Bombe in der Wasserversorgung

Hallo Profis,

folgendes Szenario: Im Krieg oder auch durch terroristische Einwirkung explodiert eine Bombe in einem Wasserwerk.

Werden nun durch die Druckwelle in allen umliegenden Häusern die Wasserhähne aus der Wand fliegen oder was geschieht sonst? Vielleicht senkrecht startende Hydranten :smile:) ?

Irgendwann vor vielen Jahren habe ich gelernt, das der Druck in einer Flüssigkeit wie z.B. Wasser überall gleich hoch ist, daher die Frage.

Gruß Hägar

Märchenstunde
Hi,
Je weiter weg die Beobachtungsstelle, desto mehr (träge!) Wassermasse liegt zwischen ihr und der Bombe.
Die Druckwelle nimmt den Weg des geringsten Widerstandes, und das sind in der Regel die Fenster.
Gruss,

Hallo Hägar,

folgendes Szenario: Im Krieg oder auch durch terroristische
Einwirkung explodiert eine Bombe in einem Wasserwerk.

dann gibt es einen riesigen Wasserpilz, der in der Nähe des Wasserwerks abregnet.
Spätestens am nächsten Ventil ist schluß mit Druckwelle und wenn ein Ventil voll geöffnet ist, dann nach zwei drei Krümmungen oder eben am nächsten Ventil.

Gandalf

Hallo !

Der Zustand einer explodierenden Bombe in einem Wasserwerk ist vergleichbar mit genau dem Drucktank im Wasserwerk.
Um das Wasser immer gleichmäig im gleichen Druck zu halten, wird das, aus der Erde gepumpte Wasser, in einem Drucktank zwischengespeichert. Dieser Tank wird von der Pumpe aufgefüllt und gleichzeitig von den Verbrauchern entleert. Die Pumpen halten den Wasserstand und Druck immer auf dem gleichen Niveau. Ungefähr ein Drittel des Tankinhalts besteht aus dem Luftpolster, zwei Drittel aus Wasser.
Wird jetzt eine Bombe gezündet, fliegen die Druckpumpen auseinander und der Druck im Zulauf zum Speicher würde fallen, wenn nicht die Bruchteile von Sekunden höhere Druckwelle der Bombe in den Drucktank strömen würde.
Deser kurzzeitige höhere Druck wird entweder im gesamten Wasserrohrnetz verpuffen oder Sicherheitsschieber schließen, ausgelöst durch den zu hohen Druck.

mfg Conrad

Hi Conrad,

Dieser kurzzeitige höhere Druck wird entweder im gesamten
Wasserrohrnetz verpuffen oder Sicherheitsschieber schließen,
ausgelöst durch den zu hohen Druck.

Ich wage zu bezweifeln, daß solche Sicherheitsschieber schnell genug zufahren würden.

Martin

Richtig
Hi,

Je weiter weg die Beobachtungsstelle, desto mehr (träge!)
Wassermasse liegt zwischen ihr und der Bombe.
Die Druckwelle nimmt den Weg des geringsten Widerstandes, und
das sind in der Regel die Fenster.

Ja, ich glaube daß dies die richtige Antwort ist.

Bevor die Druckwelle eine kilometerlange Wassersäule in Bewegung versetzt ist der Druck über die Luft schon längst verpufft.

Aus meinem Berufsleben kenne ich den umgekehrten Fall:
Hat man eine kilometerlange Wassersäule in großen Leitungen in Bewegung, dann läßt sie sich nur sehr vorsichtig wieder stoppen. Würde man einen Schieber plötzlich zufahren dann würde wahrscheinlich die Leitung platzen.

Abgesehen davon: wo will man die Bombe platzieren? Im drucklosen Brunnen? Da geht die Druckwelle in die Luft. Im Druckkessel? Dann platzt garantiert der Kessel.

Martin