Bodenstartprobleme beim Condor?

unser Azubi hat neulich behauptet, dass es größere Greifvögel gibt, die nicht vom Boden aus los fliegen können! Zu unserer allgemeinen Belustigung im Büro meinte er, dass die Vögel teilweise auf Bäume klettern, um wieder losfliegen zu können. Als Erklärung meinte er, das liegt an dem Gewicht, und vor allem an der großen Flügelspannweite bei niedriger Schulterhöhe - was mir einleuchten mag…ich aber nicht ganz glauben kann.

Stimmt das etwa?

Vielen Dank

Guten Abend,

dass es größere Greifvögel gibt, die nicht vom Boden aus :los fliegen können!

So im Hinterstübchen habe ich diese Information auch. Pfauen gehören glaube ich auch dazu.

dass die Vögel teilweise auf Bäume klettern, um wieder :losfliegen zu können.

Oder von Felsen. Bei einem Pfau habe ich einen Start aus einem Baum schon gesehen.

Kann dir die Frage aber nicht wirklich beantworten.

LG IA

Hi basti,

unser Azubi hat neulich behauptet, dass es größere Greifvögel
gibt, die nicht vom Boden aus los fliegen können!

ob das so ist, weiß ich nicht.

Zu unserer
allgemeinen Belustigung im Büro meinte er, dass die Vögel
teilweise auf Bäume klettern, um wieder losfliegen zu können.

Auch wenn jemand was falsches sagt, muss man sich nicht lustig machen, zumal wenn ein wahrer Kern vorhanden ist.

Richtig ist zumindest, dass es eine Größenbeschränkung bei der Flugfähigkeit gibt. Wenn ein Vogel (gedacht) wächst, nimmt die Masse mit der dritten Potenz der Länge zu, die Flügelfläche aber nur mit dem Quadrat. Von daher daben große Vögel überproportional große Flügel. Bei 10-20 kg ist dann Schluss, und die größten Vögel können nicht einfach vom Fleck weg starten, sondern brauchen Anlauf, wie ein Flugzeug. Guck dir mal einen Schwan beim Starten an.

Als Erklärung meinte er, das liegt an dem Gewicht, und vor
allem an der großen Flügelspannweite bei niedriger
Schulterhöhe - was mir einleuchten mag…ich aber nicht ganz
glauben kann.

Gewicht stimmt natürlich, Flügelspannweite indirekt auch, und Schulterhöhe ist wohl eher ein Maß für Pferde etc.

Die größten Vögel können nur mit Hilfe von Aufwinden dauerhaft fliegen und haben bei Start und Landung ihre Probleme. Sie leben am Rand des physikalisch/technisch Machbaren.

Aber dass sie auf einen Baum klettern müssen, um losfleigen zu können, halte ich für eine Übertreibung, allerdings eines durchaus realen Dilemmas.

Gruß, Zoelomat

Hallo,

die Schwierigkeiten eines Albatros bei Start und Landung sind ja seit Disney weltbekannt!
Euer Azubi hat recht, entscheidend ist unter Anderem die Schulterhöhe bzw. der Abstand der Schulter vom Boden. Wenn man einen Schwan beobachtet, wie lange der beim Start mit den Flügeln aufs Wasser schlägt und „mitläuft“, und das dann mit einem Storch oder Reiher vergleicht, da liegen Welten zwischen.
Dass welche auf Bäume klettern, ist mir nicht bekannt, wohl aber, dass die mit Startschwierigkeiten sich nach Möglichkeit abfallendes Terrain aussuchen und auf Gegenwind achten, um möglichst schnell und energiesparend die Mindestfluggeschwindigkeit zu erreichen.
P.S. Pferde haben Stock- oder Bandmaß :wink:)

Euer Azubi hat recht, entscheidend ist unter Anderem die
Schulterhöhe bzw. der Abstand der Schulter vom Boden.

Nicht nur. Mauersegler z.B. haben ein sehr schwaches „Fahrwerk“, daher können sie vom Boden aus nicht starten. Dafür aber können sie beim Fliegen schlafen.
Blah

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Hallo

Nicht nur. Mauersegler z.B. haben ein sehr schwaches
„Fahrwerk“, daher können sie vom Boden aus nicht starten.
Dafür aber können sie beim Fliegen schlafen.
Blah

Eine weit verbreitete Legende, die aber falsch ist. Ein Gesunder Mauersegler kann schon vom Boden aus starten. Nur würde ein gesunder Mauersegler nie auf dem Boden landen. Wenn der also auf dem Boden sitzt, dann ist er krank oder Verletzt, und kommt deswegen nicht vom Boden hoch.
Das mit dem schwachen „Fahrwerk“ ist allerdings richtig. Mauersegler verbringen praktisch ihr gesamtes Leben im Flug. Nur zur Paarung und zum Brüten setzen sie sich zwangsläufig hin. Deswegen sind die Beine auch so sparsam ausgerüstet, die werden normal nicht gebraucht.
Das ist bei jungen Mauerseglern besonders Extrem. Wenn die aus dem Nest raus sind, fliegen die oft direkt nach Afrika in ihr Winterquartier. Im darauffolgenden Sommer bleiben sie gleich dort, denn im ersten Jahr brüten die noch nicht, erst im Jahr darauf kommen sie zur Brut zurück. In den fast 2 Jahren seit dem sie das Nest verlassen haben, haben die nicht einmal den Boden oder einen Zweig oder ähnliches berührt.

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Selbst ist der Pfau
Huhu!

dass es größere Greifvögel gibt, die nicht vom Boden aus :los fliegen können!

So im Hinterstübchen habe ich diese Information auch. Pfauen
gehören glaube ich auch dazu.

Zu was, zu den größeren Greifvögeln? :stuck_out_tongue_winking_eye:
Nee, aber mal im Ernst, ich kann das nicht bestätigen.
Auf meiner alten Arbeitststelle liefen auf Pfauen rum… das Männchen saß gerne auf einem 2m hohen Dach, auf dass es ohne Abschwungrampe hinaufflatterte… ok, Eleganz ist vielleicht was anderes (zB Radschlagen konnte er wesentlich besser)… *g*

lieben Gruß
Aj

Ps: Danke für die Richtigstellung zur Mauerseglerlegende weiter oben! Das Gerücht hält sich hartnäckig. Mir wurde echt schon vorgeworfen, dass ich gar keinen blassen Hauch einer Ahnung haben könnte, wenn ich doch behaupte, dass Mauersegler eindeutig ausgewildert werden können, indem man schaut, ob sie schon wieder selbstständig vom Boden aus starten…

Hallo Aj.

Wer mal in der lieblichen Lage war, Pfauen fangen zu müssen (Vogelgrippe), weiß, dass die ziemlich gut als Senkrechtstarter eingesetzt werden könnten.

Bei Hähnen gelingt es einem, wenn man schnell ist, gelegentlich den Schwanz zu „fangen“. Den können die nämlich bei Gefahr mit Leichtigkeit abwerfen.

Gruß, Nemo.

Es gibt zwei Kondor-Arten. Den Californischen Kondor und den Anden-Kondor. Der Kondor gehört zu den Neuweltgeiern. Diese Vögel haben einen ausgeprägten Geruchssinn der es ihnen ermöglicht Aas aus großer Höhe und weiter Entfernung zu riechen, selbst wenn der Kadaver unter einer dicken Laubschicht verborgen ist.
Der Kondor startet in der Tat von einem erhöhten Punkt aus, er nutzt dazu die Thermik die den Vogel nach oben bringt. Ein Kondor kann aber auch vom Boden aus starten, allerdings braucht er dazu Anlauf. Ich konnte das 4 Jahre lang in meiner Ausbildung in einem Vogelpark beobachten. Eine sehr imposante Erscheinung, sollte man mal gesehen haben.

Pfauen und auch sämtliche andere Hühnervögel können aus dem Stand heraus senkrecht mehrere Meter nach Oben fliegen. Das liegt am Fluchtverhalten der Vögel. Viele Hühnervögel ducken sich bei Gefahr. Erst wenn der Fressfeind kurz vor dem Vogel erscheint fliegen die Tiere panisch nach oben. Dies kann bei Vögeln die in zu niedrigen Volieren gehalten werden zu schweren Kopfverletzungen und auch dem Tode führen.

Der Schwanz des Pfaues, die sogenannte Schleppe, ist gar kein Schwanz. Die bunten Schmuckfedern sind verlängerte Rücken- und Bürzelfedern. Die eigentlichen Stoßfedern (Schwanzfedern) sind nur etwa 50 cm lang und unscheinbar graubraun gefärbt.