Hallo Fragewurm,
Schalten möchte ich 230V bei 6,3A (pro Steckdose). Das ganze
soll eine Lichtorgel werden mit der ich Ohmsche-Lampen und
auch Transformatoren schalten kann.
Mittlerweile bin ich vom SSR überzeugt!
Was jedoch noch offensteht ist die Frage ob ich ein SSR mit
RC-Glied und Nullspannungsdetektor benötige!?
Der Nulldurchgangschalter sorgt dafür, dass der TRIAC nur im Nulldurchgang geschalten wird. Ausschalten tut der TRIAC sowieso immer erst im nächsten Nulldurchgang. Wenn man den TRIAC als Schalterersatz anwendet erzeugt dies wesentlich weniger Störungen und das Ausgangsfilter wird wesentlich einfacher, bzw. kann weggelassen werden. Allerdings kannst du damit nur ganze Halbwellen schalten, was bei einer Lichtorgel nicht unbedingt ideal ist.
Induktive Lasten sollte man aber nicht im Nulldurchgang einschalten, sondern im Scheitelpunkt, damit das Eisen nicht während der ersten Halbwelle in die Sättigung gefahren wird. Desweiteren soll man bei Induktiven Lasten die Phase abschneiden und nicht anschneiden. Aber eine Phasen ab schnittsteuerung ist mit diesen SSR nicht möglich.
Das mit den RC-Gliedern ist eine Geschichte für sich:
A)
Ein TRIAC kann auf zwei Arten gezündet werden:
- normal über das Gate.
- Durch einen schnellen Spannungsanstieg auf der Lastseite. Durch die parasitären Kapazitäten im TRIAC entsteht dadurch ein Gatestrom. Im Datenblatt findest du die dU/dt Empfindlichkeit (wird in V/µs angegeben).
In diesem Fall verlangsamt das RC-Glied die schnellen Flanken etwas. Allerdings bringt ein Widerstand zwischen Gate und MT1 mehr.
B)
Aus der Relais-Technik kennt man RC-Glieder um Funken zu löschen, kann also bei einem TRIAC auch nur helfen 
Allerdings funktioniert dies nur bei geringeren Strömen und wenn die Induktivität genau bekannt ist. Ein falsch dimensioniertes RC-Glied kann die ganze Sache noch verschlimmern, wenn damit der Schwingkreis auf Resonanz abgeglichen wird.
Irgendwie hält sich aber immer noch das Märchen, dass man mit einem RC-Glied einen Halbleiter vor Überspannung schützen kann. Im Gegensatz zu einem Relaiskontakt kann ein Halbleiter schon mit einem einzigen Impuls im µs Bereich zerstört werden.
Der einzige wirksame Schutz gegen Überspannung ist ein Überspannungsableiter, wie z.B. ein entsprechender VDR !
Hier noch zwei Anekdoten:
Mitte der 70er lernte ich einen der Entwickler der ersten Ampelanlage mit TRIACs in der Schweiz kennen. Im Feld sind dann immer wieder die TRIACs ausgefallen. Es zeigte sich dann, dass sie durch Überspannung zerstört wurden. Langzeitmessungen im Stromnetz zeigten dann, dass normale Spannungsspitzen im Stromnetz die Ursache waren. Den meisten Elektronikern ist nicht bewusst, dass so alle paar Monate einzelne Spannungsspitzen mit 20kV und mehr im normalen 230V Netz auftreten. Allerdings sind diese Spannungsspitzen im µs Bereich, aber für einen Halbleiter reicht das aus um ihn zu zerstören.
Anfangs der 80er war ich, wegen einem Auftrag bei einer Maschinenbaufirma. Dabei kam auch noch ihr Problem mit den verwendeten SSR zur Sprache. Damit wurde eine 1kW Heizung angesteuert und die Dinger brannten immer wieder durch, wobei sie dann einen Kurzschluss hatten und die Heizung dauernd eingeschalten war ! Ursprünglich wurden 10A Typen eingesetzt. Der Lieferant hatte auch keine Ahnung wo das Problem lag. Auf dessen Empfehlung wurden dann RC-Glieder eingebaut und man setzte am Ende sogar 40A oder 60A Typen ein, welche immer noch wie die Fliegen starben. Ich empfahl dann VDRs einzubauen.
Übrigens war ich dann 6 Monate später bei dieser Firma angestellt und habe die Elektronikabteilung aufgebaut. Wir haben dann auch alle Geräte im Feld mit VDRs nachgerüstet. Bei den nachgerüsteten SSRs sind dann noch ein paar einzelne ausgefallen, welche wohl schon zu sehr geschädigt waren. In der Serie wurden von da an nur noch 10A Typen eingebaut.
Ende 70er und in den 80er habe ich viele TRIAC Stufen für 230 und 400V gebaut, aber alle mit Überspannungsableitern. Ausfälle im Feld gab es nur vereinzelt, meist durch Kurzschlüsse in der Last oder wenn der Elektriker 400V, anstatt der erlaubten 230V angelegt hat 
Das SSR welches weisgarnix postete entspricht genau meinen
Preisvorstellungen! Aber da Ulrich Trettner von diesem SSR
abriet bin ich wieder etwas zweigeteilt. Kann dieses SSR denn
Schaden nehmen wenn ich es mit „nur“ 6,3 A bei 230V betreibe?
NEIN.
Nur die Leckströme nehmen mit dem maximal zulässigen Strom auch etwas zu.
Was ich mich auch noch Frage ist wie ich das ganze -wie
bereits angesprochen- kühlen kann!? Reicht es wenn ich die SSR
an einer Aluminium-Platte befestige und dann einen
zusätzlichen Lüfter in dem Gehäuse verbaue?
Hier findest du die Datenblätter. Darin gibt es auch angaben zum Kühlkörper. Wie ich gesehen habe brauchst du bei 6A auf jeden Fall eine Kühlung. Da sind aber Angaben im Datenblatt, wie gross die Platte sein muss:
http://www.sharpsme.com/Page.aspx/europe/en/doclibra…
MfG Peter(TOO)