Boden für Garten / Rasen geeignet?

Guten Tag werte Experten!

Wir haben uns vor einiger Zeit ein „kleines“ Häuschen gekauft und so langsam gehen die Renovierungsarbeiten aufs Ende zu. Grund genug sich so langsam mal Gedanken bzgl. dem völlig verwilderten „Garten“ zu machen.
Wir hatten einen Hang auf dem Grundstück, der quasi bis ans das Gebäube heran reichte.
Diesen haben wir kurzer Hand abgetragen/eingeebnet um Fläche für den zukünftigen Garten und Terase zu schaffen.
Leider haben wir noch immer viel zu viel Erde, was wir noch bewerkstelligen könnten.
Zudem denke ich, werden wir noch deutlich tiefer abtragen müssen, da ich befürchte das der Boden nicht Rasen/Garten geeignet ist.
Es handelt sich im sehr rote, tonartige Erde (anders kann ich es nicht beschreiben).
Nach drei runden darauf mit dem Minibagger, war das Zeug so steinhart das man kaum noch mit der Spitzhacke reingekommen ist.
Kann man einen solchen Boden irgendwie „verbessern“ so das er als Boden für einen Garten geeignet wäre?
Oder müssen wir nochmal 50cm mehr Boden abtragen und mit Mutterboden auffüllen?

Entschuldigt die schlechte Qualität.

Danke snud Gruß TB

Hallo,

es ist ein Unterschied zwischen Untergrund und Boden. Wenn ich das richtig verstehe, habt ihr den Boden, also die obere, belebte und humushaltige Schicht, abgetragen und seid jetzt auf dem darunter lagernden Sediment angelangt. Da wird sich mit der Zeit auch richtiger Boden bilden, aber das dauert.
Ich würde daher ein Auffüllen mit Mutterboden empfehlen. Fragt ev. mal einen ausgebildeten Gärtner, der wird euch sicher Tips geben können.

Gruß,
Paran

Die Rasenanlage sollte nur auf Mutterboden erfolgen.

Sorge würde mir aber eher die Hanglage bereiten, da der Hang bis zum Haus führt. Wie willst Du das Haus bei ergiebigen Regenfällen vor den vom Hang (mit oder ohne Rasen) auf das Haus zulaufenden Wassermengen schützen? Hast Du da eine (oder mehrere) ausreichende Drainage(n) auf der Hangseite der Terrasse und ist die Terrasse vom Haus zum Hang abfallend?

Überlege mal, wenn bei der Hanglage ein Wolkenbruch niedergeht, was mit dem frisch gesäten oder angegangenen Rasen und dem Mutterboden passiert. Es könnte sein, dass Du den kompletten Mutterboden vor der Terrassentür wiederfindest oder gar Wasser durch die Tür eindringt.

Servus,

ist das Schlimmste, was man machen kann.

„Mutterboden“ ist kein definierter Begriff - Hochbauunternehmen entsorgen unter diesem Namen irgendwo abgeschobenen oder ausgehobenen Dreck, den sie anders nicht los werden: In der Regel schweres, toniges, wenig humoses Zeugs mit sehr hohem Besatz mit Problemunkräutern.

Dem Bild sieht man nichts an, bzw, das Gegenteil von dem, was Du beschreibst.

war ein Riesenfehler: Ihr habt damit den Oberboden (die obersten 20 - 30 Zentimeter, die egal wo überall für einen Garten geeignet sind, wenn man die Verhältnisse berücksichtigt) abgetragen und

(dem Un-Gerät, das für Hausmeister den Traum vom Schützenpanzer ersetzt)

eine Wüstenei geschaffen, in der Humus, Durchwurzelung, Bodenleben und verfügbare Nährstoffe erst nach und nach wieder aufgebaut werden müssen.

Wie auch immer: Beschreib doch mal das Substrat näher: Ist es denn tonig (= schmiert angefeuchtet zwischen Daumen und Zeigefinger) oder locker, grobkörnig, wenig verwittert wie auf dem Bild zu sehen? Wie ist denn die geologische Umgebung? (Rotliegendes? Schiefer?)

In jedem Fall wirst Du auf dem nicht mehr vorhandenen Boden wenigstens zwei bis drei Jahre lang für Durchwurzelung und Humusbildung sorgen müssen, wenn Du daraus ein kulturfähiges Substrat machen möchtest. Rasen ist recht lebensfeindlich, da muss vorher einiges geschehen, damit überhaupt was möglich ist - eine hübsche Wiese mit Weißklee wäre was anderes, aber Rasen ist eine eher anspruchsvolle Sache. Ob eine Grundkalkung sinnvoll oder nötig ist, hängt von dem Gestein ab, das da halbverwittert liegt, deswegen meine Nachfrage. Auch, ob der Schwerpunkt der Begrünung eher auf Pflanzen für schwere Böden (Ölrettich, Senf, Ackerbohne) liegen sollte, auf solchen für leichtere Böden (Bitterlupine) oder auf solchen für Ackerböden mit mittleren Korngrößen (Phacelia).

Übrigens: Im Gartenbau spielt sich Boden hauptsächlich in den obersten 30 cm (= eine Spatentiefe) ab, in größeren Tiefen (wie angedroht) brauchst Du bitte nicht mehr herumzuwüten, damit richtet man leicht irreparable Verdichtungen an, die je nach Boden den Wasserhaushalt dauerhaft stören.

Schöne Grüße

MM

Hi!

Was mir eigentlich nicht ganz so verständlich ist: Warum setzt man den Schwerpunkt nicht darauf, was rundherum so wächst, inkl. jener Gräser/Blumen/etc., die ebenfalls hierfür geeignet (und heimisch) wären?

Grüße,
Tomh, der mittlerweile schon soweit „radikalisiert“ ist, das er einen ordentlichen, gepflegten, grünen Rasen beinahe schon abscheulich findet, zumindest jedoch als komplett unnatürlich …

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Hallo,

ist er doch auch.
Und totlangweilig.

Gruß,
Paran

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Hallo,

gibt es keine seriösen Gartenbaubetriebe, die echten „Boden“ liefern? Oder wenigstens gute Gartenerde?
Man kann ja verstehen, dass der Häuslebauer nicht jahrelang auf die normale Bodenbildung warten möchte.

Gruß,
Paran

Servus,

beides halte ich für unbrauchbar, schon alleine wegen der umfangreichen mechanischen Handhabung (Ausbaggern, Abschieben, Laden, Transport, Lagerung, Aufladen usw.), die zu schweren, nahezu irreversiblen Schäden durch Verdichtung führt. Wenn Du irgendwo teuren Rollrasen nach einem Dreivierteljahr gelb fleckig siehst, ist normalerweise durch mechanische Bearbeitung im Porenbereich verdichteter „Mutterboden“ dran schuld.

Was es überall gibt, sind Kompostwerke (die kommunalen dabei deutlich seriöser als die privaten, bei denen es haufenweise schwarze Schafe gibt, die allen möglichen Schlonz kompostieren), die Material liefern können, mit dem man zusammen mit der passenden Begrünung den von @Mutterfisch1982 gezeigten Unterboden wohl innerhalb von zwei bis drei Jahren zu einem ganz brauchbaren Gartensubstrat werden lassen kann. Das ist zwar keine Bodenbildung im strengen Sinn, aber immerhin kann man dafür sorgen, dass innerhalb dieses Zeitraums genügend Ton-Humus-Komplexe dafür gebildet werden, dass nicht grad jede Gartenpflanze in Kürzestem die Grätsche macht. Wie das im Einzelnen funktioniert, erzähle ich ihm dieser Tage noch.

Schöne Grüße

MM

Ohje, hier ist ja richtig was passiert…

Also zunächst zur Ergängung meiner Frage noch etwas detailiertere Bilder unseres zauberhaften Bodens.

Das den „Hang“ angeht habe ich mich vielleicht etwas falsch ausgedrückt…
Auf 6 m oder so haben wir einen Höhenunterschied von vielleicht einem Meter.
Das Bild zeigt nicht den Endzustand. Da müssen noch ca 50 cm abgetragen werden.

Wilde Wiese haben wir aktuell überall. Allerdings müssen die Flächen für Menschen mit eingeschränkten motorischen und kognitiven Fähigkeiten nutzbar gemacht werden. Da kommen nur ebene Rasenflächen, angelegte Gehwege und Terassen in frage.

Aber es ist unschwer herauszulesen das der Boden für Rasen leider ungeeignet zu sein scheint.
Der erste Kostenvoranschlag ist auch mittlerweile eingetrudelt und spricht was von an die 40k ohne das anlegen von Pflanzen. :frowning:

Danke für die Antworten und Gruß TB