Bodenheizung über die Decke vom Untergeschoss möglich, wieviel Verlust?

Hallo!

Wieviel Heizleistung verliere ich wenn ich statt 8cm Estrich, 30cm Stahlbeton durchheizen will?

Ich möchte bei einem sehr besonderen Gebäude 600qm aus 1981 eine Boden- bzw Deckenheizung nachrüsten.

1… Stock (300qm Saal) besteht aus 50% Parkett und 50% Sichtbeton-Estrich auf einer 30cm Stahlbetondecke (Parkett ist sehr wertvoll und recht neu daher rausreißen keine Alternative).

Meine Milchbubenrechnung war, vom EG 300qm vollflächige Deckenheizung 25.000kw um den Boden 1. Stock zu heizen, mit 10cm nach unten isolieren und darauf nochmal 300qm vollflächig Deckenheizung um das EG zu beheizen.

Was verliere ich außer enormer Trägheit bis die Temperatur die 30cm Stahlbeton durchdrungen hat an Energie ungefähr?

Vielen Dank im Voraus
Marianus

Alles !

es ist absolut sinnlos das so machen zu wollen.

Und die Heizung hat 25.000 kW = 25 MW ?

Bestelle einen Heizungsbauer, Energieberater oder auch Architekt zu der Örtlichkeit und bitte um eine Beratung, was man machen kann oder sollte.

Darf man nicht erwarten, eine solche Lokalität (hochwertiges Parkett und nicht nur ein Industrie-Holzpflaster) hat eine Heizung ?

MfG
duck313

25.000 Watt waren gemeint.

100W pro Quadratmeter bei 36c Vorlauftemperatur.

Fachfirmen waren schon da, Außer Standard Werte konnte ich dort nichts bekommen daher meine Frage hier.

36c Deckenheizung, wieviel kommt nach 30cm Stahlbeton am Boden oben an?

Es wird wohl nur wenige Menschen geben die mir das beantworten können.

hab was gefunden

"Ganz so einfach ist es auch wieder nicht.

Zuerst einmal kommt es auf das spez. Gewicht an. Beton ist nicht gleich Beton. Unser Captain könnte Dir darüber einen mehrseitigen Vortrag halten.

Kurz gesagt, Beton kann auch ein Lambda < 2 haben, und ein Zementestrich kann auch > 1,4 liegen.

Das ist aber nur ein Punkt.
Wie oben bereits erwähnt, kommt es nicht nur auf die Wärmeleitfähigkeit an.

Bei Deiner „Konstruktion“ hast Du eine deutlich größere Masse die auf Temperatur gebracht werden muss. Zudem ist diese Masse nicht auf die Boden/Deckenfläche beschränkt, sondern es erfolgt auch eine Wärmeleitung auf benachbarte Bauteile, also die Wände auf und unter der Betondecke.

Das nächste Problem ist die Wärmeübetragung vom Wasser über das Rohr auf den Beton. Einfach die Rohre mit irgendwelchen Schellen an die Decke schrauben, wird nicht viel bringen. Die Kontaktflächen sind viel zu gering. Du benötigst also zumindest Wärmeleitbleche die großflächig an der Decke anliegen, und zwar so, dass sie mit möglichst geringem Temperaturverlust die Wärme von der Rohrwand auf den Beton übertragen.
Diese Konstruktion muss in Richtung Kellerraum sehr gut gedämmt werden, da ansonsten die meiste Wärme über die Fläche in den Kellerraum abgegeben wird. Man muss also den Wärmedurchlasswiderstand zur Raumluft im Keller deutlich höher wählen als durch die Betondecke hindurch.

Das Verhalten Deiner FBH kannst Du nicht nur mit der Wärmeleitfähigkeit beschreiben, sondern es spielt auch die Temperaturleitfähigkeit eine Rolle. Hier kommt also das zeitliche Verhalten mit in´s Spiel. Jetzt wird´s richtig kompliziert, denn bei dieser Betrachtung spielen die stationären Zustände, die man üblicherweise bei der Berechnung heranzieht, keine Rolle mehr.

Die o.g. Faktoren führen wohl dazu, dass Deine Deckenheizung eine deutlich höhere VL Temperatur benötigt. Durch die fehlende Entkopplung zu den Wänden wird sich im Raum darüber eine erhöhte Temperaturwelligkeit einstellen. Zudem wird sich die Trägheit massiv ändern.

Ohne jetzt Deinen Aufbau im Detail zu kennen, schätze ich eine min. VL > 45°C, selbst bei engem Verlegeabstand, und eine Trägheit um die 40-60h bis 95% erreicht sind. Die Temperaturwelligkeit am Boden (Mitte zu Randbereich) wird dann sicherlich > 5-10K liegen, je nachdem wie sich die benachbarten Bauteile auswirken.

Die Zahlen sind jetzt nur geschätzt bzw. aus Diagrammen näherungsweise ermittelt. Wer Lust hat kann ja die Differnetialgleichungen füttern und lösen.

"

Hallo,

für 30cm Stahlbeton plus Bodenbelag nehme ich einen U-Wert von höchstens 3W/(m²K) an.
Bei einem Quadratmeter hast du also pro K Temperaturdifferenz 3W Wärmeübergang vom EG zum OG.

Nun müsste man die Wärmeverluste des Saals kennen und die Wunschtemperatur.
Dazu müsste man die genaue Konstruktion des Geschosses kennen.
Überschlagsmäßig kann man „irgendwas“ zwischen 150W/m² und 300W/m² annehmen.
(Heutige KfW40 Häuser liegen ganz grob bei etwa 40W/m²)
Du bist von 25kW für 600m² ausgegangen, das ist sehr wenig, nämlich nur 40W/m². Aber wenn der Saal keine große Raumhöhe hat, wenig Fenster hat, gut isoliert ist,… - nun ja. Dem Ganzen zu gute kommt vermutlich das Verhältnis von viel Nutzfläche zu wenig Außenwänden.

Nun ist es ganz simpel:
Um 150W Wärmeleistung pro m² ins OG zu bringen, benötigst du 50K Temperaturdifferenz, also bei 22°C oben 72°C unten. Diese 72°C müssen VOLLFLÄCHIG anliegen!

Wenn der Saal eine größere Raumhöhe hat, große Fenster, schlecht oder nicht gedämmte Außenwände, dann sind 300W vermutlich / hoffentlich die Obergrenze. Die Heizung müsste dann 122°C Vorlauf haben.

Steuern oder Regeln kann man im Prinzip vergessen. Die Trägheit wird massive Schwankungen bringen.
Du hast am Samstag eine Veranstaltung? Dann vergiss nicht, ab Dienstag die Heizung hochzufahren.

Meine Einschätzung ist, dass kein seriöser Installatuer sowas einbauen wird.

Ich vermute, dass die „Bodenheizung“ eher den Raum darunter heizt. Wofür Du da noch eine Deckenheizung „drunter“ machen willst, erschließt sich mir nicht.

Hast Du die benötigte Heizleistung ermittelt, berechnet? Es sollte prinzipiell machbar sein, doch kannst Du beide Räume quasi nur „zusammen“ heizen und musst die Isolierung (nach unten) entsprechend genau dimensionieren.

Das genau war doch das Anliegen. Frage haste aber schon verstanden?

Die Heizleistung hatte er mit „25.000kW“ schon (falsch, Faktor 1000) angegeben.
Ich halte das aber je nach Bauweise für sehr, sehr wenig.
Vermutlich war das nur geschätzt.
Aber kann ja auch sein, dass der Saal nur von Mai bis September genutzt werden soll.

25KW waren pro Etage gemeint, gesamt also 50KW, das sind 100W per Quadratmeter bei 500qm Nutzfläche.

Stahlbeton hat einen besseren Wärmeleitfaktor als Estrich daher kam die Idee von unten zu beheizen.

Gedacht war Energie zu sparen und nich ineffizienter zu werden. Wenn ich 50°c Vorlauftemperatur verliere ist die Idee eh gestorben.

Ziel waren 35°c Vorlauftemperatur.

Naja, Du ja offensichtlich nicht. Zum Heizbedarf der Räume selber gibt es keinen Hinweis. Der UP möchte 2*25kW installieren und fragt, welche Verluste der unkonventionelle Installations-Ort verursacht.

Für eine Frage nach dem Heizbedarf wären Angaben zu Wänden, Fenstern und Zuschnitt wichtiger als die Deckenstärke.

Kommt im Saal keine vollflächige Wandheizung in betracht, wenn du den Boden nicht rausreissen willst?

Gerade in einem Saal, in dem sich viele Menschen aufhalten sollte man schnell erwärmen können und auch schnell wieder abschalten können, wenn die Leute anfangen zu „heizen“

Grüße
miamei

Die Frage ist zwar schon uralt aber aktuell sehr interessant. Wir haben Betonaktivierte Decken. Das ist im Prinziep das was hier umgesetzt werden ?sollte? oder wurde.

Meine Erfahrung, Heizen und Kühlen ist Super und extrem günstig im Vergleich zu anderen Systemen. Es ist aber sehr träge! was aber egal und gut ist. Wenn schneller geheizt werden muss könnte an über eine Klimaanlage die Raumluft erwärmen das geht schnell und die Decke auch VL 30 laufen lassen.
Die Wärmeübertragung funktioniert bei Beton problemlos. der Wärmeleitwert ist bedient ( ab die Decke in 10 oder 12 Stunden durchwärmt ist ist rille! das Bauteil soll ja insgesamt aut Temperatur gebracht werden und diese dann halten soll. Das Bauteil soll ja nicht isolieren und die geringen Isolationseigenschaften von Beton sind absolut egal. Darüber brauch man sich keine Gedanken machen.
Aber bei den obersten Decken wird es schwirig! da kommen viele Rechentools und somit Energieberate total ins schleudern weil die Dämmung hier nicht mit den Tools berechnet werden kann, die Meisten nehmen eine Lufttemperatur der Räume und beachten nicht, dass das Bauteil beheizt ist! Ich habe das selber ausgerechnet mit (zur Sicherheit 40Grad C und kamen auf eine Dämmstoffdicke von über 100% plus.

Das Thema wegen der Heizlast ist für die Raumgröße Interessant wobei ich darauf achten würde, dass 2 Räume beheizt werden, also besser mehr Rohr als zu wenig. Zudem kann dann die VL Temp noch mehr abgesenkt werden.

Also Grundlast über die Betondecke und Spitzenlasten über Klima Split oder Lüftungsanlagen.
Und die Decke sollte man nicht mit Baustoffen Abhängen welche der „Deckenheizung“ entgegenstehen!!! Am Besten nur verputzen und nichts abhängen!

Wir habe aktuell ein Haus aus den 70er wo ich das hier angesprochene Modell umsetzen werde. Estrich raus, Heizflächen direkt auf die Betondecke und gut verbinden (leicht eingießen mit Ausgleichsmasse wegen der Wärmeübertragung von Rohr zur Decke) . Der neue Estrich wird dann entkoppelt und neu verlegt, Trockenestrich…
Heizdecke und Fußbodenheizung in einem. Aber die Bereiche an der Fassade wo die Decke auf der Mauer liegt wird mit hochwertigem PUR Dämmstoff gedämmt.

Für 95% der Heizungsbauer ist das totale Überforderung mit den aktivierten Bauteilen, aber es ist einfache Physik! Und Beton ist kein wirkliche dämmender Baustoff! das ist nur für den Bauphysiker auf dem Papier ein Wert und bei bestimmten Situationen (temporäres Ereignis interessant, Brandverhalten… aber beim langfristigen Temperieren praktisch unbedeutend)