Brexit? Aber immer!

Politik Finanz- & Wirtschaftspolitik
#1

Hallo,

„Der geplante Ausstieg der Briten aus der EU macht Deutschland offenbar in den Augen von Unternehmern weltweit zu einem besonders interessanten Ziel. Der Wirtschaftsstandort ist in der Rangliste der attraktivsten Zielländer für Investitionen laut einer Studie in diesem Jahr auf den zweiten Platz vorgerückt - und hat damit China verdrängt. 2016 lag Deutschland in dem Ranking noch auf Platz vier, 2013 auf Platz sieben.“

Frau May sollte die Wahl gewinnen und dann Nägel mit Köpfen machen. Ob es nach dem Brexit eine „splendit isolation“ wird, die England bevorsteht, sei einmal dahin gestellt. Und wir?

„Deutschlands Aufstieg sei ein Teamsieg der Europäischen Union, sagte A.T. Kearney-Manager Martin Eisenhut. Deutschlands Spitzenposition lasse sich nicht alleine mit seiner wachsenden Wirtschaftskraft, stabilen Politik und transparenten Regulierung erklären. Deutschland profitiere ohne Zweifel von seiner Einbettung in den weltweit größten Binnenmarkt.“

Besondere Zweifel hege ich nicht an dieser Sicht der Dinge. Diese Entwicklung ist auch der Grund dafür, dass viele Wähler keinen Bedarf für einen Wechsel sehen. Es geht diesem Land so gut wie noch nie in seiner Geschichte. Was es zu vermeiden gilt, ist Stagnation. Fehler in der Entwicklung von Staat und Gesellschaft müssen erkannt und beseitigt werden.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

#2

Bist du der Vorstandsvorsitzende der Deutschland AG? :wink:

fragt sich
F.

#3

Hallo F.,

verflucht! Jetzt hab´ ich mich verraten!

Hier werden ja die übelsten Behauptungen verbreitet. Die Realität zeigt sich weniger spektakulär.

Ich möchte gar nicht wissen, wieviel Rechte den obersten Schlachtenlenker um einen Anschlag anflehen. Etwa in dem Sinne, wie Gauland seinerzeit meinte, die Vorkommnisse in der Silvesternacht in Köln wären ein „Geschenk Gottes.“ Das ist ein Gottesverständnis, dem ich nicht zu folgen vermag.

Die Deutschen wählen auch zwischen den Wahlen die Demokratie. Durch ihre Arbeitsleistung, ihr Pflichtbewußtsein, ihre weltweite Solidarität mit in Not geratenen Menschen.

Die große Mehrheit der Deutschen wird sich vom Häuflein der Leistungsverweigerer, Betrüger und Versager nicht von diesem Weg abbringen lassen.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

#4

Eine neue Masche von Dir? Fragen gleich selbst beantworten? Ja, offensichtlich! :smirk:

Herrje, es färbt schon ab … :fearful:

Also, die Frau Gnirke (kig) verwendet eine Meldung der DPA und diese oder Gnirke selbst schreiben

Die jährliche Untersuchung des Beratungsunternehmens A.T. Kearney zeigt, dass Deutschland auch durch den geplanten Brexit in der Gunst ausländischer Unternehmen steigt. Es sei möglich, dass Deutschland einer der großen Gewinner aus der Abstimmung Großbritanniens für einen EU-Austritt werde, schreiben die Studienautoren.

Damit wird ausgedrückt

(1) Es ist so, dass der Brexit D weiter nach oben bringt.
(2) Evtl. könnte D am Ende der große Gewinner des Brexit sein.

Und auf der Homepage von ATK findet man folgende Aussage https://www.atkearney.com/gbpc/foreign-direct-investment-confidence-index

Germany enjoys its highest ranking in the history of the Index, likely reflecting its business-friendly regulatory environment and improving economic prospects—and possibly some heightened interest because of
Brexit.

Hoppla, da steht (frei übersetzt), dass es möglich wäre, dass der Brexit D eine grösseres Interesse seitens der Investoren beschert hätte.

So schnell wird aus einer eventuellen Möglichkeit in den dt. Medien eine Gewissheit gezaubert. Hurra, wieder eine Bestätigung dafür, dass die Briten eben dumm waren. Vorurteil bestätigt und ein feistes Grinsen samt Selbstvergewisserung. Ach, das rettet doch gleich wieder das angeknackste Weltbild (Abstimmungsverhalten der staatsbürgerrechtl. Türken in D beim Referendum).

Und wenn Gnirke oder Schneider sich nur mal die Mühe gemacht hätten, neutraler zu recherchieren, dann hätten sie gar erstaunliches zu lesen bekommen Das UK ist auch um eine Platzierung von Position 5 auf 4 gestiegen. AT meint

The United Kingdom rises one spot, which reflects the country’s strong long-term fundamentals and could indicate that businesses currently only in continental Europe may be seeking a foothold in the UK market because of Brexit.

Ja, ist es denn zu fassen, dass diese („rechten“?) Investoren, diese uneuropäischen Farange-Liebchen, das böse UK weiter nach oben platzieren und aus purer Gier Europa kaputtmachen? Och, Menno. :sob:

Der Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten. Befragen Sie hierzu ihren Brexitberater.

Btw wird sich May es zu Herzen nehmen, dass sie die Wahl gewinnen soll. Wäre sie glatt nicht selbst drauf gekommen. Macht sie vielleicht auch, was man aber ist im Juni wissen wird (ziemlich rattig von ihr, diese enge Frist). Aber in den nächsten Tagen kommt vielleicht schon der nächste Leberwurstbeitrag zum Thema Brexit.

Ich persönlich finde es ja viiiiieeelll spannender, dass nun die Parteien eindeutige Position zu dem Thema beziehen könnten, um dem Wähler die Möglichkeit einzuräumen, den Brexit doch abzuwenden. Die EU würde dem UK sofort die Füßchen küssen, falls es denn Austrittsantrag zurücknähme. Natürlich nicht offiziell. Da würden sie auf gestrenge Miene machen und sich als Sieger aufspielen.

Ausser der schottischen Nationalistenpartei sehe ich bei beiden Grossen keinen erklärten Willen, sich doch noch gegen das Referendum zu stellen. Auch nicht beim ultralinken Labour-Corbyn, dem schon die Führungsriege seiner Partei stetig wegbröckelt. Der macht es nicht mehr lang.

Derzeit führen die Torys in den Umfragen und diesen Effekt will May mitnehmen sowie zeitgleich den Ausgang der Wahl als Bestätigung ihrer bisherigen Politik „verkaufen“. Daher IMHO auch die knappe Frist, in der kein gründlich durchgeplanter Wahlkampf gemacht werden kann.

Gruß
vdmaster

#5

Ist vielleicht schon die Frage, was man hier als Wechsel versteht. Es steht doch nicht nur Nordkorea als zweite Option zur Auswahl.

Da liegt da Hase sicher schon etwas im Pfeffer. Irgendwelche Durchschnitte helfen da wahrscheinlich niemanden so richtig weiter. Und es wird hier auch niemand seinen Lebensstandard an dem von 1950 oder eben in Nordkorea messen.
So sieht vielleicht der Einstreicher staatlicher garantierter Traumrenditen in der Flüchtlingsunterbringung aber meilenweit von dort entfernt Lebende die Lage auch ein bißchen anders als derjenige, der da ganz unmittelbar wohnt. Nur mal als ein Beispiel. Im Durchschnitt kann es allen ja besser gehen, erst recht, wenn man das nur auf das Einkommen bezieht.

Das kann ja nicht sein, denn viele sehen gar keinen Bedarf für einen Wechsel.
Ansonsten gehen wir da sicher d’ac­cord, was die Notwendigkeit angeht. Ich würde allerdings mal vermuten, dass beim Erkennen bzw. überhaupt erstmal der Definition von Fehlern die Meinungen schon wieder auseinander gehen.
So laß ich beispielsweise gestern, dass die Wirtschaftskraft Deutschlands eine Blamage sei. (Nur für wen es nicht auf der Hand liegt, für Deutschland selbstverständlich) So unterschiedlich können die Wahrnehmungen/Bewertungen sein.
Gar nicht so einfach mit der Beseitigung.

Grüße

#6

Hallo Vdmaster,

Du hast wie immer recht. Es existiert ein Riesenunterschied zwischen „es sei möglich“ und „es wäre möglich“.

Wenn Du hier seitenlang mit Deinen Emojis spielst, so substanzlos wie ein Messer ohne Klinge dem der Griff fehlt, stellst Du immr wieder die eine Frage: Kann Langeweile töten? Oscar Wilde meinte:

Wenn du Einsamkeit nicht ertragen kannst,
dann langweilst du vielleicht auch andere.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

#7

Ja, wenn es Dir auch jetzt noch am Leseverständnis mangelt, kann ich Dir nicht weiterhelfen. Es soll ja auch in Mainz viele Türken geben, die an den Erdogan glauben. Und andere Mainzer eben an den Weihnachtsmann.

Ich vertraue darauf, dass es hier genug Leute gibt, denen die getürkte Darstellung im SPON nun ebenso aufgefallen ist. Ich glaube nicht ansatzweise, dass alle Mainzer dies auch zugeben würden. Denn einige Mainzer wollen unbedingt an den Weihnachtsmann glauben.

Keine Sorge, Scheider. Noch fehlt Deinen Beitrag das Momentum der tödl. Langeweile. Ich jedenfalls fühle mich von ihnen oftmals prächtig unterhalten. Sie haben so etwas Messianisches an sich. :innocent:

#8

Wenn’s um voraussehbare Bagatellbeiträge und Pseudodiskussionen geht, nehmt Ihr beide Euch nicht viel.

Hätte da eine Idee, wie man freie Zeit gewinnbringend nutzen könnte.
https://www.bundesfreiwilligendienst.de/

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#9

katholikentag 2014
katholikentag 20143277×2154 901 KB

#10

Hallo McGuffin,

sehr guter Kommentar. Ich hätte weiss Gott Besseres zu tun.

Ich mache normal (ohne kommerziellen Hintergedanken) sowas (Bild,Text, Layout):

Satzspiegel-1
Satzspiegel-14958×3510 1.31 MB

Habe aber im Moment einen hartnäckigen Hexenschuß.

Die Seite habe ich für alle Fälle gespeichert.

Danke und Gruß, Hans-Jürgen Schneider

#11

Hallo ElBuffo,

was Du schreibst, kann ich alles nachvollziehen. Bis auf die Apostrophierung der deutschen Wirtschaftskraft als Blamage. Da hätte ich schon gerne gewußt, wie diese Auffassung begründet war.

Kinderarmut, miserabel bezahlte Arbeitsplätze in der Pflege, marode Schulen, Minirenten: Das sind, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit, blamable Zustände in diesem Land. Das kann man ändern. Geld und Menschen sind vorhanden. Nur der Wille fehlt.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

#12

Ganz ehrlich, das kann ich auch nicht nachvollziehen, wie der Schreiber auf diesen Zweig kam. Es ging explizit um die Wirtschaftskraft und nicht etwa die Verteilung oder sowas. Da hakt es in der Tat und es gibt dann nicht der Durchschnitt seine Stimme ab, sondern jeder für sich.