Hallo,
Bootfähigkeit ist erst mal eine Eigenschaft, die sich auf ganze Geräte wie Festplatten, optische Medien, USB-Stick oder Speicherkarten bezieht.
Entsprechend ist der erste Schlüssel zum Erfolg ein geeigneter Bootloader, der dann wiederum in der Lage ist Betriebssysteme von verschiedenen Partitionen zu laden.
Damit ist das Nebeneinander von verschiedenen Betriebssystemen, die alternativ gestartet werden, prinzipell kein Problem. Auch der Rechner, mit dem ich hier schreibe, kann per Tastendruck beim Neustart ein anderes System starten.
Aktuell ist das ein deutlich komplexeres Geschäft, weil wir gerade in einer Umbruchphase sind, was die technische Basis angeht. Und entsprechend gibt es Betriebssysteme, die nicht auf alter oder neuer Technik starten können. Und was die gemeinsame Nutzung von Daten angeht, ist’s auch trickreich.
Stichworte sind BIOS vs. UEFI und GPT vs. MBR und FAT vs. NTFS vs. ReFs vs, HFS+ vs. ext4
Bei den Bootloadern bringen die Betriebssysteme schon eigene mit, daneben gibt es weitere, die oft flexibler sind. Und es gibt verschiedene Techniken, wo sich diese befinden. Ggf. kann oder muss man kaskadieren installieren.
Im Netz finden sich diverse Hinweise, in welcher Reihenfolge man parallele Betriebssysteme installieren sollte.
Ein weiteres Problem ist die Abkapselung der Partitionen bzw. gemeinsamer Zugriff.
Denn das ist Sache der einzelnen Betriebssysteme, wie sie mit Partitionen umgehen. Schließlich gibt es nach dem Start des Betriebssystem keinen steuernden Mechanismus mehr, der die Ressourcen einem Betriebssystem zuordnen könnte.
Arbeiten mit mehreren Betriebssystemen auf der gleichen Platte hebelt Zugriffsschutz und komplexe Strukturen gern aus (Hier ist der Einsatz eines NAS klar überlegen.)
Verschiedene Windowsinstallationen auf dem gleichen System haben das Problem, dass sie von Haus aus glauben, die komplette Festplatte sei ihnen und damit auch mal in „fremde“ Partitionen schreiben, solange es ein Windows-Dateiformat ist.
War übrigens schon früher so, dass Windows sich gar nicht darum gekümmert hat, wenn das BIOS eine Festplatte versteckte, weil es den Zugriff nach dem Booten über eigene Treiber regelte. Und die Einträge in der Partitionstabelle sind nun mal betriebssystemunabhängig für alle gestarteten Systeme gleich.
Ciao, Allesquatsch