Boykott der Olympischen Spiele in China?

Hi.

China verstößt traditionell und unabhängig von den jeweiligen Regierungen gegen die elementarsten Menschenrechte. Daß Tibet seit den 50ern brutal vergewaltigt wurde und seitdem über 1 Million Tibeter jeden Alters und Geschlechts z.T. qualvoll sterben mußten, ist bekannt, wenn auch nie ein so offen behandeltes Thema in den Medien wie z.B. die Seitensprünge von Lady Di. Auch in China selbst sind Menschenrechte weitgehend unbekannt.

Nun stehen die Olympischen Spiele 2008 auf dem Programm, und weltweit wird diskutiert, ob der Geist dieser Spiele sich mit dem Ungeist des chinesischen Regimes vereinen läßt.

Der Verdacht liegt nahe, daß China mit den Spielen kosmetisch seinen Ruf aufpolieren möchte, ohne faktisch etwas an der katastrophalen Menschenrechtssituation ändern zu wollen.

2001 versprach das Regime dem Olympischen Komitee Verbesserung der Lage. Nach den Erkenntnissen von Amnesty International und UNO hat sich diese Lage seitdem sogar noch verschlimmert.

Ein Beispiel für den aktuellen Stand der Dinge ist die Lage der inhaftierten Mitglieder der Organisation Falun Gong. Offiziellen Zahlen zufolge sind in den letzten acht Jahren 3.063 FG-Anhänger in Arbeitslagern ums Leben gekommen, in der Regel nach zahlreichen Foltern. Die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher liegen. Ein spezifisches Merkmal der Mißhandlung dieser Gefangenen ist die Entnahme von Organen (natürlich ohne Zustimmung der Betroffenen), und das AM LEBENDIGEN LEIB. Sie starben während dieser Prozedur oder danach. Nicht zufällig ist die Zahl der offiziellen Organtransplantationen seit 2000 in China angestiegen. Es besteht auch eine erhebliche Diskrepanz zwischen der offiziellen Zahl von Organspendern und der Zahl der verfügbaren Organe.

Eine Frau Wang Xia wurde nach sieben Jahren aus dem Arbeitslager entlassen. Sie wog zu diesem Zeitpunkt 45 Pfund (fünfundvierzig). Zwei Jahre lang waren ihr nervenschädigende Drogen injiziert worden.

Darf ein Regime, das solche Greuel initiiert, die Olympischen Spiele veranstalten? Oder sollten diese boykottiert werden?

Gruß

Hallo Horst!

Natürlich ist es ein Wagnis die Olympischen Spiele in Peking stattfinden zu lassen. Die Spiele im nachhinein zu boykottieren halte ich aber nicht für sinnvoll. Dann hätte man sie erst gar nicht nach China geben sollen. Im Falle eines Boykotts würde China sein Gesicht verlieren und ich bezeifle, dass das den leidenden Menschen dort helfen würde.
Man kann nur hoffen, dass die „Regierung“ die Zügel nach den Spielen als „Belohnung“ etwas lockerer lässt.

Dass man die Türkei, den Iran, sogar die beiden Koreas unter einer Flagge an den Spielen teilnehmen läßt, hat ja auch eher positive Auswirkungen, auch wenn es Probleme mit der Umsetzung von Menschenrechten in den Staaten gibt. Taiwan startet ja auch seit 1958 auch eigenständig bei den Spielen und hat dadurch viel Anerkennung für ihre Eigenständigkeit bekommen.

Kanzlerin Merkel hat ja die Probleme deutlich bei ihrem Besuch angesprochen und den Chinesen damit ordentlich vor den Kopf gestossen. Nach „Onkel Kohl“ und „Kumpel Schröder“ schlägt sie dort einen Ton an, der sogar die Unterstützung vom Grünen Ströbele findet.

Ich sehe die Spiele in China eher als Chance. Es wird viel über China gesprochen, es rückt in den Fokus der internationalen Aufmerksamkeit. Viele Reporter werden auch abseits der Sportstätten nach Geschichten suchen. Es kann sich also sehr viel zum besseren ändern.

Wenn man: olympische spiele peking kritik
bei google eingibt, bekommt man 79.600 Treffer.

Wenn man: olympische spiele peking menschenrechte
bei google eingibt, bekommt man 115.000 Treffer,
und das sind nur die Treffer für deutschsprachige Seiten.

Das Thema wird länger und in seriöseren Medien behandelt werden, als das Diana-Thema, da bin ich mir sicher (:

Ich bin mir aber über die Folgen eines Boykotts nicht im Klaren. Wem würde das nutzen? Was würde sich dadurch verändern?

LG, biggi

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

ich sehe es ähnlich wie Biggi.
Die olympischen Spiele sind gerade keine politische Angelegenheit. Es geht um das friedliche Zusammenkommen und Kräftemessen der Jugend der Welt, und das ist an sich schon ein Gewinn. Natürlich wird Olympia vom Gastgeber als Werbung genutzt, dass hat aber auch den Vorteil, dass mehr über ihn berichtet wird.
Und was bringt ein Boykott? Welche Wirkung hatten die Boykotts von Moskau und L.A. ausser zerstörter Träume vieler Sportler?
Gegen Menschenrechtsverletzungen in China muss man auf anderer Ebene als dem Sport angehen.

Grüsse

Jörg

Hallo Biggi,

Die Spiele im nachhinein zu
boykottieren halte ich aber nicht für sinnvoll. Dann hätte man
sie erst gar nicht nach China geben sollen.

das eine hat IMHO mit dem anderen nix zu tun. Vergeben werden die Spiele vom IOC, in letzter Zeit nach rein monetären Kriterien. Boykottiert würden sie aber von den Sportlern bzw. den teilnehmenden Staaten.

Im Falle eines
Boykotts würde China sein Gesicht verlieren und ich bezeifle,
dass das den leidenden Menschen dort helfen würde.

Jain. Prinzipiell schon, aber oftmals haben meiner Erfahrung nach die Chinesen keine Angst davor, vor Barbaren (vulgo: Nicht-Chinesen) ihr Gesicht zu verlieren, da sie davon ausgehen, daß dies gar ncht möglich ist. Helfen würde es allerdings in jedem Fall niemandem.

Man kann nur hoffen, dass die „Regierung“ die Zügel nach den
Spielen als „Belohnung“ etwas lockerer lässt.

Wovon träumst du nachts?

Kanzlerin Merkel hat ja die Probleme deutlich bei ihrem Besuch
angesprochen und den Chinesen damit ordentlich vor den Kopf
gestossen. Nach „Onkel Kohl“ und „Kumpel Schröder“ schlägt sie
dort einen Ton an, der sogar die Unterstützung vom Grünen
Ströbele findet.

Pillepalle. Angie ist, genauso wie Ihre Vorgängen nur und ausschließlich an kommerziellen Partnerschaften interssiert. Das Ansprechen von Bürgerrechten etc. erfolgt nur, damit sie ihr Gesicht vor dem Rest der Welt nicht verliert.

Ich sehe die Spiele in China eher als Chance. Es wird viel
über China gesprochen, es rückt in den Fokus der
internationalen Aufmerksamkeit. Viele Reporter werden auch
abseits der Sportstätten nach Geschichten suchen. Es kann sich
also sehr viel zum besseren ändern.

Wird es aber nicht tun!

Ich bin mir aber über die Folgen eines Boykotts nicht im
Klaren. Wem würde das nutzen? Was würde sich dadurch
verändern?

Genau das gleiche, nämlich nichts.
Ralph Pessimist

Kanzlerin Merkel hat ja die Probleme deutlich bei ihrem Besuch
angesprochen und den Chinesen damit ordentlich vor den Kopf
gestossen. Nach „Onkel Kohl“ und „Kumpel Schröder“ schlägt sie
dort einen Ton an, der sogar die Unterstützung vom Grünen
Ströbele findet.

Pillepalle. Angie ist, genauso wie Ihre Vorgängen nur und
ausschließlich an kommerziellen Partnerschaften interssiert.
Das Ansprechen von Bürgerrechten etc. erfolgt nur, damit
sie ihr Gesicht vor dem Rest der Welt nicht verliert.

Ralph Pessimist

hallo ralph!

Da widersprichst du dir doch selbst :smile:
Wenn sie nur an den kommerziellen Partnerschaften zu China interessiert wäre, würde sie die chinesische Regierung nicht kritisieren, sondern sich so verhalten wie Kohl und Schröder, die China nicht kritisiert haben.
Wenn deine Aussage stimmen würde, hätten Kohl und Schröder China sogar sehr viel stärker kritisieren müssen als Merkel, weil die beiden viel eitler waren als Merkel es je sein kann und folglich viel stärker daran interessiert waren ihr Gesicht vor dem Rest der Welt nicht zu verlieren.

Ich war vor einiger Zeit in China und die Menschen arbeiten grade sehr stark für ihren Wohlstand. Und viele Studenten haben im Moment noch Scheuklappen und kümmern sich nicht um die Ausbeutung ihrer Mitmenschen. Ich bin aber davon überzeugt, dass sie, sobald grössere Teile der Bevölkerung am Wohlstand teilhaben, die Chinesen sich von selbst um ihre notleidenden Mitbürger kümmern werden. Dann sind sie auch selbstbewusster und haben mehr Gewicht als zur Zeit.

Sie durchlaufen die selben Phasen wie Westeuropa während der Industrialisierung. Leider sind sie grade im Manchesterkapitalismus. Aber das wird sich relaiv schnell ändern.

Ich jedenfalls finde die chinesische Lösung des Wandels besser als die russische, wo alles ins Chaos versunken ist.

Es tut mir leid winn ich zu stark vom Thema abgekommen bin. Bei der Aussenpolitik wäre es vllt. besser aufgehoben.

Im Falle eines
Boykotts würde China sein Gesicht verlieren und ich bezeifle,
dass das den leidenden Menschen dort helfen würde.

Jain. Prinzipiell schon, aber oftmals haben meiner Erfahrung
nach die Chinesen keine Angst davor, vor Barbaren (vulgo:
Nicht-Chinesen) ihr Gesicht zu verlieren, da sie davon
ausgehen, daß dies gar ncht möglich ist.

Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Im persönlichen Miteinander von Angesicht zu Angesicht möchten sie auch nicht vor uns ihr Gesicht verlieren.
Und Chinesen sind auch alle sehr stolz auf ihre Nation. Dass ihr China vor der ganzen Welt blossgestellt werden würde, hätte auch zur folge, dass viele Chinesen, besonders wenn sie im Ausland mit anderen Nationen zu tun hätten, sich auf jeden Fall in gewisser Weise schämen würden.
Nach meiner Einschätzung wäre die Folge, dass sich China, soweit es die wirtschasftlichen Verknüpfungen zulassen, wieder ziemlich zurückzieht und sich isoliert. Kritische Stimmen und ausländische Reporter wieder stark unterdrückt. Und in Sachen Taiwan und Tibet eine härtere Gangart einfordert.

Dass eine erfolgreiche Olympiade eher positive als negative Effekte die Menschenrechtsverletzungen betreffend haben würde, empfinde ich zum glück nicht als Träumerei.

Man kann nur hoffen, dass die „Regierung“ die Zügel nach den
Spielen als „Belohnung“ etwas lockerer lässt.

Wovon träumst du nachts?

Ich verstehe nicht, warum du alles schlecht redest. Was sollte denn deiner Meinung nach an realistischen Bemühungen unternommen werden, damit die chinesische Regierung die Menschenrechte stärker respektiert?

Erfolgreiche Spiele helfen nicht, Boykott der Spiele hilft nicht, das Ansprechen der Menschenrechte von Merkel hilft nicht…
alles schlecht reden hilft meiner Meinung nach erst recht nicht!

LG, biggi

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Hai Biggi,

Da widersprichst du dir doch selbst :smile:

Jetzt in echt?

Wenn sie nur an den kommerziellen Partnerschaften zu China
interessiert wäre, würde sie die chinesische Regierung nicht
kritisieren, sondern sich so verhalten wie Kohl und Schröder,
die China nicht kritisiert haben.

Damit widerspreche ich mir aber nicht selbst. Das zeigt doch nur, daß sie das Ganze schlauer anfängt als ihre Vorgänger. Trotzdem ist dieses Ansprechen der MR-Verletzungen nur Schall und Rauch, IMHO.

Wenn deine Aussage stimmen würde, hätten Kohl und Schröder
China sogar sehr viel stärker kritisieren müssen als Merkel,
weil die beiden viel eitler waren als Merkel es je sein kann
und folglich viel stärker daran interessiert waren ihr Gesicht
vor dem Rest der Welt nicht zu verlieren.

Da hast du mich falsch verstanden. Schröder und Kohl haben das nicht deswegen nicht getan, weil sie Angst davor hatten, ihr Gesicht zu verlieren, sondern weil sie so schlau (oder so dämlich) waren, klar zu zeigen, worum es in den Gesprächen eigentlich geht, nämlich Geld in Form von Handel.

Ich war vor einiger Zeit in China und die Menschen arbeiten
grade sehr stark für ihren Wohlstand. Und viele Studenten
haben im Moment noch Scheuklappen und kümmern sich nicht um
die Ausbeutung ihrer Mitmenschen. Ich bin aber davon
überzeugt, dass sie, sobald grössere Teile der Bevölkerung am
Wohlstand teilhaben, die Chinesen sich von selbst um ihre
notleidenden Mitbürger kümmern werden. Dann sind sie auch
selbstbewusster und haben mehr Gewicht als zur Zeit.

Da will ich gar nicht widersprechen, meine Erfahrung im geschäftlichen sieht einfach anders aus. Die Jungs haben gemerkt, daß sie mit dem Westen viel Geld verdienen können und was dieses Geld ihnen alles verschaffen kann. Und jetzt tun sie nicht alles, aber doch sehr viel, um an mehr Geld zu kommen. Wenn dafür z. B. Verträge verletzt werden müssen, wird trotzdem keine Sekunde gezögert.

Sie durchlaufen die selben Phasen wie Westeuropa während der
Industrialisierung. Leider sind sie grade im
Manchesterkapitalismus. Aber das wird sich relaiv schnell
ändern.

In Punkto Manchster hast du recht, aber wie schnell ist relativ?

Und Chinesen sind auch alle sehr stolz auf ihre Nation. Dass
ihr China vor der ganzen Welt blossgestellt werden würde,
hätte auch zur folge, dass viele Chinesen, besonders wenn sie
im Ausland mit anderen Nationen zu tun hätten, sich auf jeden
Fall in gewisser Weise schämen würden.

Ob das auf die Geschäftsleute zutrifft, wage ich zu bezweifeln.

Dass eine erfolgreiche Olympiade eher positive als negative
Effekte die Menschenrechtsverletzungen betreffend haben würde,
empfinde ich zum glück nicht als Träumerei.

Nuja, ich denke halt, daß die olympischen Spiele einfach überhaupt keine Auswirkung auf MR-Verlerzungen haben wird, zumindest keine dauernden. (PS: Die Olympiade sind die 4 Jahre zwischen den Spielen)

Ich verstehe nicht, warum du alles schlecht redest. Was sollte
denn deiner Meinung nach an realistischen Bemühungen
unternommen werden, damit die chinesische Regierung die
Menschenrechte stärker respektiert?

Na, weil ich Pessimist bin :smile:) Ich glaube nicht, daß wir (=der Westen) viel tun können. Du hast ja schon gesagt, daß China im Prinzip die gleiche Entwicklung durchläuft wie wir. Im Lauf der Zeit wird in China dann auch an dem Punkt ankommen an dem sie merken, daß die Menschenrechte etwas schützenswertes sind. Da müssen sie aber von alleine darauf kommen, wir können eigentlich nichts tun.

Erfolgreiche Spiele helfen nicht, Boykott der Spiele hilft
nicht, das Ansprechen der Menschenrechte von Merkel hilft
nicht…
alles schlecht reden hilft meiner Meinung nach erst recht
nicht!

Da hast du sicherlich recht.
Ralph

Jubel und Folter - wie bringt man´s unter 1 Hut?
Hi.

Die olympischen Spiele sind gerade keine politische
Angelegenheit.

Ursprünglich waren sie eine religiöse Angelegenheit, Teil von Feiern, um die antiken Götter gnädig zu stimmen. Der Kerngedanke ist also, mit dem Spielen zu einer, sagen wir mal, kosmischen Harmonie beizutragen. Nun denn. Ist das in China der Fall? Es geht für das Regime doch ausschließlich um Prestige und Geld.

Und was bringt ein Boykott?

Werden wir nie erfahren, weil´s dazu nicht kommen wird. Aber: die DISKUSSION über einen Boykott kann etwas bringen. Insofern haben die Spiele in China für mich hauptsächlich den Sinn, die notorische Ignoranz chinesischer Regimes in Sachen Menschenrechte in den globalen Fokus zu rücken. Jeder andere Sinn ist Bullshit. Wie kann jemand über irgendwelche Athletenleistungen jubeln, wenn im gleichen Land zur selben Zeit Unschuldige gefoltert und ermordet werden?

Gruß

Hallo Horst,

Darf ein Regime, das solche Greuel initiiert, die Olympischen
Spiele veranstalten? Oder sollten diese boykottiert werden?

die Menschenrechtsverletzungen waren vor der Entscheidung für China bekannt und auf eine rigerose Änderung war meiner Meinung nach nicht wirklich zu erhoffen.

http://www.chinaseite.de/olympia-2008/china-olympia-…

Ein Auszug:

Unter den Mitgliedern des IOC gab es zwei Denkrichtungen: Die eine besagt, man solle eine Stadt nicht wählen, bevor sie nicht einen gewissen Standard bei Menschenrechten erreicht hat. Die andere glaubt, durch die Wahl zur Verbesserung der politischen Situation und der Menschenrechte erst beitragen zu können, indem man hingeht. Eine weitere Isolierung hält sie für nicht hilfreich. Hinter diesen Ansätzen bewegt sich die Diskussion.

Proteste gab es damals und gibt es heute.

Während auf den Straßen Pekings gefeiert wurde, wurde die Entscheidung von vielen Menschenrechtsorganisationen, Dissidenten und Exiltibetern kritisiert. Die Reaktionen auf die Entscheidung sprachen von "historischer Fehleinschätzung und „Belohnung für ein korruptes Regime“. Sogar Vergleiche mit den Olympischen Spielen von 1936, die von den Nationalsozialisten als Propagandamittel missbraucht worden waren, wurden angestellt.

Aber die Entscheidung ist gefallen und ein großangelegter Boykott ist aus wirtschaftlicher Sicht leider nicht zu erwarten.
Das soll aber nicht heißen, dass Proteste und Aktionen nicht sinnvoll sein können, sondern dass sie im Gegenteil eine Chance sind durch weltweite Berichterstattung Schritt für Schritt etwas zu bewirken.

Eine Aktion ist bei euch in Deutschland angelaufen.

http://openpr.de/news/152343/Fackellauf-fuer-Mensche…

Die Arbeit von NGOs sind nicht messbare Erfolge in kleinen Schritten, aber in die richtige Richtung.
Ich bin da Biggis Meinung, es bringt nichts wenn China wieder in eine Isolation zurückfällt.

Gruß
ReMa

Chinesen für das Menschenrechtliche nicht gebacken
Hi.

Weiter unten habe ich das z.T. ähnlich wie du artikuliert. Eine Isolation Chinas ist natürlich nicht praktizierbar. Aber GESPROCHEN sollte immer wieder davon werden.

Ich sehe das ähnlich wie Ralph: im Grunde sind die Chinesen en masse für das Menschenrechtliche nicht gebacken. Das wissen auch viele Chinesen selber, die - warum auch immer - aus dieser Regel herausfallen.

Gruß

Hi.

Die olympischen Spiele sind gerade keine politische
Angelegenheit.

Ursprünglich waren sie eine religiöse Angelegenheit, Teil von
Feiern, um die antiken Götter gnädig zu stimmen. Der
Kerngedanke ist also, mit dem Spielen zu einer, sagen wir mal,
kosmischen Harmonie beizutragen. Nun denn. Ist das in China
der Fall? Es geht für das Regime doch ausschließlich um
Prestige und Geld.

Ich meinte die olympischen Spiele der Neuzeit. Aber auch die antiken Spiele hatten trotz des religiösen Ursprung die von mir beschriebenen Effekte. Für die Sieger hatten sie nebenbei auch eine enorme Bedeutung. Die waren für gewöhnlich gemachte Männer, halt die Superstars ihrer Zeit. Das hatte wenig bis nichts mit Religion zu tun.

Und was bringt ein Boykott?

Werden wir nie erfahren, weil´s dazu nicht kommen wird. Aber:

Es ist doch schon zweimal dazu gekommen. Hat sich in Afghanistan etwas geändert, weil die Spiele in Moskau boykottiert wurden? Und welche Auswirkung hatte der Boykott von L.A.?

die DISKUSSION über einen Boykott kann etwas bringen. Insofern
haben die Spiele in China für mich hauptsächlich den Sinn, die
notorische Ignoranz chinesischer Regimes in Sachen
Menschenrechte in den globalen Fokus zu rücken. Jeder andere
Sinn ist Bullshit. Wie kann jemand über irgendwelche
Athletenleistungen jubeln, wenn im gleichen Land zur selben
Zeit Unschuldige gefoltert und ermordet werden?

Ich finde, dass sich in China eine Menge bewegt. Vielleicht helfen die Spiele in China dabei, der Boykott der Spiele aber sicherlich nicht.
Und für das Eintreten für Menschenrechte braucht man die Spiele nicht. Das kann man auch ohne die olypische Idee zu instrumetalisieren . Kauft doch einfach keine chinesichen Waren mehr, das soll sowieso gesünder sein…

Grüsse

Jörg

Warum Grundsatz-Pessimist?
Hi, Ralph.

Na, weil ich Pessimist bin :smile:

Irgendwie gefällt mir, wie du schreibst. Nur schade, daß du - nach eigenen Angaben - ein prinzipieller Pessimist bist. Kann ich in puncto China verstehen, aber warum so global? Die Menschheit hat doch MR-technisch seit den massenkriminellen Vergehen des Christentums große Fortschritte gemacht (leider immer wieder mit schlimmem Rückfällen, das ist klar).

Gruß

Ich sehe das ähnlich wie Ralph: im Grunde sind die Chinesen en
masse für das Menschenrechtliche nicht gebacken. Das wissen
auch viele Chinesen selber, die - warum auch immer - aus
dieser Regel herausfallen.

Was ist denn das? Eine Prise Rassismus? Die Chinesen? Schau doch mal nach Deutschland. Wir waren schon lange mit den Idealen der Menschenrechte vertraut, bevor wir anfingen, Europa in 12 Jahren zugrunde zu richten.

Grüsse

Jörg

Aber Horst,

wo habe ich denn geschrieben, daß ich prinzipieller und globaler Pessimist bin (Na gut, ich habe ein wenig die Tendenz dazu)? Mein Pessimismus hier nezieht sich nur auf die Auswirkungen der olympischen Spiele auf die Achtung der MR in China. Diese Auswirkungen werden eben IMHO gleich Null sein.
Ansonsten hast du natürlich recht.

Ralph