut
verklebt werden muss.

jop ist zum Streichen. Zeitaufwand wie 2mal mit Farbe walzen und vorher reinigen und Grundieren.

Folie könnte da, auch wegen der fehlenden Trocknungszeit, schneller gehen.

Die 2 komponentigen Schlämmen sind (meist) diffusionsoffen,
wäre eventuell auch ne Idee, wenns dem Holz nix ausmacht.

Sorry, welches Holz meinst du? Den neuen Boden? Der neue Boden
ist ein Industrieboden mit so einer speziellen Beschichtung.
Da kann auch ein Panzer drüber fahren. Eine Trittschalldämmung
ist schon integriert.

ich ging davon aus, das wieder Laminat drauf soll und daher so eine Sorge wegen der Feuchtigkeit besteht.
Wenn da ein Boden drauf kommt, welcher unempfindlich ist verstehe ich den Aufwand nicht.

entweder der Belag reagiert empfindlich auf Feuchtigkeit (Laminat) dann muss man ihn schützen.
Oder dem Belag ist etwas Wasser egal und lässt es vielleicht sogar durch, dann macht man nix (ausgenommen es wäre mit aufsteigendem Wasser zu rechnen, aber der Estrich scheint ja weitgehend ok, Muffiger Geruch nach Jahren des Abdeckens im UG ist schon ok)

grüße
lipi

Hi,

jop ist zum Streichen. Zeitaufwand wie 2mal mit Farbe walzen
und vorher reinigen und Grundieren.

Folie könnte da, auch wegen der fehlenden Trocknungszeit,
schneller gehen.

Ok, danke für die Info.

Wenn da ein Boden drauf kommt, welcher unempfindlich ist
verstehe ich den Aufwand nicht.

Ich bin da sehr vorsichtig. Die Wohnung ist schon feucht und kalt, wenn man nicht aufpasst. Im Sommer ist es ok, aber ab Herbst sammelt sich schon viel Wasser in den Luftentfeuchtern, die hier stehen. Eine Wand wird - allerdings von der anderen Seite, nicht in meiner Wohnung - auch gerade entfeuchtet. Da sind so Behälter in Löchern drin, die immer höher gesetzt werden. Ich weiß gerade nicht, wie das heißt. Was die Feuchtigkeit angeht, ist schon Vorsicht geboten. Viel heizen und lüften. Und im anderen Zimmer kommt ab Herbst der Boden immer ein Stück hoch. Nur an einer Stelle, aber da hat er dann eine richtige Delle.

Es ist einfach sehr kühl am Boden. Ich hätte da schon gerne noch etwas drunter.

LG IA

Hallo IA,
ich befürchte, ich habe mich da nicht ganz klar ausgedrückt!
Der Mieter eines Wohnobjektes hat sich von allen Maßnahmen, welche sich mit Konstruktionsschichten befassen, die vorher oder nachher fest mit dem Bauwerk verbunden sind, fernzuhalten!
Das ist bei einem verklebten Fußbodenbelag genauso wie mit der Absicht, einen Untergrund mit einem Kunstharz zu beaufschlagen.
Noch klarer: Das geht deutlich in Richtung Sachbeschädigung!
Die von mir aufgeführte PE-Folie ist gemäß den anerkannten Regeln des Fachs bei schwimmend verlegten Holzwerkstofffußböden auf mineralischen Untergründen lose als Dampfbremse zu verlegen.
Eine Anbindung an Mauerwerkssperrschichten ist unsinnig und nicht notwendig.
PE-Folien können nicht abdichten - und sind folglich auch nicht (als anzubindende) Abdichtung zu sehen!
Sie werden bei der Verlegung ca. 5cm über die spätere Oberkante (OK) Fußboden „wannenförmig“ verlegt und nach Beendigung der Verlegung (des Oberbodens) flächenbündig zur OK wieder gekürzt.
Die Randfuge (mit gekürzter PE-Folie) wird abschließend mit einer Sockelleiste abgedeckt.
Alles andere, was Du in Richtung Silikon oder sonstigen Folienarten gehört oder gelesen hast ist Beiwerk, welches nicht zur notwendigen Verlegung gehört. Silikon hat übrigens auf dem Fußboden nichts verloren!
Der Umgang mit Reaktionsharzen ist im Übrigen nicht ganz problemlos und sollte weder ohne Schutzbrille noch ohne Schutzbekleidung in zudem gut belüftetem Raum durchgeführt werden.
Ich kann nur vor gar zu sorglosem Umgang mit Reaktionsharzen, meinem beruflichen Spezialgebiet als Sachverständiger, dringend warnen!!
Eine Abdichtung ist zudem klarer Bestandteil eines funktionierenden Bauwerks. Sie liegt entweder unterhalb oder oberhalb einer Beton-Bodenplatte. Ein Mieter hat sich bei Eingriffen, welche Auswirkungen auf die Bausubstanz haben können, zurück zu halten.
Bei allen anderen Sonderlösungen muss man genau wissen, was man da tut.
Sonst entstehen nicht nur für die beanspruchten Materialien Kosten, sondern auch für die Beseitigung einer (aus Unwissenheit forcierten) Bauschadens.
-.-.-.-.-.
Gruß: Klaus

Hallo ,

die Folie dient hier nicht als Abdichtung für entstehende Feuchtigkeit von unten (Estrichbelag), sondern zum Schutz für das hier verlegte Laminat, damit aufsteigende Feuchtigkeit nicht direkt gegen die Unterseite vom Laminat kommt. So wie Klaus es geschrieben hat, Folie auslegen , Trittschall drauf , dann das Laminat verlegen. Dabei zwischen Wand und Laminat etwas Abstand lassen, damit sich das verlegte Laminat bei Bedarf ausdehnen kann. Die Folie nicht an die Wandbereiche verkleben, damit eventuell angesammelte Feuchtigkeit an den Seiten entweichen kann.

schönen Grüße ,

Teamplus

Werde mich dran halten
Hallo Klaus,

jetzt habe ich das alles besser verstanden. Ich werde mich an das halten, was zu sagtst.

LG IA

Danke! owt
nix