Wer bereits beim Geräusch des Bohrers akute Fluchtgedanken hegt, für den kommt nun eine geeignete Alternative in die Sprechstundenzimmer spezialisierter Zahnärzte. Besonders für Angstpatienten oder Kinder ist Bohren ohne Bohrer angenehmer. Mit einer Laserfluoreszenz-Messung kann Karies bereits im Frühstadium sicher erkannt werden.
Minimalinvasive Behandlungen schonen die gesunde Zahnsubstanz
Bei einer minimalinvasiven Behandlung wird nur die durch Kariesbakterien erweichte Zahnsubstanz entfernt. Das entstandene Loch wird anschließend mit einer Kompositfüllung verschlossen. Manchmal ist es auch möglich und sinnvoll, übrig gebliebene Kariesbakterien unter der Füllung zu belassen, um eine Verletzung des Nervs zu vermeiden. Da diese von der Nährstoffzufuhr abgeschnitten sind, sterben sie ab und schädigen den Zahn nicht weiter. Dieses oberflächliche Abschaben der Karies erhält so viel gesunde Zahnsubstanz wie möglich und erspart dem Patienten den Bohrer.
Laser für eine berührungslose Kariesentfernung
Laserlicht kann sowohl bei der Kariesentfernung und Parodontitisbehandlung, als auch bei einer Wurzelkanalbehandlung eingesetzt werden. Dieses Verfahren erlebt der Patient in der Regel als schmerzarm, da der befallene Zahn sozusagen nur vom Laserlicht „berührt“ wird.
Wie läuft eine Laserbehandlung ab?
Eine Schutzbrille stellt zunächst sicher, dass die Augen nicht durch das Laserlicht geschädigt werden können. Lokale Betäubungsmittel sind in der Regel nicht nötig und wenn doch, dann in geringeren Mengen, als beim herkömmlichen Bohren. Die Energie des Laserlichts wird hauptsächlich vom Wasser aufgenommen und bewirkt in den von Karies befallenen Stellen winzige „Explosionen“. Da durch Karies erkrankte Substanz mehr Wasser enthält als gesunde, wird nur die erkrankte Substanz abgelöst und die gesunde bleibt erhalten. Das Laserlicht tötet die verbliebenen Bakterien ab und senkt somit das Risiko für Sekundärkaries. Der Zahnfleischsaum kann mithilfe des Lasers ebenfalls behandelt werden und kleine Kanäle im Zahn werden verschlossen. Das erschwert es Bakterien, sich anzusiedeln und in den Zahn einzudringen.
Weitere Vorteile einer Laserbehandlung
Die typischen Vibrationen und Geräusche, verursacht durch den sich drehenden Bohrer, gibt es beim Laserbohren nicht, da es sich um eine berührungslose Arbeitsweise handelt. Die Wärmebelastung durch den Laser ist zudem wegen fehlender Reibung wesentlich geringer. Geräuschärmer ist eine Laserhandlung nicht unbedingt, da die kleinen „Explosionen“ durchaus zu hören sind. Aber das unangenehme Sirren eines Bohrers muss der Patient nicht fürchten.
Fazit
Eine Kariesbehandlung ohne Bohrer hat viele Vorteile und hilft besonders Angstpatienten, sich doch in das Behandlungszimmer zu wagen. Das Verfahren ist schonend und erhält so viel gesunde Zahnsubstanz wie möglich. Informieren Sie sich bei Ihrem Zahnarzt, ob er dieses neue Verfahren anbietet.