Ich erwäge den Kauf eines neuen TV-Gerätes. Die am Haus vorhandene (vom Vorbesitzer installierte) Satellitenschüssel ist offensichtlich schon sehr alt. Wahrscheinlich noch aus Zeiten des Analogempfangs. Wie alt das LNB ist, weiß ich auch nicht. Mein Favorit ist ein Gerät von Telefunken (XF39A300) mit Full HD, Triple Tuner und Smart TV.
Die intallierte Satellitenschüssel funktioniert in der Kombination mit einem (alten) Reciever und einem (alten) Röhrenfernseher zwar noch tadellos. Dennoch stellt sich mir die Frage: Brauche ich für eine moderne Glotze auch eine neue/modernere Satellitenschüssel bzw. ein moderners LNB?
Wenn ja: Kann mir ggf. jemand sagen, welche Kriterien ich beachten muß, damit die neue Schüssel gut zu dem anvisierten TV-Modell paßt?
Es handelt sich um ein dauerbewohntes Wochenendhaus - und die jetzige (80 cm) Schüssel ist an einem Mast installiert. D.h. es muß keine Rücksicht auf Vermietervorgaben bzw. Fassadenmontage genommen werden.
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Trotzdem noch eine Nachfrage bezüglich des LNB: Wenn ich das richtig verstanden habe, kann ein prinzipiell digitaltaugliches LNB auch Sendungen, die in HD ausgestrahlt werden, als HD an den Fernseher „weiterreichen“. Oder kann es sie zwar empfangen, gibt sie aber als „normal“-digital, d.h. nicht in HD weiter ??? Es soll ja schließlich auch HD in der Glotze ankommen, wenn sie das schon kann!
Kurz gesagt:
Das LNB macht nicht viel mit dem Signal. Es sammelt die Funksignale vom Satelliten ein, und leitet sie weiter an den Receiver. Fertig. Mehr passiert da nicht. Die komplette Signaldecordierung passiert im Receiver.
Selbst die sogenannte Digitaltauglichkeit gibt es so nicht. Jedes LNB Kann Digitale und Analoge Signale weiterleiten. Denn das LNB kriegt gar nicht mit, was in dem Signal drin ist. „Digitaltauglich“ bedeutet letztlich nur, daß die bei Einführung des Digitalen Sat-Empfangs eingeführten Zusätzlichen Frequenzen empfangen werden können. Früher war der Frequenzbereich für SAT-Fernsehen kleiner, dieser wurde später erweitert, um mehr Sender unterbringen zu können. Selbst uralte LNBs aus Zeiten, als noch gar nichts über Digitalfernsehen bekannt war, kann Digitalfernsehen übertragen, sogar in HD oder sonstwas. Hier hat man nur die Einschränkung, daß die Sender, die im neu geschaffenen Sendebereich senden, nicht zu finden sind.
Wenn Du also mit deinem jetzigen Fernseher alle Sender empfangen kannst, ohne daß da was fehlt, kannst Du das LNB auch beim neuen Fernseher uneingeschränkt nutzen, weil das LNB schon den kompletten aktuellen Frequenzbereich abdeckt. Alles weitere macht der Fernseher bzw Receiver.
Die Satelliten senden im Frequenzbereich von grob 10-13GHz.
Ursprünglich wurde nur der Bereich von etwa 10-12GHz verwendet, damals noch mit analogen Programmen.
Weil da alles voll war, hat man dann die digitalen Programme im Bereich von 12-13GHz angesiedelt.
Das „digitaltauglich“ bezieht sich also nur auf den Frequenzbereich. Das LNB selbst hat nichts mit digital oder analog zu tun.
Mittlerweile werden immer mehr analoge Kanäle abgeschaltet und durch digitale ersetzt, digitale Programme sind heute über den ganzen Frequenzbereich verteilt.
Das LNB hat nun zwei Aufgaben:
Mit einem Trick (Polarisation) kann man auf der selben Frequenz zwei Kanäle unabhängig voneinander übertragen. Dazu brauch es zwei um 80° verdrehte Antennen, welche sich im LNB befinden.
Kabel für 12GHz sind recht teuer und sehr empfindlich. Da LNB setzt dazu den Bereich von 10-13GHz in den Bereich von 1-2GHz um.
Das kennt man so in der Art auch vom alten Radio und wird dort Zwischen Frequenz (ZF) genannt.
Die Transponder im Satelliten und das LNB funktionieren immer analog. Analog und digital ist dann nur das aufmodulierte Signal.
Der Vorteil bei digitaler Codierung liegt darin, dass man auf einem Kanal mehrere TV-Programme gleichzeitig übertragen kann, bei analog nur eines.
HD oder UHD unterscheiden sich dann nur darin, wie die Daten codiert sind und in der benötigten Bandbreite aber das ist dann Aufgabe des Receivers daraus wieder ein Bild zu machen. Radioprogramme konnte man auch schon analog mehrere Programme auf einem Kanal übertragen, digital sind es dann aber eine Menge mehr auf einem Kanal.
Naja, zumindest in den Anfängen hatte es mal Sinn gemacht!
Da praktisch alle Transponder mit analogen Signalen belegt waren, hat man den Frequenzbereich für die neuen digitalen Kanäle nach oben erweitert. Beschränkt auf das alte Frequenzband, konnte man nur vereinzelte digitale Transponder empfangen.
Heute werden die meisten Transponder nur noch mit digitalen Sendern betrieben und die alte Bezeichnung „Digital“ macht keinen Sinn mehr.