Brennenergie von Totholz

Hallo

Manchmal fallen ja (vor allem von Eichenbäumen) Aststücke auf die Straße welche ich dann manchmal aufsammel und dann auf nem kleinen Haufen zusammentrage ums später im Ofen z.B. als Anzündholz zu verbrennen.

Nun ist mir bewußt, daß dieses morsche Holz schon sehr minderwertig ist.

Trotzdem ist doch davon auszugehen, daß jedes Kg Holz einen relativ spezifischen Heizwert hat.

Das runtergefallene Holz hat wahrscheinlich im getrockneten Zustand nicht dieselbe Materialdichte wie geschlagenes Holz im Trockenzustand.

Trotzdem sollte man meinen, daß vermodertes aber gedarrtes Holz immer noch einen sehr hohen Prozentanteil an spezifischer Brennenergie hat.

Nun besteht ja Holz auch nicht nur aus Zellulose welche etwa den Heizwert von Papier hätte sondern es enthält zusätzlich noch andere Komponenten wie Lignin (also woraus die Jahresringe sind) und insbesondere bei Nadelbäumen auch Harz.

Diese beiden Komüpnenten haben natürlich einen fast doppelt so hohen Heizwert wie die Komppnente Zellulose.

Jetzt mal folgende Fragen:
-Was ist vermodertes Holz im Darrzustand ?
-was wird zuerst abgebaut ?

Nach meiner Einschätzung müßte es sich lohnen auch noch Totholz (Straßenholz) zu verbrennen, da zumindest der Brennwert der Zellulose vorhanden sein müßte und von daher den Heizwert von Papier haben müßte (bis in 80ern war es ja auch erlaubt Papierbriketts zu verbrennen).

Falls das Harz fehlt ist das nicht unbedingt als Nachteil zu sehen, da es dann auch weniger qualmt. Es hat dann vielleicht nicht mehr ganz die Brennenergie und dann etwas mehr Rückstände.

Auch hallo

Nur weil anscheinend immer noch niemand geantwortet hat…

Jetzt mal folgende Fragen:
-Was ist vermodertes Holz im Darrzustand ?

Darre ist so ein seltenes Wort und wird im Zusammenhang mit Trocknung gebraucht.
Vermoderte Hölzer können aber viel hygroskopische Stoffe enthalten.
Meist lässt es sich aber halbwegs gut trocknen.

-was wird zuerst abgebaut ?

Nach dem, was ich so lesen konnte, ist das Lignin dauerhafter.
Der Humus des Waldbodens besteht überwiegend aus Lignin. Torf enthält viel Lignin.
Bei einem moderndem Holz sind verschiedene Pilze und Bakterien jedoch schon an beidem am knäuspern, der Zerfall von Zellulose und Lignin beginnt meistens gleichzeitig.
Die verschiedenen Pilze und Bakterien machen auf sich u.A. durch unterschiedliche Farben aufmerksam.

Experiment:
Ich habe einmal versucht, Lignin aus Brennesselstengeln zu lösen.
Das funktioniert mit einer stark verdünnten Natronlauge im Druckkochtopf über mehrere Stunden und mit Wasserwechseln.
Irgendwann hatte ich eine stark braune Lösung und so Zellulosestreifen.
Das dauerte zwar sehr lange, aber nun weiß ich, das es geht.

MfG
Matthias

Danke für Deine Antwort Mathias,

Dann eilt der Abbauprozeß von Zellulose eher etwas dem des Lignins voraus.

Nach meiner Ansicht müßte getrocknetes Totholz dann ne relativ hohe Brennenergie aufs Gewicht bezogen (d.h. spez. Brennenergie haben).

Aufs volumen bezogen natürlich ne sehr geringe, denn das Material ist ja teilweise federleicht.

Reine Zellulose müßte meiner Einschätzung eher im Energiebereich wie Papier liegen was ja auch nur reine Zellulose ist (da sagt man so 4KWh/Kg das wären (x 3,6) etwa 14,4MJ Brennenergie (Zellulosereinmasse).

Bei Lignin als Reinstoff liegst eher schon bei der doppelten Wärmemenge pro Kg also eher knapp 8KWh/Kg (in der Papierindustrie macht man sich ja dieser kostenlosen Energie zunutze).

Dafür, daß torf viel Lignin hat hats nach meiner Ansicht einen relativ geringen Heizwert (also so 4,5 glaube ich). Dann kann das vielleicht auch mit der höheren Sorbtionsfeuchte von Torf zusammenhängen.

Papier hat zum Beispiel deshalb auch nur einen Heizwert über 4KWh weil es weniger Wasser hat (so 5%) während Holz eigentlich nicht unter 12% zu bekommen ist.

Aber man kann wahrscheinlich so sagen, daß Totholz aufs Gewicht bezogen immer noch gui brennbar ist.

Moin,

Dann eilt der Abbauprozeß von Zellulose eher etwas dem des
Lignins voraus.

kommt darauf an, welche Mikros gerade auf dem Holz siedeln.

Es gibt auch die Weißfäule, dann knabbern bestimmte Mikros das Lignin weg und es bleibt mehr oder weniger saubere Cellulose übrig.

Gandalf