Brennwertheizung einstellen

Hallo, ich habe folgende Frage oder Problem. Meine Brennwertheizung hat immer eine Vorlauftemperatur von 40 Grad und eine Rücklauftemperatur von 38 Grad. Ich habe gelesen das die Spreizung größer sein müsste bzw. Das der Vorlauf auf 55 und der Rücklauf auf 40 Grad sein muss. Was ist an meiner Anlage verkehrt oder ist es doch alles normal

Hallo,
die Temperatur-Differenz zwischen Vorlauf und Rücklauf hängt hauptsächlich von der Außentemperatur und Isolierung des Hauses ab.
Bei -20 Grad ist die Differenz garantiert wesentlich höher im Gegensatz zu den noch vergleichsweise milden Temperaturen.
Gruß Michael

Also ist das im Moment alles so in Ordnung und ich muss keine Spreizung von 55/40 haben? Ich habe meinen Vorlauf auf 1.3 laut dem Diagramm gestellt. Reicht das so aus oder muss das höher oder niedriger? Es handelt sich um Heizkörper und nicht um eine Fußbodenheizung

Ich gratuliere dir sogar für die geringe Differenz. Das Haus/Wohnung ist dann gut isoliert.

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Oder die Pumpe läuft mit Volldampf.

Naja das Haus ist von 1965 und ein paar Sachen wurden schon gedämmt und Fenster sind auch vor ein paar Jahren neu gekommen. Ich habe nur immer gelesen, dass eine Brennwertheizung halt bei 55/40 laufen soll, damit der Brennwert auch funktioniert. Ist das ein Irrglaube? Die Pumpe steht auf Stufe 6 von 7

Regelt sich die Pumpe automatisch und du hast die Stufe anhand von LEDs o. ä. abgelesen oder gibt es da eine manuelle Einstellungsmöglichkeit (eher ungewöhnlich mit so vielen Stufen)?
Die VL- und RL-Temperaturen sind nicht in Stein gemeißelt. Die sollten je nach Außentemperatur und je nach zentraler Soll-Vorgabe der Innentemperatur variieren. Rückschlüsse auf Dämmqualität halte ich für gewagt. Wenn man gerade mehrere Heizkörperthermostate aufgedreht hat, wird die Spreizung für eine Weile deutlich höher und nach dem Herunterdrehen eben geringer.

Es ist eine concept 200 Pumpe, die habe ich auf Stufe 6 gedreht, da der letzt heizkörper nicht richtig warm wurde, der Kreislauf ist entlüftet. Tagestemperatur ist auf 21 Grad und nachtabsenkung auf 19 Grad eingestellt. Alle thermostate sind voll aufgedreht, da ja über die Heizung geregelt wird.

Dann unbedingt hydraulischen Abgleich machen (lassen)! So läuft die Heizung nicht besonders effizient.

Also ist die Spreizung nun doch nicht optimal? Oder was ist ihrer Meinung nun genau verkehrt?

Ganz genau. Verkehrt ist, dass zum Beheben eines unzureichend durchströmten Heizkörpers die Pumpe hochgedreht wurde. Die Spreizung kann sich nicht aufbauen, weil die weniger abgelegenen Heizkörper viel zu schnell durchströmt werden. Ich gehe davon aus, dass nun die Heizkörper, die sehr nah an der Therme liegen, stark rauschen, sobald man den Thermostat aufdreht.

Wie gesagt alle thermostate sind durchgehend auf 5 gestellt und ein Rauschen ist nicht zu bemerken. Das einzige was mich halt wundert ist das der Vorlauf fast gleich wie der Rücklauf ist

OK, bei voll offenem Ventil rauscht es wenig. Würdest du nun aber etwas herunterdrehen, könntest du es sicherlich hören.
Ich gehe trotz nicht hörbarem Rauschen davon aus, dass der ursprünglich zu kühle Heizkörper immer noch fühlbar kühler bleibt als der dem Wärmeerzeuger nächstgelegene.

Ja das stimmt, dieser ist kühler als einer der näher dran ist, dass kann ich also nur durch einen hydraulischen Abgleich ändern? Oder gibt es noch eine andere Möglichkeit die man eventuell einstellen könnte

Geht nur mit hydraulischem Abgleich. Ausschließlich dafür ist der ja schließlich da. Also du könntest natürlich den ganzen Tag von einem Thermostat zum anderen laufen und, die Regelung händisch versuchen. Aber ich glaube, damit wirst du nicht den gleichen Erfolg erzielen. :smiley:

hi,

würden nicht auch Thermostate, die man nicht voll aufdreht, das Problem mildern?
Dann wäre der letzte HK zwar kalt, wenn das komplette Haus aufgeheizt werden muss, aber wenn alle Räume warm (und damit geschlossen sind) sollte dann doch genug übrig bleiben.

grüße
lipi

Die Räume sind jetzt alle warm und auch so wie es sein soll. Ich habe in jedem Raum die Temperatur die wir auch haben wollen. Immer so zwischen 20 und 21 Grad. Es geht mir halt nur um die optimale Spreizung der Brennwertheizung und diese scheint ja nicht optimal zu sein und nur durch einen hydraulischen Abgleich zu realisieren.

Nicht wirklich. Ventile, die man nicht voll aufdreht, ja. Das wäre ja quasi, was beim Abgleich passiert. Aber Thermostate sind nicht gleich Ventile. Es also nur mit gezielten Thermostateinstellungen regeln zu wollen, wird eine Gradwanderung (absichtlich und bewusst mit d geschrieben).

verhalten sich aber so, wenn es warm genug ist.

ich schrieb absichtlich ‚mildern‘ und nicht das Problem lösen.

grüße
lipi

Ich glaube, es bringt nicht viel, weiter herum zu philosophieren. Du hast im Grunde drei Möglichkeiten:
a) Finde dich mit dem Zustand ab, wie er ist und verschenke ein paar Euro für unnütz verbranntes Gas (Das scheint für meinen Eindruck deine bevorzugte Lösung zu sein).
b) Hole dir eine Sanitärfachkraft und lasse den Abgleich machen (Im Idealfall wohnst du zur Miete uns kannst deinen Vermieter irgendwie davon überzeugen). Ansonsten wird es sicherlich so sein, dass du einige Jahre brauchst, um das dafür investierte Geld wieder über verringerten Verbrauch einzusparen. Da nehme ich kein Blatt vor den Mund.
c) Du bist technisch nicht völlig unbedarft und versuchst den Abgleich selber. Man kann nichts kaputt machen und notfalls alle Ventile wieder voll aufdrehen kannst du immer noch, falls sich der Erfolg nicht einstellt. Ich habe diesen bei unserer Fußbodenheizung auch in Eigenregie nachträglich gemacht und bin mit dem Ergebnis zufrieden. Man muss sich nur etwas mit der Materie befassen, ein bisschen mit Zahlen umgehen können und das passende Werkzeug haben.
Ach so - was auch hilft ist, wenn die Heizkörper korrekt dimensioniert sind… Sollten da völlig unpassende Dimensionen gewählt worden sein, wird es auch etwas schwieriger und man wird deutlich länger immer wieder noch mal nachjustieren müssen.

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