Brandschutz

Hallo,
wir befinden uns zur Zeit in der Planungsphase eines Serverraums.
Dabei stellt sich folgende Frage (wir möchten erst später, wenn das grobe Konzept steht, einen Fachmann hinzuziehen):
Wie würde eine F90 oder F120 Wand aufgebaut?
Welche Steinsorten würde man in welcher Dicke nehmen?
(Gipskarton geht wohl auch, bietet aber keinen Einbruchschutz, fällt daher flach)
Wie sieht es mit der Tür aus, sind F90 / 120 / 180 Türen noch bezahlbar (und mit Muskelkraft noch halbwegs zu öffnen?)?
Es würde ja keinen Sinn machen, die Wand in einer deutlich höheren Feuerwiderstandsklasse zu bauen, wenn dann die Tür nach 30 Minuten aufgibt.

Noch ein bisschen was zum Vorhaben:
Geplant ist ein Raum innerhalb eines vorhandenen Kellers, Wände sind ca. 25cm Stahlbeton, dahinter Erdreich. Davon wären zwei nutzbar, zwei weitere Wänder des Raums müssen erstellt werden.
Der Raum selber hätte zur Außenwelt nur folgende Durchführungen:

  • je 2mal Klima Hochdruck, Niederdruck, Steuerleitung
  • 2 mal Strom (Netz und vom Diesel)
  • eine Glasfaserleitung
  • eine Telefonleitung
    Strom, Netzwerk und Telefon sind für das Brandschott kein Problem - „been there, done that“. Kopfzerbrechen machen mir die Kältemittelleitungen. Können die auch durch ein Hartschott sicher in den Raum gebracht werden?

Hallo xstrom,
für die weitere Planung siehe: http://www.promat.de
Gruß, Carl Lüttmann

Hi,

wir befinden uns zur Zeit in der Planungsphase eines
Serverraums.
Dabei stellt sich folgende Frage (wir möchten erst später,
wenn das grobe Konzept steht, einen Fachmann hinzuziehen):
Wie würde eine F90 oder F120 Wand aufgebaut?

da stellt sich zunächst die Frage nach Euren Schutzzielen. Warum denkt ihr an eine F120-Wand? Das ist doch eher ungewöhnlich.

Welche Steinsorten würde man in welcher Dicke nehmen?
(Gipskarton geht wohl auch, bietet aber keinen Einbruchschutz,
fällt daher flach)

Doch, es gibt auch Trockenbausysteme mit entsprechendem Einbruchsschutz. Das wird dann über eine eingebaute Stahlplatte erreicht.
Nach Deiner Beschreibung weiter unten ist eine klassisch gemauerte Wand aber doch wohl die wirtschaftlichere Alternative.

Wie sieht es mit der Tür aus, sind F90 / 120 / 180 Türen noch
bezahlbar (und mit Muskelkraft noch halbwegs zu öffnen?)?
Es würde ja keinen Sinn machen, die Wand in einer deutlich
höheren Feuerwiderstandsklasse zu bauen, wenn dann die Tür
nach 30 Minuten aufgibt.

Es ist übliche Praxis, die Tür eine Stufe „schlechter“ zu wälen als die Wand (T30 bei F90-Wand).
Daher auch hier wieder die Frage nach den Schutzzielen. Je nach Schutzziel ist Deine Anmerkung dann durchaus richtig.

Mir sind keine Türen mit T120 oder gar T180 bekannt (ich will natürlich nicht ausschließen, daß es sie gibt - dann wirst Du aber schnell ein Vermögen los). T90-Türen sind „Massenware“ aber aufgrund ihrer Klassifizierung (das Verfahren dazu ist recht teuer und der Markt überschaubar) trotzdem nicht ganz billig. Als Orientierung für eine Einflügige Tür kannst Du mit 5000 - 6000 € rechnen.
Wenn die Tür vernünftig eingebaut wird, ist auch die Bedienung kein Problem. Es ist natürlich keine Zimmertür, aber auch schmächtige Personen haben keine Probleme.

Ich habe noch in keinem Brandschutzkonzept eine höhere Türqualität als F90 vorgesehen und es fällt spontan auch schwer mir eine Situation vorzustellen, die das erfordern würde.

Noch ein bisschen was zum Vorhaben:
Geplant ist ein Raum innerhalb eines vorhandenen Kellers,
Wände sind ca. 25cm Stahlbeton, dahinter Erdreich. Davon wären
zwei nutzbar, zwei weitere Wänder des Raums müssen erstellt
werden.

Verstehe ich das richtig: ein einzelner großer Kellerraum im Erdreich in dem ein Raum abgetrennt werden soll? Was ist denn für den Rest des Kellers geplant, daß ihr über F120 für die Wände nachdenkt?

Der Raum selber hätte zur Außenwelt nur folgende
Durchführungen:

  • je 2mal Klima Hochdruck, Niederdruck, Steuerleitung
  • 2 mal Strom (Netz und vom Diesel)
  • eine Glasfaserleitung
  • eine Telefonleitung
    Strom, Netzwerk und Telefon sind für das Brandschott kein
    Problem - „been there, done that“. Kopfzerbrechen machen mir
    die Kältemittelleitungen. Können die auch durch ein Hartschott
    sicher in den Raum gebracht werden?

Die Schottung ist kein Problem, das ist tägliche Praxis. Je nachdem, wie die Kältemittelleitungen aussehen und was als Kältemedium verwendet wird, reicht evtl. sogar das dichte einmörteln der Leitung aus. Über diesem Thema braucht ihr wirklich keine schlaflosen Nächte verbringen…

Die wichtigste Frage bleibt aber die nach Euren Schutzzielen. Davon ausgehend kann man dann sinnvolle und wirtschaftliche Lösungen erarbeiten.
Ich habe nach Deinen Beschreibungen natürlich eine Idee von Euren Schutzzielen und könnte mir gut vorstellen daß z.B. eine Löschanlage (Inertgas oder Wassenebel) Euren Zielen mehr nutzt als eine Abschottung in F180-Qualität.

Und noch ein Wort in Sachen „Fachmann“: ein guter Brandschutzingenieur (der auch in der Lage ist über seinen Tellerrand hinaus zu sehen) kann die Grobplanung sehr erleichtern. Gerade wenn der Sachwertschutz eine große Rolle spielt, sind manchmal unkonventionelle Lösungen gefragt.
Der Brandschutz kann großen Einfluss auf die Konzeptplanung haben. Aber ich gebe zu, Deine Beschreibung der Randbedingungen läßt keine großen Alternativen erwarten. Insofern braucht es den Fachplaner dann wirklich nur füe die Umsetzung.

Gruß Stefan

Moin moin,

ich hab da auch noch was gefunden.
http://www.xella.de/html/deu/de/ytong_brandschutz.php

LG Detlev

Hallo,

zum Brandschutz kann ich nix sagen, aber so wie du die Infrastruktur planst, scheint der Serverraum ja relativ wichtig zu sein.
Und da stellt sich die Frage des Ortes. Normalerweise baut man Serverräume nicht in den Keller. Du kümmerst dich bestens um Feuer (habt ihr an eine Brandfrühesterkennung gedacht?), aber achtest nicht auf Wasser. Neben den normalen Risiken, dass in einem Keller gerne mal Wasser eindringt (Starkregen, Abflussrohre…), kommt auch noch Löschwasser im Brandfalle.

Haelge

Hallo,

zum Brandschutz kann ich nix sagen, aber so wie du die
Infrastruktur planst, scheint der Serverraum ja relativ
wichtig zu sein.

300 Mitarbeiter plus Subunternehmer in 12 Filialen.

Ja, der ist wichtig.

Und da stellt sich die Frage des Ortes. Normalerweise baut man
Serverräume nicht in den Keller. Du kümmerst dich bestens um
Feuer (habt ihr an eine Brandfrühesterkennung gedacht?), aber
achtest nicht auf Wasser.

Da hat der Architekt schon drauf geachtet, als die Halle gebaut wurde.
Drei Pumpen sorgen für sichere Entwässerung.
(Beim letzten Starkregen habe ich die beobachtet, die sind grandios überdimensioniert. Zwei Pumpen wechseln sich bei der Arbeit ab, haben dabei eine geschätzte ED von 5% oder weniger, die dritte ist eine reine Notfallpumpe)
Zudem existiert dort der mir sehr liebe Dieselgenerator, der bei Stromausfall alle drei Pumpen gleichzeitig und das Notlicht betreiben kann, dann aber immer noch rund 20kW Reserve hat.
Der Keller ist zudem riesig - etwa 15m x 40m bei 5m Raumhöhe. Der Severraum würde auf einen Doppelboden kommen. Bei 40cm Bodenhöhe braucht man da schon 600m² * 0,4m = 240m³ Wasser, bevor der Netzwerkschrank feuchte Füße bekäme. Und dann sicher noch mal 0,5m, bis der erste Server zum „Surfer“ wird :smile:
Brandschutz ist deswegen ein Thema, weil die Anbieter prof. Lösungen da soviel Wert drauf legen.
Ich sehe das weniger kritisch, was externes Feuer angeht. Im Keller lagern neben ein paar Tonnen Aluprofile und ein paar Tonnen Streusalz nur noch ausgemusterte Büromöbel. (Die kämen dann natürlich weg).
Wenn es da brennt, dann nicht im restlichen Keller, sondern eher ein Gerät im Serverraum.
Viel wichtiger ist mir daher Brandschutz im Raum selber. Deswegen kommt in den inneren Raum (abgeteilt über sagen wir mal F90) nur die notwendigste EDV Technik, in den davor stehen kommt dann z.B. die Elektroverteilung, die USV, die Alarmanlage, die Branderkennung und das Löschsystem.

Professionelle Anbieter stellen hingegen als Hauptmerkmal ihrer Lösungen den externen Brandschutz dar - bei uns eher zweitrangig, aber mit dieser Meinung stehe ich recht einsam da. Diese Räume und Umhausungen sind halt dafür gedacht, in einer Büroumgebung Sicherheit zu bieten. In unserem Fall wäre aber ringsum fast nur 30cm Stahlbeton.

wir befinden uns zur Zeit in der Planungsphase eines
Serverraums.
Dabei stellt sich folgende Frage (wir möchten erst später,
wenn das grobe Konzept steht, einen Fachmann hinzuziehen):
Wie würde eine F90 oder F120 Wand aufgebaut?

da stellt sich zunächst die Frage nach Euren Schutzzielen.
Warum denkt ihr an eine F120-Wand? Das ist doch eher
ungewöhnlich.

Einige Anbieter meinen, das wäre besser so.

Nach Deiner Beschreibung weiter unten ist eine klassisch
gemauerte Wand aber doch wohl die wirtschaftlichere
Alternative.

So sehe ich das auch.

Wie sieht es mit der Tür aus, sind F90 / 120 / 180 Türen noch
bezahlbar (und mit Muskelkraft noch halbwegs zu öffnen?)?
Es würde ja keinen Sinn machen, die Wand in einer deutlich
höheren Feuerwiderstandsklasse zu bauen, wenn dann die Tür
nach 30 Minuten aufgibt.

Es ist übliche Praxis, die Tür eine Stufe „schlechter“ zu
wälen als die Wand (T30 bei F90-Wand).
Daher auch hier wieder die Frage nach den Schutzzielen. Je
nach Schutzziel ist Deine Anmerkung dann durchaus richtig.

Ich habe oben schon geschrieben, dass der passive Brandschutz gegen Feuer aus dem Rest des Kellers von prof. Anbietern solcher Räume und Umhausungen extrem in den Vordergrund gestellt wird. Ich halte ein Feuer von außen für extrem unwahrscheinlich. Wo nix brennen kann, brennt es selten. OK, die Aluprofile sind brennbar. Aber dazu braucht man mehr als einen Kurzschluss in der Deckenleuchte oder eine weggeworfene Zigarette.

Aktuell hat sich was geändert. Wir reden nicht mehr über einen Raum, sondern über zwei. Der zum Restkeller gewandte Teil beherbergt die Technik, der hintere die Server. Somit hätten wir zwei Wände mit je einer Tür - ich denke, T30 wird reichen.
Wenn die vordere Technik ausfällt (und davor die Server herunterfahren) ist das kein Problem, solange das Herzstück der Anlage bestehen bleibt und nach Neubau der Spannungsversorgung wieder läuft.

Noch ein bisschen was zum Vorhaben:
Geplant ist ein Raum innerhalb eines vorhandenen Kellers,
Wände sind ca. 25cm Stahlbeton, dahinter Erdreich. Davon wären
zwei nutzbar, zwei weitere Wänder des Raums müssen erstellt
werden.

Verstehe ich das richtig: ein einzelner großer Kellerraum im
Erdreich in dem ein Raum abgetrennt werden soll? Was ist denn
für den Rest des Kellers geplant, daß ihr über F120 für die
Wände nachdenkt?

Der Rest existiert. 40m x 15m, 5m hoch. War mal als „Trockenlager“ für empfindliche / teure Güter gedacht. Die Wände und Decken vermitteln den Eindruck eines Bunkers. Übrigens heißt der Keller auch so - „der Bunker“.

Die Schottung ist kein Problem, das ist tägliche Praxis. Je
nachdem, wie die Kältemittelleitungen aussehen und was als
Kältemedium verwendet wird, reicht evtl. sogar das dichte
einmörteln der Leitung aus. Über diesem Thema braucht ihr
wirklich keine schlaflosen Nächte verbringen

OK, das war mir unbekannt.

Die wichtigste Frage bleibt aber die nach Euren Schutzzielen.
Davon ausgehend kann man dann sinnvolle und wirtschaftliche
Lösungen erarbeiten.
Ich habe nach Deinen Beschreibungen natürlich eine Idee von
Euren Schutzzielen und könnte mir gut vorstellen daß z.B. eine
Löschanlage (Inertgas oder Wassenebel) Euren Zielen mehr nutzt
als eine Abschottung in F180-Qualität.

So sehe ich das auch. Eine Löscheinrichtung ist auf jeden Fall geplant, hier wird noch geschwankt zwischen schrankorientierten System und einer Lösung für den ganzen Raum.

Hi,
bevor du dir zuviel Gedanken machst, gockel erst mal zu der LBO deines Bundeslandes.

Gruss

A

Hört sich gut an. Ich spreche da nur aus eigener Erfahrung: da war zwei Etagen über „unserem“ Raum eine Druckwasserleitung geplatzt. Es hat überall aus der Decke getropft. Dass nur zwei Serverschränke den Dienst versagten ist reines Glück.
Ihr legt doch keine Kabel durch den Doppelboden??? Soll ja Leute geben, die das machen. :smile:
Ansonsten empfehle ich eine Brandfrühesterkennung. Die alarmeirt schon, wenn noch keiner an Feuer denkt. Selbst wenn jemand im Raum lötet, meldet sich die.

Hi,

Warum denkt ihr an eine F120-Wand? Das ist doch eher
ungewöhnlich.

Einige Anbieter meinen, das wäre besser so.

hmmm… Ich mußte mich bislang zwar noch nicht mit dem Schutz von solchen Serverräumen konkret auseinandersetzen, aber ich frage mich, was man mit dieser Abtrennung erreichen will. An dieser Stelle wird die Diskussion aber akademisch, in meinen Augen ist das eine Frage des individuellen Schutzkonzepts.

Ich habe oben schon geschrieben, dass der passive Brandschutz
gegen Feuer aus dem Rest des Kellers von prof. Anbietern
solcher Räume und Umhausungen extrem in den Vordergrund
gestellt wird. Ich halte ein Feuer von außen für extrem
unwahrscheinlich. Wo nix brennen kann, brennt es selten. OK,
die Aluprofile sind brennbar. Aber dazu braucht man mehr als
einen Kurzschluss in der Deckenleuchte oder eine weggeworfene
Zigarette.

Was steht eigentlich über dem Keller? Und wie sieht die horizontale Trennung aus? Welcher Löschwasserbedarf könnte im übrigen Haus entstehen? Im Brandfall könnte auch der sonst so unverwüstliche Diesel betroffen sein und ausfallen…
Wenn noch nicht geschehen, solltet ihr das auch genau betrachten.

Aktuell hat sich was geändert. Wir reden nicht mehr über einen
Raum, sondern über zwei. Der zum Restkeller gewandte Teil
beherbergt die Technik, der hintere die Server. Somit hätten
wir zwei Wände mit je einer Tür - ich denke, T30 wird reichen.
Wenn die vordere Technik ausfällt (und davor die Server
herunterfahren) ist das kein Problem, solange das Herzstück
der Anlage bestehen bleibt und nach Neubau der
Spannungsversorgung wieder läuft.

Naja, wenn ich mal so zusammenzähle: USV, Notstrom, Gefahrenmeldeanlage, NSV(?), Löschanlage… würde ich die Trennung zum Serverraum nicht vernachlässigen. Und wenn Du hier dann nur T30 hast, kann das schnell zu wenig sein. Im Keller kann es auch mal ein wenig länger dauern, bis die Kollegen einen Brand unter Kontrolle haben.

Und vergesst den Rauchschutz nicht. Meines Wissens reagiert EDV sehr empfindlich auf Brandrauch.

So sehe ich das auch. Eine Löscheinrichtung ist auf jeden Fall
geplant, hier wird noch geschwankt zwischen
schrankorientierten System und einer Lösung für den ganzen
Raum.

Auch die Branderkennung ist hier nicht gerade trivial. Die von Haelge angesprochene Brandfrühsterkennung ist bestimmt überlegenswert. Gedanken muß man sich dann aber darüber machen, wo die verschiedenen Alarmstufen gemeldet werden.
Wegen der Löschtechnik: habt ihr Euch schon mal die Wassernebeltechnologie angesehen? Was auch den ersten Blick völlig verrückt klingt, Wasser im Serverraum, ist evtl. wirklich eine gute Alternative zu Inertgasen. Gerade im Keller können Inertgase zu ernsten Problemen führen.
Noch eine Möglichkeit: Permanentinertisierung (der Sauerstoffgehalt wird dauerhaft gesenkt, so daß es erst gar nicht brennen kann). Wenn dort nicht dauerhaft gearbeitet wird (und bei den beschriebenen Bedingungen) könnte das eine Möglichkeit sein.

Gruß Stefan

1 Like

Hi,

Wegen der Löschtechnik: habt ihr Euch schon mal die
Wassernebeltechnologie angesehen? Was auch den ersten Blick
völlig verrückt klingt, Wasser im Serverraum, ist evtl.
wirklich eine gute Alternative zu Inertgasen. Gerade im Keller
können Inertgase zu ernsten Problemen führen.

dazu noch mal ein Link eines Anbieters. Schau Dir da mal die Referenzliste an.

http://www.marioff.de/Hi-fog/verzeichnisse/Home/inde…

Eigene Erfahrungen fehlen mir, aber ich konnte einer Demonstration beiwohnen bei der im Auslöseraum ein PC samt Bildschirm lief.
Von den Herstellern wird die Eignung für EDV-Räume immer wieder betont. Die Technologie hätte gegenüber einer Gas-LA den Vorteil Ruß und wasserlösliche Brandgase (wie z.B. HCL - Salzsäure) auszuwaschen. Die Beaufschlagung der EDV-Technik mit diesen problematischen Stoffen sei deutlich geringer als bei Gaslöschanlagen.

Gruß Stefan

Hi,

Warum denkt ihr an eine F120-Wand? Das ist doch eher
ungewöhnlich.

Einige Anbieter meinen, das wäre besser so.

hmmm… Ich mußte mich bislang zwar noch nicht mit dem Schutz
von solchen Serverräumen konkret auseinandersetzen, aber ich
frage mich, was man mit dieser Abtrennung erreichen will.

Ich mich auch. Wenn der Raum in einer Umgebung erstellt wird, die kaum Brandlast hat, dann fragt man sich: Was soll denn da überhaupt 30min lichterloh brennen? Das Streusalz? Die Betonwände?
OK, die Aluprofile, die da eingelagert sind, werden irgendwann mal brennen. Aber die kann man dann auch wo anders einlagern. (Brennendes ALU plus Löschwasser - PUH, das wäre der Super-GAU).

Was steht eigentlich über dem Keller?

Das war mal eine Umschlaghalle (also Kurzzeitlager plus LKW Rampen / Beladeplätze). Mittleweile ein Lager für Güter, die länger eingelagert werden. Ausschließlich Stahl und Alu, Profile und Coils. Die Decke ist mit Schwerlast-LKWs befahrbar (wird sie aber an der Stelle nicht mehr) und dem entsprechend dick. Durchbrüche oder ähnliches bestehen nicht.

Und wie sieht die
horizontale Trennung aus? Welcher Löschwasserbedarf könnte im
übrigen Haus entstehen? Im Brandfall könnte auch der sonst so
unverwüstliche Diesel betroffen sein und ausfallen.

Das stimmt - da würde der Diesel (obwohl in einem etwas abgelegenen Betriebsraum über Kanalniveau liegend) auch irgendwann mal aufgeben. Und dann staut sich das Löschwasser natürlich.
Also muss man sich noch mal ausrechnen, wieviel Löschwasser dort anfallen könnte und den Raum entsprechend höher legen. Oder eine Saugleitung nach außen legen, soll doch die Feuerwehr mit dem alten Löschwasser nochmal löschen (geht sowas?).

Auch die Branderkennung ist hier nicht gerade trivial. Die von
Haelge angesprochene Brandfrühsterkennung ist bestimmt
überlegenswert.

Da gibt es ja schöne Rack-Systeme von z.B. Rittal.
Das muss noch überlegt werden: Schützt man einzelne Schränke (die dann natürlich dicht sein müssen, was die Klimatisierung nicht gerade einfach macht) und/oder den gesamten Raum.

Gedanken muß man sich dann aber darüber
machen, wo die verschiedenen Alarmstufen gemeldet werden.

Bei einem Feuer steht nicht mehr der weitere Betrieb der Anlage im Vordergrund, sondern nur noch die Datensicherung und das kontrollierte Herunterfahren der Systeme.
Da es dann zwei Serverräume gäbe, hätten wir auch zwei Orte, an denen die Datensicherung erstellt werden kann.
Zusätzlich befinden sich Bänder noch ganz außerhalb der Firma.

Wegen der Löschtechnik: habt ihr Euch schon mal die
Wassernebeltechnologie angesehen?

Nein, werden wir uns anschauen. Danke für den Link im nächsten Beitrag.

Was auch den ersten Blick
völlig verrückt klingt, Wasser im Serverraum, ist evtl.
wirklich eine gute Alternative zu Inertgasen. Gerade im Keller
können Inertgase zu ernsten Problemen führen.
Noch eine Möglichkeit: Permanentinertisierung (der
Sauerstoffgehalt wird dauerhaft gesenkt, so daß es erst gar
nicht brennen kann).

Nee, das wär blöd. Dann kann man da nicht mehr rauchen.

(Das war jetzt ein Witz!)

Hi,

Warum denkt ihr an eine F120-Wand? Das ist doch eher
ungewöhnlich.

Einige Anbieter meinen, das wäre besser so.

hmmm… Ich mußte mich bislang zwar noch nicht mit dem Schutz
von solchen Serverräumen konkret auseinandersetzen, aber ich
frage mich, was man mit dieser Abtrennung erreichen will.

Ich mich auch. Wenn der Raum in einer Umgebung erstellt wird,
die kaum Brandlast hat, dann fragt man sich: Was soll denn da
überhaupt 30min lichterloh brennen? Das Streusalz? Die
Betonwände?
OK, die Aluprofile, die da eingelagert sind, werden irgendwann
mal brennen. Aber die kann man dann auch wo anders einlagern.
(Brennendes ALU plus Löschwasser - PUH, das wäre der
Super-GAU).

Meine Worte, das ist halt der Unterschied zwischen einem individuellem Schutzkonzept und einer Lösung von der Stange.
Aber auch als Lösung von der Stange ist das imho der falsche Weg. Mit keinem Aufwand der Welt kann man absolute Sicherheit herstellen - der einzig sichere Weg kann daher nur die Spiegelung der lebensnotwendigen Funktionen und sämtlicher Daten in einem räumlich getrennten Compartment sein. Und der Abstand muß so groß sein, daß kein denkbares Ereignis beide Einrichtungen betreffen kann.

Was steht eigentlich über dem Keller?

Das war mal eine Umschlaghalle (also Kurzzeitlager plus LKW
Rampen / Beladeplätze). Mittleweile ein Lager für Güter, die
länger eingelagert werden. Ausschließlich Stahl und Alu,
Profile und Coils. Die Decke ist mit Schwerlast-LKWs befahrbar
(wird sie aber an der Stelle nicht mehr) und dem entsprechend
dick. Durchbrüche oder ähnliches bestehen nicht.

Na bestens…da hat die Decke schon allein aus statischen Gründen deutlich mehr als F90.

Und wie sieht die
horizontale Trennung aus? Welcher Löschwasserbedarf könnte im
übrigen Haus entstehen? Im Brandfall könnte auch der sonst so
unverwüstliche Diesel betroffen sein und ausfallen.

Das stimmt - da würde der Diesel (obwohl in einem etwas
abgelegenen Betriebsraum über Kanalniveau liegend) auch
irgendwann mal aufgeben. Und dann staut sich das Löschwasser
natürlich.
Also muss man sich noch mal ausrechnen, wieviel Löschwasser
dort anfallen könnte und den Raum entsprechend höher legen.
Oder eine Saugleitung nach außen legen, soll doch die
Feuerwehr mit dem alten Löschwasser nochmal löschen (geht
sowas?).

grins Ich würde gerne das Gesicht des Vertreters der örtlichen Feuerwehr bei dem Vorschlag sehen…

Hmmm… wie viele Zugänge zum Keller gibt es denn? Ich würde hier eher den Weg gehen dem Löschwasser den Weg in den Keller zu versperren, die Abgänge also so schotten, daß das Wasser nach draußen statt in den Keller läuft. Ein in meinen Augen hervoragendes Produkt: http://www.anhamm.biz/2005/index2.html
Die Vorteile: selbsttätige Auslösung, kraftunabhängig, wartungsarm.

Noch eine Möglichkeit: Permanentinertisierung (der
Sauerstoffgehalt wird dauerhaft gesenkt, so daß es erst gar
nicht brennen kann).

Nee, das wär blöd. Dann kann man da nicht mehr rauchen.

Ich sehe schon, Du gehst sehr lösungsorientiert an die Sache ran…man muß halt Prioritäten setzen, nicht wahr?

So, ich zitiere nun nicht weiter, das wird zu unüberischtlich.
Altes Löschwasser zum Löschen wieder anzusaugen - ne, das war nicht ganz ernst gemeint. Wobei das mit nem Saugkorb, der feinmaschig genug zum Schutz der Pumpe ist, wohl ginge, wenn man dann nachher nicht alle kontaminierten Teile (Schläuche, Armaturen, …) wegschmeißen müsste und man im Sprühnebel der Wasserwerfer sämtliche Schadstoffe feinverteilt in die Umgebung blasen würde.

Ist klar.
Abdichten wäre eine Möglichkeit, es gibt nur zwei Stahltüren, die als Zugang / Öffnung in Frage kämen.
Müssen wir uns noch mal anschauen.

Die Problematik „Löschwasser“ / „Hochwasser“ kommt in den Lösungen von der Stange übrigens gar nicht vor!
Ich bin zuversichtlich, dass wir wohl in Eigenarbeit ein besseres Konzept erstellen werden, was sich vielleicht sogar kostengünstiger umsetzen lässt.

Hallo, vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Ihr habt mir für mein eigenes Projekt schon mal sehr weitergeholfen. Die BL-bezogenen Richtlinien sind mir im Einzelnen zwar immer noch nicht ganz klar, aber ich kämpfe mich durch.