Hallo,
wäre ich gläubig, würde ich dafür beten, dass dieses Trio infernale die Zügel in die Hand nimmt:
Seit Wochen schreiben die konservativen Zeitungen über eine bevorstehende Revolution und bringen die üblichen Verdächtigen in Stellung: den wirren Außenminister Boris Johnson, den intriganten Michael Gove und den exzentrischen Abgeordneten Jacob Rees-Mogg, der im Parlament unter dem Spitznamen „Minister aus dem 18. Jahrhundert“ firmiert. Die „Sunday Times“ taufte das Trio „Dream Team der Brexit-Bewegung“.
Die drei haben zumindest einen kleinen gemeinsamen Nenner: Sie befürworten einen klaren Schnitt mit der EU und lehnen beispielsweise ein Verbleiben in der Zollunion kategorisch ab, vom gemeinsamen Markt ganz zu schweigen.
Theresa May durfte gerade von Marcon erfahren, dass es keine Ausnahme für den Finanzsektor gibt. Unterdessen bereitet die EU schon Sanktionsmöglichkeiten vor, falls sich Grißbritannien nicht an die Abmachungen hält. Den Briten würde dann der Zugang zum Binnenmarkt versperrt. Alle 27 Staaten haben dem Entwurf für dieses Procedere zugestimmt.
Die Hardliner haben die schwache May im Schwitzkasten. Den klugen Kolumnisten Rafael Behr erinnert die Premierministerin an den Führer einer alten Sowjet-Republik, die den ideologischen Direktiven einer übergeordneten Instanz folge. Sie zaudert und zögert, will die Rechten nicht verprellen, die Moderaten auch nicht und selbstverständlich nicht die EU-Granden. Heraus kommt ein Schlingerkurs, ihr Rufname ergo: Theresa Maybe.
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst. Realsatire pur.
„Extra ecclesiam salus non est.“ (Cyprian von Karthago)
Gruß, Hans-Jürgen Schneider