Bolonka Zwetna. Zweithund - ja oder nein?

Wir haben einen 10 jährigen agilen Bolonka Zwetna Jungen
und überlegen einen älteren lieben und kastrierten Bolli Mann als Zweithund
anzuschaffen, abgesehen vom Mehraufwand und Kosten, beides ist voll ok für
uns… machen wir uns Gedanken, ob wir unseren Hundi damit eine Freude bereiten
oder nicht? Unser Bolli ist sehr ausgeglichen und hat ein sehr liebes Wesen,
kommt allgemein gut mit anderen Artgenossen aus. Sicher gibt es ein paar die er
nicht so mag, aber das ist bei uns Menschen nicht anders. Nun ja, wir überlegen
ständig hin und her und würden uns über Fallbeispiele/Tipps/Erfahrungen
freuen…vielleicht machen wir uns zu sehr einen Kopf oder haben etwas gar
nicht mit berücksichtigt. Welche Erfahrungem habt ihr mit Zweithunden gemacht?
Hat jemand zwei Bolonka Zwetna?

Danke und Grüße
:sunny:

Hallo Jule,

die Entscheidung ist gefallen. Wir schaffen keinen Zweithund an!!
Für Timmy und auch für uns… wird es so wie es ist, am besten sein!!

Danke für deine Antworten…

LG
G.

Nein, um Himmels Willen! Bloß keinen Tierkommunikator :). Ich habs deswegen auch in Anführungszeichen gesetzt und meinte eigentlich nur eine selbstkritische Bestandsaufnahme in der Hinsicht, ob ihr eurem Hund einen Gefallen tun wollt oder euch selber.

Ich würde nicht zu einem Welpen raten. Nicht nur, weil der für einen 10-jährigen Hund echten Stress bedeuten kann, sondern auch, weil er viel Zeit beansprucht und dadurch den Althund ins Hintertreffen geraten lässt. Auch sehe ich das mit dem „Aufblühen“ kritisch. Mag sein, dass der Althund für ein Weilchen mit dem Jungspund mithalten will und kann.

Doch diese Zeit ist in der Regel sehr begrenzt und hat dann einen eigentlich ständig überforderten alten und einen ständig reglementierten jungen Hund zur Folge.

Ob das mit den beiden Rüden funktioniert, ist ein weiteres Risiko. Dass der Zweithund kastriert ist, sagt nichts über dessen Rangansprüche aus. Wenn ihr Glück habt, fügt er sich artig dem Altrüden - muss er aber nicht. Und dann habt ihr ziemlich viel Stress vor euch. „Lieb und verschmust“ sind Aussagen, denen ihr keinen allzu großen Wert beimessen solltet. Der Züchterin ist zunächst zu unterstellen, dass sie einen überflüssigen Fresser loswerden will, der für die Zucht nicht geeignet ist. Der wird natürlich entsprechend angepriesen.

Das Problem ist, dass man noch nicht mal wirklich gut ausprobieren kann, ob es klappt, da sich neue Hunde am Anfang oft sehr unterwürfig und nachgiebig zeigen. Erst wenn der Hund genügend Sicherheit in der neuen Umgebung gewonnen hat, zeigt er auch, was in ihm steckt.

Mein Rat ginge deshalb eher zu einer älteren Hündin. Hier wäre das Risiko von Unverträglichkeit minimiert.

Jule

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Es ist von außen schwer zu entscheiden, ob ein Zweithund Sinn macht oder nicht. Nach meiner Erfahrung spielt es eine wichtige Rolle, ob der Ersthund wirklich auf andere Hunde steht. Heißt: Sie nicht nur irgendwie toleriert oder gar abwehrt, sondern mit Begeisterung auf Artgenossen reagiert.

Gerade bei alten Hunden - und zu denen zählt der deine - tut man oft nichts wirklich Gutes, wenn man ihnen einen Zweithund vor die Nase setzt. Von jetzt auf gleich muss er alles teilen, was er bislang für sich allein hatte: Seine Menschen, sein Revier, seine Liegeplätze…

Das finden die weitaus meisten Hunde nicht wirklich prima.

Natürlich gibt es auch Hunde, die ausgesprochen positiv auf den Zuwachs reagieren. So berichten Hundebesitzer immer wieder von einer „Verjüngung“ des Althundes.

Wie sich das bei euch gestalten wird, lässt sich nicht ohne weiteres voraussagen. Ein Kriterium wäre sicher, dass die beiden Hunde sich möglichst beim ersten Kennenlernen außerhalb schon sympathisch sind. Dennoch heißt das nicht zwingend, dass die beiden dann auch tatsächlich best buddies werden.

In den meisten Fällen ist es so, dass der jüngere Hund bald auch die Führung im Zweierteam beansprucht. Das liegt in der Natur der Dinge, ist aber für die Menschen nicht immer so gut auszuhalten, wenn der geliebte Ersthund plötzlich die zweite Geige spielen muss und vom anderen immer wieder in die Schranken gewiesen wird.

Das lässt sich auch durch menschliche Einflussnahme nicht verändern - zumindest nicht, wenn man Dauerstreitigkeiten verhindern will.

Wenn ihr gerne einen Zweithund haben wollt, werdet ihr es versuchen müssen. Ich rate aber immer zu einem Plan B, für den Fall, dass es nicht so gut klappt.

Vielleicht führt eine intensive „Befragung“ eueres Hundes zu seinen Bedürfnissen aber auch dazu, dass er Einzelhund bleiben darf.

Jule

Hallo Jule,

danke für deine Antwort. Hat mir geholfen und baue ich in unseren Überlegungen mit ein.
Wie meinst du das mit der ‚Befragung‘ unseren Hundes, durch einen Experten?

Ich habe heute von einer Züchterin gehört, dass sie einen ganz lieben und verschmusten 3 jährigen Bolli (kastriert) an uns abgeben kann.

DIe Antworten teilen sich, die einen sagen, ein älterer Bolli wäre besser und andere empfehlen einen Welpen…Papainstikt und aufblühen. Theoretisch denke ich, dass ein kastrierter älterer Bolli nicht so sehr den Macho raushängen lässt. Eigentlich sind die Bolonka Zwetna im Grunde bzw. vom Wesen her eine friedlebende harmonische Rasse, welche gerne gesellschaftlich mit ihresgleichen sind. Dennoch denke ich, Hund ist trotzdem Hund, oder? Züchter haben mir erzählt, dass die ein paar Hundehalter haben, welche sich einen zweiten Bolli zulegten und alle zufrieden sind, es keinen Stress unter den beiden Bollis gab. Egal ob ein Pärchen oder zwei Mädels oder zwei Jungs. Die Züchter sind in Kontkat mit den Hundehaltern und werden informiert oder fragen nach.

Bei einem älteren Hund kann es passieren, dass er sein vorheriges Rudel vermissen wird und länger trauert oder sich im Verhalten verändert, bis er sich eingelebt hat. Vielleicht sollte ich mit unseren Wuffi zu der Züchterin fahren, um sehen… wie beide miteinander umgehen/klarkommen. Vielleicht ist so ein Vorabbeschnuppern entscheindent, ob es ausbaufähig sein kann oder nicht. Am coolsten wäre in diesem Fall, wenn unser Bolli sprechen könnte und uns dagt, was er davon hält. In unserer Nachbarschaft leben einige, nicht wenige die zwei Hunde besitzen.

Ohne Mist, mir persönlich würde das gar nicht gut gefallen, wenn unser Bolli unterdrückt würde oder ein Nachsehen hätte, daher dachte ich an einen weitern Bolli und keine Terrierrasse oder andere, welche vom Wesen her schon recht dominat und schwierig sind. Tendenz geht dann wohl eher weniger zu einem Zweithund, werden die Tage noch mal ausführlich darüber sprechen müssen.

Grüße
G.

Mit Freude habe ich gelesen, dass jemand einen Bolonka hat. Er ist hier nicht so häufig. Ich habe einen, den man früher für einen ShiTzu-Mischling hielt. Durch Zufall sah ich Fotos vom Bolonka und wusste, das ist meiner.
Für die Anderen, der Bolonka ist ein kräftiger starkknochiger Kerl mit ärgerlich kurzen Beinen, also ein Zeckenopfer par excellence. Sein Wesen ist sehr freundlich, er ist gelehrig und ein echter Familien-Couchhund. Hinzu kommt, dass er Talent zum Alleinunterhalter hat und sehr ulkig sein kann. Ich habe meinen „Mischling“ nun seit ca. 7 Jahren oder länger und habe die Übernahme nie bereut. Der nächste wird bestimmt wieder so ein Viech sein, leider wird er dann was kosten. Meinen hatte ich wegen Krankheit des Besitzers übernommen.
Also, wer einen Charmebolzen haben will, dann den. Es ist kein Hund für den Zwinger, er braucht Familie. Trotzdem ist er ein guter Wächter und bellt wirklich nur, wenn er findet, dass das jetzt sein muss!
Das war jetzt eine Liebeserklärung für diese Art.
Im Übrigen versteht er inzwischen unsere Sprache schon so gut, dass wir andere Vokabeln oder Geräusche finden müssen, damit er nicht mitbekommt, was jetzt in Bezug auf ihn passiert.
Ach so: wenn ihr lest, der Hund haare nicht, dann ist das eine glatte Lüge. Mein Digger wirft seine Unterwolle bauschweise ab!

Wir belassen es bei einen bzw. kommt kein Zweithund mehr in Frage. Ist für alle besser so!

Unser Bolonka Zwetna haart tatsächlich, wir kämmen ihn alle paar Tage, nur im Kamm sind Haare/Unterwolle sonst nirgends. Da hat dein Mischling vermutlich das Erbmaterial von einem anderen, haarenden Hund abgekommen. Es ist tatsächlich keine Lüge, Bolonka Zwetna haaren nicht, das darfst du mir wirklich glauben. Ich kenne andere Hundehalter, die auch einen Boli haben und die haaren auch nicht, darum werden die Bolis regelmäßig gekämmt, damit alles rauskommt und nichts verfilzt.