seltsame Publikationen
Hallo,
diese Artikel mit sinnentstelltem Inhalt und verballhornten
Formulierungen -> von wegen „Mindestbremswege“ kursieren leider zu
Dutzenden im Internet. Offenbar wurde diese Schwachfug immer nur
von techn. verblödeten Leuten weiter abgeschrieben und so unters
Volk gebracht, ohne mal den Inhalt zu überdenken.
Dabei sollte jedem halbwegs physikalisch gebildeten Menschen doch
einige Zweifel an dem Text aufkommen.
Warum sollte es ein Problem sein, daß sich der Bremsweg bei nasser
Fahrbahn von 15 auf 19m bzw. von 7 auf 9m verlängert, wo doch jeder
Fahrschüler lernt, daß Bremswege sich bei nasser Fahrbahn leicht
verdoppeln können.
Der Grund liegt aber einfach in offenbar fehlerhaften Zitaten,
so daß der Inhalt völliger Nonsens wird.
Hier steht es nämlich ganz anderer Inhalt geschrieben:
http://de.nntp2http.com/rec/fahrrad/2004/01/8d56edca…
Kurzform zu Bremswegen:
1. 25 km/h mit trockener Bremse beim Betätigen
a) beider Bremsen 7,00 m,
b) nur der hinteren Bremse 15,00 m,
2. 16 km/h mit nasser Bremse beim Betätigen
a) beider Bremsen 9,00 m,
b) nur der hinteren Bremse 19,00 m
Bremsweg (§67a, Abs. 2):
Die neue StVZO sieht erstmals Mindestwerte für Bremswege bei
Fahrrädern vor.
Prinzipiell gut gedacht, aber:
Der ADFC ist der Ansicht, dass die Anforderungen an den
Nassbremswert zu gering sind.
Der Nassbremsweg ist also gegenüber dem Trockenbremsweg etwa
um den Faktor 2,4 länger (wenn man den Bremsweg von 16km/h mal
auf 25hm/h hochrechnet.)
Dieser Bremsweg lässt sich heute selbst mit minderwertigen
Bremsanlagen an Billigfahrrädern aus dem Baumarkt einhalten.
Verordnungen sollten sich bei derartig relevanten Aspekten der
Sicherheit
Gut, der Nassbremsweg wäre unter den korrekt zitierten Bedingungen
tatsächlich nicht gerade kurz.
Allerdings frage ich mich, wieso dann die ebenfalls schlechten
Trockenbremswerte nicht auch kritisiert werden.
am heutigen Stand der Technik orientieren.
http://www.adfc.de/1789_1
http://www.adfc.de/2978_1
Und desweiteren stelle ich fest, daß der ADFC mit seiner Publikation
keinerlei vernüftige Infos gibt, was nun tatsächlich erreichbar ist
bzw. was Stand der Technik sein sollte.
Bremswege Fahrrad vs. Auto? Noch einige Links
http://www.mtb-news.de/forum/archive/index.php/t-170…
Zitat:
Geübte Fahrer, die ein Rad mit guten Felgenbremsen steuern,
schaffen es bei 25 km/h, nach circa acht Metern Anhalteweg zu
stoppen.
http://www.radreise-magazin.de/pdfs/606_fahrtechnik_…
Auch so eine Aussage, die nix und alles bedeuten kann.
Welche Reaktionszeit wird dabei zugrunde gelegt und was hat diese
mit der max. Leitung der Bremsen zu tun?
Ohne jegliche Reflektion wird dem Leser ein Bremsweg und ein
Anhalteweg als Vergleich vor die Füße geworfen.
Die Überschrift „Was können Bremsen leisten“ ist dabei sehr schön
ad absurdum geführt worden.
Wenn schon die Loby der Fahrradfahrer (z.B. ADFC) sich zu fein oder
zu dämlich ist, vernüftige Richtwerte und plausible physikalische
Begründungen zu liefern und statt dessen solchen Nonsens unters
Volk bringt, dann muß man sich nicht noch über unzureichende
Geseztesvorlagen nicht wundern .
Gruß Uwi