Braucht man einen Unterbau für einen Kiesweg?

Hallo,

wir möchten unseren Weg zur Haustüre als Schotterweg mit Natursteintrittplatten anlegen.

Braucht man für einen reinen Fußweg unbedingt einen Unterbau (z.B. Mineralbeton) oder kann man auch einfach den Weg auskoffern und mit dem Kies auffüllen (eventuell den Boden verdichten)?
Der Weg geht durch eine Rasenfläche mit Lehmboden und wird mit Granitsteinen begrenzt.

Grüße

hi,

Verlegesplitt in der Höhe, wie man es nach dem Auskoffern erwarten würde, ist nicht gut.
Mineralgemisch ist hier optimal. Gröberer Splitt geht auch, lässt sich aber nicht so schön verdichten und ist nicht so leicht zu bekommen.

Mit einer einzigen Sorte (das ist das Ziel, oder?) wird das aber nix.

grüße
lipi

Der weg soll ähnlich wie dieser angelegt sein. https://www.garten-ratgeber.net/wp-content/uploads/2013/10/gartenweg.jpg, also keine geschlossene Plattendecke.

so sieht es momentan aus:

Langt es dafür dann nicht alles eben auszukoffern, unkrautfließ rein und gut is?
Oder stellt man es sich zu einfach vor?
Was wäre eventuell dann ein Problem es ohne unterbau zu machen?

Grüße

hi,

der Unterbau ist nur für den Frostschutz nötig, damit sich nix hebt oder ungewollt absenkt.

Wenn das ohnehin nicht sichtbar ist: feuer frei.
praktisch finde ich das aber nicht sonderlich.

Schnee bekommt man nicht weg, der Abstand (Schrittmaß) muss relativ genau passen.
Zur Haustüre… naja.

glaub da würde ich eine feste Variante bevorzugen. Irgendwas mit Magerbeton und darauf fixiertem Kies.

Betrifft aber wirklich nur die rein praktischen Eigenschaften.

grüße
lipi

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Ok, alles klar. Danke.

Schönen Sonntag noch :smile:

Der Regelaufbau einer Straße die anschließend asphaltiert oder betoniert wird, sieht in etwa so aus.

ca. 40-50cm Frostkoffer (Kantkorn 0/63)
ca. 10cm Mechstab (Kantkorn 0/32)
danach Asphalt oder Betondecke drauf.

Warum macht man das so?
Der Frostkoffer dient dazu, das Wasser in eine frostfreie Tiefer versickern zu lassen.
Warum?
Weil, wenn dies nicht gemacht werden würde, und das Wasser kurz unterhalb der Beton oder Asphaltdecke stehen bleibt - und dieses Wasser gefriert - du eine Volumsvergrößerung vom Wasser (zu Eis) hast.
Diese Volumsvergrößerung bewirkt ein Heben (mit Einsetzen des Tauwetters) und Senken der Beton oder Asphaltfläche, was wiederum zu Rissen in der Decke führt.

Wenn du deinen Weg pflasterst, ist dieses Heben und Senken ja relativ harmlos, bzw. ist dies von der Art der Verbauung abhängig.
Machst du eine Sandfuge zwischen den Platten wirds relativ egal sein, gießt du die Fugen jedoch mit Zement o.ä. aus, wirds wieder nicht egal sein.

Auf alle Fälle sollte der Untergrund (Frostkoffer) fest und verdichtet sein. Ob du diesen 40cm (frostfrei). oder 10cm. stark machst ist dir überlassen.

Die letzte Schicht bevor die Platten gelegt werden ist eine eigene Wissenschaft für sich.
Die Einfachste Form ist die Platten in Kantkorn 2-4mm oder Kantkorn 4-8mm zu legen. Mit dem Gummihammer ein paar mal draufklopfen, sodass sich die Platten schön im Splitt verkeilen.

Du kannst die Platten aber auch in Zement legen (also o.g. Kantkorn 2/4 od. 4/8 mit Wasser und Zement vermischt). Aber ACHTUNG: Abhängig von den Steinen die du verlegst, benötigst du eventuell Trasszement (verringert die „Blutung“ des Betons). Manche Steinsorten saugen diese „Blutungen“ nämlich in sich auf und verfärben sich dadurch!

Meine persönliche empfehlung:
Mach dir eine halbwegs gerade Schotterfläche auf das richtige Niveau - mit vorzugsweise Kantkorn 0/32mm. Diesen halbewegs gerade abziehen und ordentlich verdichten (genügt mit der Rüttelplatte)

Danach legst du die Steine in Splitt 2/4 oder 4/8 (je nach Belieben).
Die Fugen mit Quarzsand (oder ähnlichem) ausfugen.

Das wär die „günstigste“ und „einfachste“ Variante.

Nach oben hin ist preislich und technisch natürlich alles offen. Du kannst auch eine Wissenschaft daraus machen ,)

Gruß,

Baumi

Hi!

Ich habe bei unseren Weg den Aushub - nach eniger Recherche und auch durch einen Gartenplaner bestätigt - einfach mit Basaltsplitt gefüllt, die Natursteinplatten gelegt und dann noch mit Spielsand verfugt.
Auf ein Vlies zwischen Erdboden und Splitt (gegen Unkraut) haben wir verzichtet, da wir Fugenkräutersamen mit dem Sand eingearbeitet haben - ob das was wird, kann ich erst in ein paar Monaten sagen :wink:

Einen Teil des Weges habe ich erst letzte Woche gemacht, den ersten Teil bereits letztes Jahr Ende August - und die Platten halten eigentlich Bombenfest, nur habe ich eben nochmals mit Sand (und dem Kräutersamen, da es hierfür im Spätsommer zu spät war) nachverfugt.

Grüße,
Tomh

Kannte ich bisher nicht, klingt interessant.

Hi!

Damit es irgendwann so ähnlich aussieht:

Schau ma mal, ob die römische Kamille wächst …

Grüße,
Tomh

Ich hab’ erstmal das Gras aus den Fugen rausgekratzt. :stuck_out_tongue: Die Mischung hier klingt auch ganz nett:
https://www.templiner-kraeutergarten.de/Fugenmischung-Kraeuter-Saatgut
aber ich kapiere irgendwie nicht, was man dafür bekommt. Da ist erstmal ein Preis von 1,95€/1 g angegeben. Im Text steht u. a. „Enthalten sind folgende Kräuter: Bellis perennis - Gänseblümchen, Sagina
subulata - Mastkraut, Sedum acre - Scharfer Mauerpfeffer, Thymus
praecox - Frühblühender Thymian, Thymus pulegioides - Gewöhnlicher
Thymian und Thymus serpyllum - Sand-Thymian.“ und dann kann man noch verschiedene teilweise gleiche, teilweise andere Samen für 1,70 - 1,5 €/g Aufpreis bestellen, aber wenn ich nur 1g der Mischung bestelle, täte mich interessieren, wie sie die Körner der verschiedenen Samen abzählen, denn von Abwiegen kann keine Rede sein. :smiley:

Ich weiß auch noch nicht, wieviel Gramm ich brauche, denn meine Fugen sind viel kleiner und weniger als in deinem Bild.

hi,

These: damit sich das alles von üblichem Gras oder Moos abhebt, sollte es ja schon blühen.
Demnach werden die Kräuter hoffentlich danach ausgesucht sein, dass die Mischung möglichst oft und lang blüht.

Hat man nun wenige und schmale Fugen, würde ich mir über die Verteilung vermehrt Gedanken machen.
Könnte fleckig werden.

grüße
lipi

Hi!

Bei mir waren es jeweils 200 Samen … ich war ziemlich erstaunt, wie die das gezählt haben :smiley:
Meine Fugen sind ebenfalls wesentlich kleiner als auf dem Bild (auch der Weg ist wesentlich schmaler, die Platten sehen sogar ähnlich aus ;)) - ich habe halt die 200 Samen mit Sand gemischt und dann in die Fugen eingearbeitet, wobei ich mich noch immer Frage, wie es aussehen wird, wenn ich nicht ganz so gut vermischt habe :confused:

Bei deiner Mischung sind die typischen Fugenkräuter dabei; ich habe deswegen die (römoische) Kamille, weil es hier in Österreich eigentlich niemanden gibt, der sowas versendet bzw. überhaupt anbietet und der Versand aus Deutschland bei Deiner Mischung 10,50€ nach A kosten würde.
Erst vor kurzem haben wir zwei deutsche Anbieter (Syringa und Pflanzmich, etwas Werbung muss sein) gefunden, der relativ kostengünstig sendet - und die ersten Samen sprießen sogar schon nach zwei Wochen :flushed:
Dort muss man sich die Fugenkräuter halt dann selber zusammenstellen.

Grüße,
Tomh

Na, genauso wie du! :wink:
Ich habe nun auch vor ein paar Tagen bestellt, Bestellung ist aber noch nicht da. Momentan sind wir sowieso hier kurz vorm Bodenfrost, also werde ich noch ein bisschen warten!

Ich hab den Samen vor zwei Wochen bei weit über 20°C gestreut - und die letzten beiden Nächte bei wohligen 4°C gezittert, ob der Samen da wie ich durchhalte :wink:

Ansonsten werde ich wohl bald nochmals nachstreuen müssen …

Grüße,
Tomh