Bozemoggerle

Hallo

Ein befreundeter Franke erzählte auf einem Waldspaziergang dauernd was von „Bozemoggerle“ und es dauerte eine geraume Zeit, bis ich begriff, daß damit „Tannezabbe“ gemeint waren. Er sagte, Bozzemoggerle hieße eigentlich ursprünglich was mit Kühen, wusste aber nicht mehr was. Nun, Wo kommt das Wort her?

Gruß
Andreas

Hallo, Andreas,

was der Franke Bozze nennt, heißt bei uns Butze. Und dieses Wort bedeutet fast alles.

Am bekanntesten ist der Apfel- oder Birnenbutzen, der Kerzenbutzen, der Rotzbutzen, nett sind ganz kleine rundliche Buzzala.

Der Mockel ist fast grad so bedeutungsreich; er kann ein großes Stück sein, Fleisch oder Holz, Brot, Erde, selbst Mensch.

Ein junges Rind, meist männlich, ja selbst ein butzemoggliges Kind ist möglich und eine etwa überstämmige Frau und ein schweigsamer und gar widerwätiger Kerl.

Der Tannenzapfen soll zu dem Namen gekommen sein, weil Kinder diese benutzten, um sie im Spiel als Vieh einzusetzen, die großen als Kühe, die kleineren als Schweine.

Die ourrewällerische Hussmouk kommt ebenso zu dieser Bedeutung.
Mouk hängt mit Mockel zusammen und „Huss!“ ist der Ruf mit dem man Schweine antrieb.

All das habe ich schon vor längerer Zeit aus dem Schwäbischen Handwörterbuch von Hermann Fischer.

Gruß Fritz

Hallo, Andreas,
diese Bozemoggl sind, streng genommen, Kiefernzapfen.
In den Wäldern zwischen Bamberg und Forchheim (das seinen Namen ja von diesen Bäumen herleitet: Föhre = Kiefer) gibt es davon viele. Säckeweise haben wir diese als Brennmaterial in der Notzeit ende der 40er Jahre gesammelt und nach Hause geschleppt. Man brauchte dafür nämlich keinen Holzsammelschein!
Gruß
Eckard

Buzzala
heißen sie hier im Kulmbacherraum (werd mich aber nochmal genau bei den Einheimischen erkundigen).
Im Niederbayrischen, all die wo da ich geboren bin, heißen sie „Buzlkia“, also Buzelkühe.

Hab als Kind auch mit diesen Kühen gespielt.

Salute

Salute, Willi,

meinst du jetzt die Buzzala oder die Buzzala oder die Buzzala oder gar die anderen Buzzala?

Fritz ;-]

Halo Fritz

Danke, aber was ist ourrewällerische Hussmouk?

Gruß
Andreas

Hussmouk – kleinere Korrektur
Hi Andreas,

Danke, aber was ist ourrewällerische Hussmouk?

Hussmouk wird im Odenwald ein Tannenzapfen genannt.
Allerdings:

e Moggele --> ist ein Kalb im dortigen Dialekt
(vor allem in der Kleinkindersprache: Kuhmoggele).
Aber „e Mouk“ ist ein Schwein oder davon abgeleitet
ein unsauberer Mensch, meist ein Kind:
„Mensch, bisch du e Mouk, hoscht wi’r alles um disch
rum versaut!“
sagt man, wenn jemand unsauber gegessen hat und
Tischdecke und Boden verdreckt hat.

Gruß
Elke

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Westmittelfranken: Bozzlkie

Im Niederbayrischen, all die wo da ich geboren bin, heißen sie
„Buzlkia“, also Buzelkühe.

Im Raum Neustadt an der Aisch / Bad Windsheim heißen sie ähnlich:

Bozlkieh Bozlküh

…bisher war ich überzeugt, das bozl von purzeln kommt…
sowie bem Bozlbaum :smile:
ich glaube diesen Kinderglauben werde ich einfach unbelehrbar
beibehalten :wink:
Gruß
Martin

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Sers,

Im Raum Neustadt an der Aisch / Bad Windsheim heißen sie
ähnlich:

Bozlkieh Bozlküh

Mein mittelfränkischer Vater nennt sie auch sie so, er hat beide Begriffe. Bozlmoggala für die kleinen und Bozlküh für die großen Zapfen.

Wobei die Moggala in unserer Familie die jungen Lämmer sind. Dou schau här, a schwarz’s Moggala.

Grüße aus Rhein-Main

|beso

hier unten liest das wahrscheinlichwieder keineSau

aber trotzdem, ein Husmouken-Gedicht
(Woinemer=Weinheimer Dialekt, Kurpfälzisch,
spielt mit Mouk = Schwein, unsauberer Mensch
und Husmouk = Tannenzapfen)

“Du bischt der doch e rechti Mouk!”
Sou schennt die Fraa mi’m Nachbarskind.
“Un dodebei bischt noch so kloa,
Daß mer vor Dreck disch fascht net find.
Geih namol hoam und guck disch oa!”

“Die Nachbarn seischt, ich wär e Mouk!”
Des Kind verzeihlt’s glei druf dehoam.
Do seischt die Mudder: “Heer mol foi:
Doin Vadder is ‘n Danneboam,
Do derf soin Schbroß e Husmouk soi!”

Gruß
Elke

achja: Autor: ich, vor *wahnsinniglangeher*

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WIR kennen das, Elke,

und der Text hängt an meinem Regal; nicht weit von Eckards Autograf des Frankfurter „Roth“-Gedichts.

Gruß Fritz

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Hi Fritz,

und der Text hängt an meinem Regal; nicht weit von Eckards
Autograf des Frankfurter „Roth“-Gedichts.

Ich fühle mich geehrt.
Erstens überhaupt und dann noch in der Gesellschaft

Gruß
Elke

*errötet*