Borreliose

Hallo, ich habe seit Jahren Borreliose. Die Borrelien sind nach wie vor im Blut nachweisbar.
Nun hatte ich vor 3 Tagen wieder eine Zecke, die ich entfernt habe.Bisher ist an der Stelle keine Wanderröte sichtbar.
Muss ich nun wieder Antibiotikum nehmen
oder ist das keine neue Infektion
oder ists egal, weil ich sowieso schon Borreliose habe?

Gruß
Borreliosekatze

nennt man wie ich im Interner gelesen habe dann Reinfektion. Falls der Rrreger wieder in der Zecke steckte und du nun wieder Borreliose bekommen hast, musst du wieder Antibiotika nehmen.

gruß

Wo ist denn unser Experte…
nach dem hinter jeder Krankheit eine Borreliose stecken soll?

Deshalb schicke ich Dir hier mal den Link des Forums:
http://www.borreliose-forum.de/cms/html/index.php

Wobei ich denke, dass du um eine erneute Antibiotikatherapie nicht herumkommen wirst.
Auch entgegen anderslautender Polemik Meinungen kennen sich Ärzte in der Regel mit der Therapie der Borreliose und der Dosierung der Antibiotika aus.
http://www.medizinfo.de/waldundwiese/borreliose/ther…
Gute Besserung
na_nu?

Hallo Kosmokatze,

ich habe seit Jahren Borreliose.

Mein aufrichtiges Mitgefühl. Ich weiß, was das bedeutet.

Die Borrelien sind
nach wie vor im Blut nachweisbar.

Das ist ja ein relativ seltenes Glück, dass man die Erreger (um welche handelt es sich denn bei Dir genau? Nur um die Borrelien, oder auch weitere Co-Erreger wie Ehrlichien, Rickettsien, Babesien, Bartonellen etc.?) bei Dir im Blut nachweisen kann. Die Erreger halten sich ja überwiegend in den Zellwänden und im Zellinneren auf, weshalb sie sehr häufig eben nicht über das Blut nachweisbar sind.

Der Nachweis bei Dir ist aber gleichzeitig ein eindeutiges Zeichen, dass Du bisher bei weitem nicht ausreichend therapiert wurdest. Leider ist die gesamte Krankheitsgruppe (etwa 10 verschiedene Einzelkrankheiten, die alle unter dem Überbegriff „Borreliose“ zusammengefasst werden) noch sehr schlecht erforscht und es gibt keine speziellen Borreliose-Mittel, wie Du sicher weißt. Dazu kommt, dass die allermeisten Ärzte von Borreliose so viel wissen wie eine Kuh von Mathematik. Somit ist es leider absolut notwendig, dass Du Dich selbst über Deine Krankheit intensiv informierst (auch Fachliteratur!), damit Du die oft hanebüchenen Aussagen der Weißkittel erkennst und Dich dagegen wehren kannst. Ansonsten ist das Risiko recht hoch, dass Du durch eine falsche Behandlung letztlich in der Berufsunfähigkeit landest.

Bei Borreliose ist sehr oft eine Kombination aus verschiedenen Erregern zu beobachten. Gerade ein Infektions-Mix ist im chronischen Stadium nur extrem schwer zu behandeln. Es ist sehr langwierig und aufwendig zu therapieren. Monotherapien (d.h. Therapien, bei denen nur eine Art von Antibiotika verabreicht wird) bringen gerade bei Mehrfachinfektionen gar nichts. Eine Kombination aus 3 oder mehr Anitbiotika-Mitteln ist nicht selten. Die Gabe als Infusion ist dabei besser als eine Gabe in oraler (Tabletten-)Form. Viele Ärzte weisen die Patienten auch nicht darauf hin, dass bei bestimmten Anitbiotika bestimmte Dinge beachtet werden müssen (z.B. manche NICHT nüchtern, andere sehr wohl nüchtern) und dass bei einer Multitherapie gewisse Regeln eingehalten werden müssen, damit sich die einzelnen Medikamente nicht gegenseitig ungünstig beeinflussen (z.B. Zeitabstand).

Nun hatte ich vor 3 Tagen wieder eine Zecke, die ich entfernt
habe.Bisher ist an der Stelle keine Wanderröte sichtbar.

Selbst wenn Du bisher noch so halbwegs über die Runden gekommen bist, so ist die Gefahr, dass sich Deine Beschwerden massiv verschlechtern sehr groß. Mit einem gewissen Maß an Erregern kann der Körper umgehen, aber wenn es ihm zu viel wird, dann bricht die Krankheit mit aller Kraft los. Du weißt doch sicher, dass die Wanderröte nur bei etwa 60% aller gebissenen Personen auftritt. Somit sagt eine fehlende Wanderröte überhaupt nichts aus.

Muss ich nun wieder Antibiotikum nehmen

Da Du ja schon bisher Borrelien nachweisbar hattest, hättest Du gar nicht erst aufhören dürfen, ABs zu nehmen. Es gibt Deutschlandweit etwa ein Dutzend Ärzte, die sich wirklich mit dieser Krankheitsgruppe auskennen. Da man hier ja keine Namen nennen soll, verweise auch ich Dich auf das Borreliose-Forum des Deutschen Borreliose Bundes. Es ist eine Selbsthilfegruppe im Internet, in welcher sowohl betroffene Patienten als auch Ärzte vertreten sind und welche tatsächliches Expertenwissen haben. Dort sind auch über 1000 Krankengeschichten zum Nachlesen gespeichert, so dass Du recht leicht jene Forumsmitglieder ausfindig machen kannst, welche die gleichen oder sehr ähnliche Symptome wie Du haben um Dich dann gezielt mit denen auszutauschen. . Wie Du sicher weißt, ist diese Krankheitsgruppe mit ca. 130 verschiedenen Symptomen extrem variabel in ihrer Erscheinungsform. Dies ist auch mit ein Grund, weshalb sie von vielen Ärzten gar nicht erkannt wird.

Schätze Dich daher glücklich, dass sie bei Dir schon diagnostiziert ist.

Zur Ausarbeitung einer wirksamen Therapie benötigst Du unbedingt einen von den oben genannten Spezialisten, der Dich gründlich untersucht und dann einen Therapieplan ausarbeitet, den Du dann zusammen mit Deinem Hausarzt oder Internisten vor Ort umsetzt. Denn dass Du gerade an einem der wenigen Orte wohnst, in dem auch ein Spezialist zu finden ist, ist eher unwahrscheinlich. So gibt es beispielsweise in ganz München keinen, der sich mit dieser Krankheitsgruppe wirklich auskennt. (Obwohl der ein oder andere dies von sich behauptet). Auch der Wald-und-Wiesen-Link mit der Tabelle, den man Dir zukommen hat lassen, ist in Bezug auf die Dauer und Dosierung der Antibiotika mit Vorsicht zu genießen, da die Wissenschaftler dringend empfehlen, eine Gabe bei Neuinfektion nicht unter 30 Tagen vorzunehmen (dies wird übrigens indirekt in dem Wald-und-Wiesen-Link im Text auch bestätigt: Die Vermehrungszyklen sind 4 Wochen, also muss man mindestens so lange die Antibiotika geben). Was die Dosis betrifft, sprechen sich die wirklich führenden Wissenschaftler für 4-5 mg je kg Körpgergewicht pro Tag aus. Und wenn Du den Text des Wald-und-Wiesen-Links genau liest und diesen dann mit der Tabelle vergleichst, so wirst Du sehen, dass der Text in weiten Teilen den Angaben in der Tabelle widerspricht. Aber leider sieht man bei solchen Links beim Überfliegen als erstes Tabellen, welche scheinbar übersichtlich das im Text gesagte zusammenfassen. Nur leider stimmt das halt hier gar nicht. Daher: Vergiss die Tabelle, aber beachte den Text. Und beachte auch, dass der Text aus dem Jahr 2004 datiert! Er ist also auch schon 5 Jahre alt und in Teilen überholt (z.B. was dort über die Wanderröte geschrieben steht stimmt einfach so in dieser Form nicht).

oder ist das keine neue Infektion
oder ists egal, weil ich sowieso schon Borreliose habe?

Da Du leider nichts über Deine Beschwerden schreibst, ist es auch kaum möglich, dieses Wort

sowieso

zu deuten. Wenn Du bisher keine Symptome hattest (wovon ich aber nicht ausgehe, sonst hättest Du wohl kaum entsprechende Untersuchungen machen lassen), dann kann jetzt durch den Zeckenbiss und die möglichen zusätzlichen Erreger möglicherweise die Krankheit mit aller Macht ausbrechen.

Wenn Du aber durch die Borreliose ohnehin schon berufsunhähig bist, dann ist es eine Frage, wieviel Lebensqualität Du Dir erhalten willst bzw. durch eine Langzeit-Therapie wieder erlangen willst. Dabei sind Therapien von über einem Jahr mit einer Medikamenten-Kombination durchaus keine Seltenheit.

Du kennst doch das Sprichwort:

An Borreliose stirbt man nicht - sie tötet nur das Leben.
(meint: die Lebensfreude, Lebensqualität)

Auch wenn es schwer fällt, versuche bitte nicht aufzugeben. Wir kennen das: Als Borreliose-Kranke musst Du nämlich nicht nur gegen Deine Krankheit kämpfen sondern auch gegen unwillige und unwissende Ärzte, gegen uneinsichtige Krankenkassen etc. Ich kann Dir wirklich nur empfehlen:

Hole Dir Unterstützung im Borreliose-Forum und über einen der wirklichen Spezialisten.

http://www.borreliose-forum.de/cms/html/index.php

Dir alles erdenklich Gute und herzliche Grüße

Alexander

Hallo Kosmokatze!

Hallo, ich habe seit Jahren Borreliose. Die Borrelien sind
nach wie vor im Blut nachweisbar.

Wie Peren auch schon angemerkt hat: Normalerweise werden nicht nie Borrelien selbst nachgeweiesen. Was nachgewiesen wird sind die entsprechenden Antigene. Die halten sich nach einer Borrelieninfektion manchmal über Jahre hinweg und haben keine Aussage darüber, ob die Borelliose-Erreger (welcher Art auch immer) tatsächlichnoch da sind.

Nun hatte ich vor 3 Tagen wieder eine Zecke, die ich entfernt
habe.Bisher ist an der Stelle keine Wanderröte sichtbar.
Muss ich nun wieder Antibiotikum nehmen
oder ist das keine neue Infektion

Nicht jeder Zeckenbiss erfordert eine derart schwere Therapie. Meist passiert nämlich gar nichts. Weder sind 60% aller Zecken Borreliose-träger noch gibt es eine 100%ige Übertragbarkeit.

Die Regel liegt so bei 3-5% Infektionsrisiko, wobei das nur heißt das man infiziert ist und nicht dass man irgendwelche Krankheitssymptome bekommt. Die meisten Borrelieninfektionen heilen in der Anfangsphase dank der körpereigenen Immunabwehr nämlich folgenlos aus.

oder ists egal, weil ich sowieso schon Borreliose habe?

leider nein, denn es gibt da einen Haufen verschiedener Erreger.

Wenn Du unsicher bist und die Zecke selbst noch hast, kannst Du die ja untersuchen lassen. Das dient aber eigentlich nur zur Beruhigung.
Entscheidend sind eher die klinischen Befunde, also einfach in nächster Zeit auf Krankheitssymptome achten (auch noch auf eine evnt. Wanderröte, die kann auch etwas später, so bis zu 14 Tage, auftreten).

Aber ich würde jetzt nicht in Panik verfallen. Wahrscheinlich pasiert gar nichts.

Grüße, Bernhard.

Hallo Bernhard S.,

Nicht jeder Zeckenbiss erfordert eine derart schwere Therapie.

was ist für Dich eine „schwere Therapie?“

Meist passiert nämlich gar nichts.

Dir sollte bekannt sein, dass Borreliose und ihre Co-Erreger-Erkrankungen in aller Regel sich schleichend bemerkbar machen. Am Anfang merkt man (fast) nichts, dann irgendwann fängt das eine oder andere Symptom an zu stören, dann zu nerven. Wenn man ungeduldig ist, geht man dann schon zum Arzt, der aber meist aus Unkenntnis gar nichts macht (vielleicht eine Salbe, oder ein paar Tropfen, oft ist es nicht mal ein wirklicher guter Rat, sondern nur so ein Dahergerede, weil der Arzt mit den Symptomen nichts anfangen kann). Oder man wartet als Betroffener noch weiter, dann irgendwann gesellen sich andere Symptome hinzu, wobei man als Betroffener anfangs gar keine Verbindung unter den Symptomen herstellt, geschweige denn sie in Verbindung mit dem nun schon Wochen zurückliegenden Zeckenbiss bringt. Es wird schlimmer und schlimmer. Immer mehr Symtome. Immer häufigere Arztbesuche, verschiedene Ärzte, durch die Infektion wird der Körper zunehmend geschwächt. Man baut immer mehr ab. Immer mehr Ärzte. immer mehr Untersuchungen. Immer mehr irgendwelche Medikamente, die alle samt und sonders nicht helfen. Es kommt Verzweiflung - Panik bei Patienten auf „Hilfe, was ist mit mir?“ von den Ärzten nach wie vor nur wirres herumdoktorn ohne Zusammenhänge herzustellen und somit die Ursache zu erkennen. Immer weiterer körperlicher Verfall. Oft treten Rückenprobleme auf. Massagen ohne Erfolg (verschlimmern eher die Situation). Röntgen. Obwohl man fast nichts sieht heißt es dann „Die Bandscheibe!“. Operation. Trotzdem keine Besserung etc. etc. etc. Am Ende steht fast immer die Berufsunfähigkeit.

Weder sind 60% aller Zecken
Borreliose-träger

Lies mal die im Borreliose-Forum immer mal wieder verlinkte Fachliteratur, dort wirst Du eines Besseren belehrt. Im Gegenteil: es gibt schon Wissenschaftler, die sprechen von einer Durchseuchung von über 2/3 aller Zecken mit den krankmachenden Erregern. Tendenz steigend.

noch gibt es eine 100%ige Übertragbarkeit.

Wenn eine Zecke mal ausnahmsweise keine Erreger hätte, dann kann sie natürlich auch keine übertragen. Das stimmt. Aber die, die Erreger in sich haben, übertragen diese Erreger zu 100% ab der ersten Minute, in der sie sich am Menschen festgebissen haben. (Ganz abgesehen davon, dass die Wissenschaftler sich heute ziemlich sicher sind, dass die Zeckenbisse nicht die einzigen Übertragungswege darstellen; aber da es noch nicht hundert prozentig bewiesen ist, muss es vorerst bei der Formulierung bleiben „höchstwahrscheinlich gibt es auch andere Möglichkeiten, wie eine Übertragung der Borrelienerreger auf den Menschen stattfinden kann“)

Die Regel liegt so bei 3-5% Infektionsrisiko,

3-5 Prozent auf was? Du hast etwa Recht, wenn Du diese 3-5 % auf die chronisch an Borreliose (oder einer der Co-Erreger-Erkrankungen)erkrankten Patienten gemessen an der gesamten deutschen Bevölkerung beziehst. Beziehst Du es aber auf die Gefahr, Dir die Erreger bei einem Zeckenbiss einzufangen, so liegst Du völlig daneben. Auch hier empfehle ich Dir wieder die im Borreliose-Forum verlinkte aktuelle Fachliteratur.

wobei das nur
heißt das man infiziert ist und nicht dass man irgendwelche
Krankheitssymptome bekommt.

das hatte ich ja auch geschrieben.

Die meisten Borrelieninfektionen
heilen in der Anfangsphase dank der körpereigenen Immunabwehr
nämlich folgenlos aus.

Das allerdings ist wieder ganz und gar nicht richtig. Nur, weil die Krankheit nicht ausbricht heißt es noch lange nicht, dass die Krankheit ausgeheilt ist. Vielmehr ist es so (vergleichbar HIV/AIDS), dass Du jahrelang mit dem Erreger rumlaufen kannst, Dein Immunsystem ihn aber in Schach halten kann. Kommt dann aber eine andere Infektion dazu, so wird es dem Immunsystem häufig „zu viel“ und die latente Borreliose bricht aus.

oder ists egal, weil ich sowieso schon Borreliose habe?

leider nein, denn es gibt da einen Haufen verschiedener
Erreger.

das stimmt.

Wenn Du unsicher bist und die Zecke selbst noch hast, kannst
Du die ja untersuchen lassen.

Das ist die sicherste Methode: die Zecke selbst untersuchen zu lassen. Nur leider haben die wenigsten nach dem Zeckenstich die Zecke noch…

Das dient aber eigentlich nur
zur Beruhigung.

wie meinst Du das? „Beruhigung“? Hier wären wohl „Sicherheit“ oder „Abklärung“ richtigere Begriffe als „Beruhigung“. Dieses Wort kann ich in dem Zusammenhang nicht nachvollziehen.

Entscheidend sind eher die klinischen Befunde, also einfach in
nächster Zeit auf Krankheitssymptome achten (auch noch auf
eine evnt. Wanderröte, die kann auch etwas später, so bis zu
14 Tage, auftreten).

Schön und gut. Aber dazu müsste Kosmokatze zuerst mal alle ca. 130 Symptome kennen, um darauf aufpassen zu können, ob das bei ihr auftritt. Übrigens tritt die sogenannte Wanderröte nur bei etwa 60% aller Infizierten überhaupt auf. Somit ist die Wanderröte ein eindeutiges Indiz, eine fehlende Wanderröte jedoch keinerlei Gegenbeweis. Viele der Symptome sind so unscheinbar, dass kaum einer das als Krankheitszeichen erkennt: Kaffeetasse umschütten, Wortfindungsstörungen „das Dingsda, na… ich meine natürlich …“, Wörter verdrehen „Ich schmeiße die Maschine in die Wäsche“, oder auffällig häufiges Bcuhstabneverdrehne (-> war Absicht). Temperaturmissempfindungen (frieren obwohl es warm ist oder umgekehrt), Licht-/Geräuschempfindlichkeit, unstete Gelenkschmerzen, Hautveränderungen (z.B. Dehnungsstreifen wie in der Schwangerschaft), Herzrasen, Atemnot, etc.etc. etc. Erstens fallen mir gar nicht alle Symptome ein, Zweitens will ich ja durch meine Beiträge nur darauf hinweisen, dass entsprechende Symptome auf Borreliose, Ehrlichiose, Rickettiose, Bartonellose, Babesiose etc. etc. hindeuten könnten und dass man sich bei Verdacht, dass dies auf einen zutreffen könnte, sich mit weiteren Informationen im Borreliose-Forum des Deutschen Borreliose Bundes eindecken kann.

Aber ich würde jetzt nicht in Panik verfallen. Wahrscheinlich
pasiert gar nichts.

So denken und handeln die meisten Ärzte. Daher gibt es ja deutschlandweit auch geschätzte 2,5 Millionen chronisch Borreliose-Kranker. Hätte man diese im Anfangsstadium mit ausreichend langer und ausreichend hoch dosierter Antiobiotikagabe therapiert, so würde sich unser Gesundheitssystem heute enorm viel Geld sparen. Denn gerade in der Anfangsphase (die leider von den allermeisten Ärzten verschlafen wird) könnte man noch einfach und preiswert mit einer sehr großen Erfolgsquote die Krankheit ausheilen (und hier wäre es ein echtes „ausheilen“, kein latentes Schlummern).

Bitte überdenke Deine äußerst fahrlässige Haltung gegenüber dieser heimtückischen Krankheit unbedingt. Hole Dir die entsprechenden (Fach-)Informationen im oftzitierten Borreliose-Forum. Dort sind die wahren Experten, sowohl Betroffene als auch Ärzte.

Leider gibt es viele Ärzte, die sich „Spezialisten“ für Borreliose-Erkrankungen nennen, die aber in Wahrheit von dieser Krankheit nicht den geringsten Schimmer haben. So ist beispielsweise in ganz München nicht ein kompetenter Arzt für diese Krankheitsgruppe zu finden, egal was einzelne behaupten. Da du ja im Bereich der Krankenversicherung beruflich tätig bist, kann es nur in dem Interesse von Deinem Arbeitgeber liegen, wenn im Anfangsstadium mit Cent-Beträgen eine schwere chronische Erkrankung mit Behandlungskosten von zigtausenden von Euro vermieden werden kann. Du sitzt an der entsprechenden Stelle! Nehme Éinfluss zugunsten einer guten und gleichzeitig äußerst preiswerten Behandlung der Betroffenen von Anfang an. Hole Dir Infos über das Borreliose-Forum! Arbeite mit denen zusammen! Dort wirst Du Tipps bekommen, welche Maßnahmen sinnvoll sind und welche nur das Geld zum Fenster hinaus werfen. Tu was für die Betroffenen und was für Deinen Arbeitgeber!

Ich bedanke mich bereits im Voraus bei Dir für diesen Einsatz und bitte Dich abschließend, nicht jeden Blödsinn von x-beliebigen Personen zu glauben, die sich nicht über intensiven Studien über dieses Thema kundig gemacht haben. Deutschlandweit sind dies halt leider nur ein Dutzend Ärzte…

Schönen Abend wünscht

Alexander

1 Like

Hi Alexander,

im Laufe der Jahre kommen immer wieder einmal Krankheiten in Mode.

Diese zeigen normalerweise immer das selbe Verhalten:

a.) die Beschwerden sind unspezifisch und können nicht richtig zugeordnet werden
b.) nur eine Handvoll Experten kann diese richtig behandeln, alle anderen (insbesondere die Universitäten) haben keine Ahnung.
c.) der Nachweis der Erkrankung ist meist nur durch Auschlussdiagnostik zu führen. Einen tatsächlichen Beweis für das Vorliegen einer Erkrankung gibt es nicht.
d.) grundsätzlich kann jeder davon betroffen werden, eine Prophylaxe ist nicht möglich
e.) die tatsächlichen Zahlen der Erkrankten ist angeblich weit höher als man vermutet und nimmt weiter zu
f.) eine abschließende Heilung ist nur schwer oder gar nicht möglich.
g.) Es fast ausschließlich nur sehr schwere Krankheitsbilder geschildert
h.) verläßliche Zahlen sind praktisch nicht erhältlich bzw. werden angezweifelt (siehe b).

Ob das nun Fibromyalgie, chronique fatique-Syndrom (CFS), Amalgam-Vergiftung oder sonst was ist, das ganze ähnelt sich schon sehr.

Auch die jetzige Borreliose-Hysterie (so nenn ich das mal ganz offen) fährt wieder genau diese Schiene.

problematisch ist dabei aber immer:
1.) es gibt leider tatsächlich Patienten, die an einer solchen Erkrankung leiden. Diese werden dann oft nicht ernst genommen.
2.) nach Feststellung der entsprechenden Krankheit werden weitere Differentialdiagnosen nicht mehr in Betracht gezogen. Dies kann zu verhängnisvollen diagnostischen und therapeutischen Fehlern führen.

Wie gesagt ich bezweifle nicht, dass diese Krankheit existiert und zu schweren Verläufen führen kann, wenn aber plötzlich alle bleim kleinsten Schnupfen wie wild Borreliose-Titer bestimmen, ist irgendwas nicht richtig.

Ciao Bernhard.

3 Like

Hallo Bernhard,

kommen immer wieder einmal Krankheiten in
Mode.

Diese Einstellung ist in meinen Augen mehr als fahrlässig. Krankheiten haben nichts mit „Moden“ zu tun, sondern bestenfalls mit der Unfähigkeit der Pharmakonzerne die richtigen Medikamente gegen noch unbekannte und noch unheilbare Krankheiten zu entwickeln bzw. mit der Unfähigkeit der Ärzte, die auftretenden Symptome richtig zu deuten.
Für die Betroffenen ist das Wort „Moden“ im Zusammenhang mit ihrer/ihren Krankheit/en blanker Hohn. Damit wird suggeriert, dass man „mit der Mode geht“ und sich eine Krankheit erfindet, also ein Hypochonder ist. Ja glaubst Du wirklich, dass die Millionen von Chronikern gern krank sind? Sie krank sind, nur weil es „gerade Mode“ ist?

Das grenzt in meinen Augen schon an Menschenverachtung.

Diese zeigen normalerweise immer das selbe Verhalten:

a.) die Beschwerden sind unspezifisch und können nicht richtig
zugeordnet werden
b.) nur eine Handvoll Experten kann diese richtig behandeln,
alle anderen (insbesondere die Universitäten) haben keine
Ahnung.

Woher bekommen die Unis die meisten Forschungsgelder? Vom Staat? Nein, bei Leibe nicht. Sondern von der Industrie. Und die Industrie lässt nach Dingen forschen, womit die Unternehmen riesige Gewinne machen können. Die sind an unwirksamen Pillen und Tropfen interessiert, die sich aber optimal verkaufen lassen. Und um die Zulassung zu erreichen, brauchen sie die Unis. Und die Unis brauchen die Forschungsgelder, sonst könnten sie überhaupt nicht mehr forschen. So ist der eine vom anderen abhängig. Und der, der zahlt, schafft an. Alte Weisheit.

c.) der Nachweis der Erkrankung ist meist nur durch
Auschlussdiagnostik zu führen. Einen tatsächlichen Beweis für
das Vorliegen einer Erkrankung gibt es nicht.

womöglich, weil die entsprechenden Testverfahren noch nicht existieren. Beispiel: DNA-Test zur Vaterschaftsbestimmung: So lange er noch nicht existierte galt Dein Satz auch dafür: „Ein tatsächlicher Beweis für das Vorliegen [einer Vaterschaft; dem Sinn gemäß ersetzt] gibt es nicht.“. Wenn aber die Testverfahren nicht entwickelt werden, kann die Krankheit nicht nachgewiesen werden. Und so lange ist diese für Dich offenbar nicht existent. Dabei ist es für Dich offenbar gleichgültig, ob mit einem Geldaufwand in Cent-Beträgen zu Beginn der Krankheit ein späterer Geldaufwand in zigtausenden von EURO verhindert werden könnte oder nicht. Ist das chronische Stadium mal eingetreten (egal von welcher Krankheit), so wird es für die Krankenversicherung immer um ein Vielfaches teurer, als wenn die Krankheit bereits im Vorfeld verhindert oder zumindest im Anfangsstadium vollständig ausgeheilt wird. Denk mal drüber nach, welchen volkswirtschaftlichen Schaden Deine Einstellung anrichtet! Eigentlich müsste man Deine Einlassungen dem Bundesgesundheitsministerium zukommen lassen, damit auch dort mal gesehen wird, wodurch die Milliarden im Gesundheitswesen vergeudet werden.

d.) grundsätzlich kann jeder davon betroffen werden, eine
Prophylaxe ist nicht möglich

Sorge dafür, dass endlich ein sicherer, langwirksamer und gut verträglicher Impfstoff für Borreliose für den Menschen auf den Markt kommt und jeder ist zufrieden.

e.) die tatsächlichen Zahlen der Erkrankten ist angeblich weit
höher als man vermutet und nimmt weiter zu

Fachliteratur lesen hält einen auf dem Laufenden!

f.) eine abschließende Heilung ist nur schwer oder gar nicht
möglich.

Warum? Weil die Krankheiten kaum erforscht sind und keine speziellen Medikamente dafür entwickelt werden.

(Warum? nicht weil es zu teuer wäre, sondern weil sich für die Industrie damit zu wenig Geld verdienen lässt. Vielleicht gibt es ja solche gut wirksamen Mittel sogar schon und sie werden nur unter Verschluss gehalten, damit die Patienten ja nicht schnell gesund werden? Wer weiß das schon?) Nach dem Gutachter-Skandal in den USA (Gutachten zuungunsten der Patienten) mit Ergebnisverfälschung kann man leider überhaupt nichts mehr ausschließen. Geld regiert die Welt.

dabei waren die Gutachter von der Versicherungsbranche gekauft, damit diese ein falsches Gutachten erstellten (ging, nachdem es aufgeflogen war, vor Gericht und die Korruption und Falschaussagen wurden gerichtlicherweise festgestellt), (Quelle: Borreliose-Forum)

g.) Es fast ausschließlich nur sehr schwere Krankheitsbilder
geschildert

das kommt ganz auf das Stadium an. Siehe auch meine Beschreibung in diesem Beitragsfaden, auf welchen Du diese Antwort hier formuliert hatttest: Im Anfangsstadium sind die Beschwerden total unscheinbar und steigern sich im Laufe der Zeit bei Nichtbehandlung oder Falschbehandlung bis zur Berufsunfähigkeit.

Somit ist diese Verpauschalisierung „fast ausschließlich nur sehr schwere Krankheitsbilder“ völlig falsch.

Ob das nun Fibromyalgie, chronique fatique-Syndrom (CFS),

dass Du gerade diese beiden Krankheiten anführst ist ja jetzt schon fast wieder paradox und zeigt, wie wenig Du Dich mit der Materie beschäftigt hast bzw. beschäftigen willst. Denn sonst wüsstest Du, dass die führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Borreliose und deren Co-Erreger-Erkrankungen heute davon ausgehen, dass ein Großteil (manche behaupten sogar weit über 90%) aller Fibromyalgie-Patienten und CFS-Patienten an einer nicht- oder falsch-behandelten chronischen Borreliose leiden. Bösartige Zungen behaupten sogar, dass sich manche Pseudo-Spezialisten innerhalb weniger Jahre für die gleiche Krankheit nur verschiedene Namen ausdenken, um nicht zugeben zu müssen, dass es sich um ein und die selbe Krankheit handelt und somit ein Argument künstlich geschaffen wird, die Zahl der tatsächlich erkrankten Patienten klein zu reden und so eine Forschungstätigkeit weitestgehendst zu unterdrücken. Aber so weit möchte ich persönlich gar nicht gehen. Ich denke, es handelt sich eher um einen (wenn auch geringen) Erkenntniszugewinn, welcher sich innerhalb von ein paar Jahren ergibt und dieser Erkenntniszugewinn lässt dann von der selben Krankheit andere, bisher nicht oder kaum beachtete Aspekte in den Vordergrund rücken. Und durch diese unterschiedliche Gewichtung der Aspekte glauben m.E. die Uni-Doktoren auch, dem selben Kind alle paar Jahre einen neuen Namen geben zu müssen.

aber mit Fibromyalgie und CFS ist ja das Ende bei weitem nicht erreicht: Die führenden Wissenschaftler auf diesem Gebiet gehen ja heute davon aus, dass ein nicht unerheblicher Teil der MS-Kranken und der Alzheimer-Patienten ebenfalls an Spirochäeninfektionen erkrankt sind. Ja, ich weiß: jede Borrelie ist eine Spirochäe, aber noch lange nicht jede Spirochäe ist eine Borrelie. Wie hoch der Prozentsatz ist, darüber wird noch heftig diskutiert, schließlich ist diese Spirochäen-Erkenntnis bei MS und Alzheimer ja auch noch ganz frisch. Es müsste halt mehr geforscht werden, um schneller zu Ergebnissen zu kommen. Auch das müsste im Sinne Deines Arbeitgebers sein: Bessere Forschung = schnellere Entwicklung von wirksamen Medikamenten = deutliche Senkung der Kosten für das Gesundheitswesen.

Amalgam-Vergiftung

willst Du behaupten, Amalgam sein gesund?

oder sonst was ist, das ganze ähnelt sich
schon sehr.

alles eine Frage der Forschung.

Auch die jetzige Borreliose-Hysterie (so nenn ich das mal ganz
offen)

und ich nenne das ebenso offen Menschenverachtung. Kein Patient hat sich diese heimtückische Krankheit „ausgesucht“. Jeder wäre heilfroh, sie endlich los zu haben und wieder gesund zu sein.

aber leider scheinst Du überhaupt nicht bereit zu sein, Steuergelder zu sparen UND GLEICHZEITIG die medizinische Versorgung der Patienten verbessern zu wollen.

problematisch ist dabei aber immer:
1.) es gibt leider tatsächlich Patienten, die an einer solchen
Erkrankung leiden. Diese werden dann oft nicht ernst genommen.

tolle Erkenntnis!

2.) nach Feststellung der entsprechenden Krankheit werden
weitere Differentialdiagnosen nicht mehr in Betracht gezogen.
Dies kann zu verhängnisvollen diagnostischen und
therapeutischen Fehlern führen.

einem chronisch kranken Patienten, dem die große Mehrzahl der Ärzte nicht helfen kann/konnte, ist es herzlich gleichgültig, wie Du oder irgend wer anderes seine Krankheit nennt, ihm ist nur wichtig, dass er möglichst schnell wieder dauerhaft gesund wird. Ob die Krankheit nun „Lilalu“ oder „Borreliose“ oder „CFS“ oder „Fibromyalgie“ oder „MS“ oder „Rheuma“ oder „Hokuspokus“ heißt. Hauptsache, er wird sie schnellstmöglichst wieder los. Aber neben fehlender Forschung IM Sinne des Patienten* führen solche Aussagen wie von Dir zusätzlich dazu, dass die Chroniker nicht ernst genommen werden.

*wir haben übrigens an eine große europäische Pharma-Firma geschrieben und um Informationen gebeten, ob diese an Medikamenten für Borreliose forschen würden, und wir bekamen zur Antwort, dass dieses Unternehmen nichts dergleichen tut und tun wird. Warum, das haben sie natürlich nicht geschrieben. der von mir vermutete Grund ist weiter oben nachzulesen.

Wie gesagt ich bezweifle nicht, dass diese Krankheit existiert
und zu schweren Verläufen führen kann, wenn aber plötzlich
alle bleim kleinsten Schnupfen wie wild Borreliose-Titer
bestimmen, ist irgendwas nicht richtig.

Wenn Du meine Beiträge zur Borreliose hier im Forum in der Vergangenheit verfolgt hast, so kannst Du immer wieder lesen, dass ich den Forschungsstand wiedergebe, der z.Zt. wie folgt ist: die Borreliose-Erreger halten sich überwiegend in den Zellwänden und im Zellinneren auf, weshalb sie nur sehr unzuverlässig über Blutuntersuchungen nachzuweisen sind.

Andere Testverfahren befinden sich erst im Anfangsstadium (z.B. mit Hautpartikeln) und werden, obwohl sie eine höhere Quote an richtigen Aussagen liefern, von den meisten Krankenkassen noch nicht bezahlt.

Ich bitte Dich nochmals inständig im Interesse Deines Arbeitgebers, des Steuerzahlers (Gesundheitswesens) und natürlich nicht zuletzt im Interesse der an Borreliose oder deren Co-Erregern erkrankten Personen, mit dem schon oft zitierten Borreliose-Forum des Deutschen Borreliose Bundes zusammen zu arbeiten. Dort erfährst Du, welche Ausgaben sinnvoll sind und welche absolut sinnlos sind. Leider sind die sinnlosen Ausgaben die bei weitem höheren Kosten (die von den Kassen aber getragen werden) im Vergleich zu den sinnvollen Ausgaben, welche aber oft von den Krankenkassen abgelehnt werden (obwohl sie nur einen Bruchteil der anderen Kosten ausmachen würden).

Um Deinen Worte zu verwenden:

da ist irgendwas nicht richtig.

Um es jetzt ganz am Ende nochmal deutlich zu machen: Es geht hier weder um Schuldzuweisungen (Schwarze-Peter-Spiel erleben wir bei den höheren Tieren oft genug), sondern es geht um eine Sensibilisierung, dass „da […]irgendwas nicht richtig [ist]“ und dass man zur Verbesserung der Situation unbedingt zusammenarbeiten muss, nicht aber gegen einander.

In diesem Sinne: bitte arbeite mit dem Deutschen Borreliose Bund in Gestalt des Borreliose-Forums zusammen, hol Dir echte Informationen und lass Dich in Zweifelsfällen beraten.
http://www.borreliose-forum.de/cms/html/index.php

Ich würde mich freuen, wenn Du meine Bitte beherzigen würdest.

Dafür bedanke ich mich bereits im Voraus recht herzlich und wünsche Dir ein schönes Wochenende.

Viele Grüße

Alexander