Brexit – Was erlauben Christoph Walz?

Hallo Brexit Fans,

the Head Rat is leaving the ship?

Walz legt ganz schön los. Aber wo er recht hat, hat er recht:

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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Menschen mit Ratten gleichzusetzen und „Recht haben“ schließt sich für mich aus.

Als metaphorische Bezeichnung für Menschen müssen alle mögliche Dinge und Tiere herhalten: Leberwürste, Füchse, Schweine, Säcke (faule), Ärsche, Enten (bleierne), Hunde (blöde und faule), Kühe und eben auch Ratten. Ich bin nicht sicher, ob es vernünftig ist, sich bei der Interpretation bzw. inhaltlichen Bewertung auf einzelne Worte zu stürzen, obwohl sich der Sinn des gesagten ganz zweifelsfrei erschließt. Oder anders: man kann es mit der Pseudoentrüstung und der politcal correctness auch übertreiben.

Walz wollte damit sagen, daß es feige ist, sich von der Bühne zu stehlen, nachdem man sein Ziel erreicht hat und alle anderen mit dem produzierten Trümmerhaufen zurückzulassen. So einfach ist die Botschaft und diese ist auch erkennbar. Über die Wortwahl kann man sich natürlich echauffieren, wenn man mag, aber dieser Versuch, die eigentliche Aussage damit nur diskreditieren und eine inhaltliche Diskussion vermeiden zu wollen, ist (zu) leicht durchschaubar.

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Mir ist klar, was Waltz sagen wollte, und ich stimme ihm in der Sache zu.
Was die Herren Johnson und Farage da leisten (oder auch nicht), ist egoistisch, populistisch, charakterlos, verantwortungslos. Weitere Adjektive auf Anfrage.
Abgesehen von den wirtschaftlichen Aspekten, über die zur Zeit hauptsächlich geredet wird: Ich bin der Meinung, dass ein vereinigtes Europa auf Dauer die einzige Chance auf Frieden ist, und ich befürchte, dass ein Austritt Großbritanniens plus ein Erstarken der nationalistischen Gruppierungen in GB und anderen Ländern binnen einer Generation (mindestens) zu militärischem Säbelrasseln, wenn nicht mehr, in Europa führt.

Trotzdem bin ich ganz entschieden der Meinung, dass der Vergleich der jeweils anderen Seite mit Ratten und anderem Ungeziefer nicht geeignet ist, die aktuelle Konfrontation wieder in Richtung eines miteinander Redens zu bewegen.

Gruß
KHK

Ich fürchte wir brauchen bald ein eigenständiges „Brexit-Brett“…

Vielleicht sollte man es als Unterkategorie bei „Liebe & Partnerschaft“ unterbringen?!

Gruß Oberberger

Jedenfalls gibt es wohl entweder eine Paartherapie oder eine schmutzige Scheidung.

Mit dem Brexit ist es, wie mit der AFD. Erstmal aus Protest Unsinn wählen und dann vor dem Scherbenhaufen stehen und heulen „ich habe das nicht gewollt“…

Hat er geklaut!!

„Zudem stieß der überraschende Abgang führender Brexit-Befürworter in
Großbritannien im Europaparlament auf scharfe Kritik. „Die Ratten
verlassen das sinkende Schiff“, sagte der Vorsitzende der liberalen
Fraktion, Guy Verhofstadt, am Dienstag in Straßburg.“ http://www.tagesspiegel.de/politik/heftige-kritik-an-farage-und-johnson-im-eu-parlament-die-ratten-verlassen-das-sinkende-schiff/13832632.html

Hallo Hans-Jürgen,

bist Du eventuell der neue Politoffizier, den uns die Beleidigte Europäische Leberwurst Union geschickt hat?

Gruss Goetz

Waltz, der Wahllondoner, ist angepisst und das ist auch schon alles. Vielleicht hat er ja in die Immobilienblase investiert und sieht schon seine Altersfelle davonschwimmen.

Den Nagel zwischen die Augen getroffen. :+1:

Hallo KHK,

ich denke, das Beste wird sein, dass man erstmal ein bisschen zur Ruhe kommt…

Alle!

Glückauf!

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Da haben sehr viele Deutsche bestimmt ganz dolle Mitleid!

Denn die können das, in/wegen der Ära „Draghi“, millionprozentig nachvollziehen…

Glückauf!

Auf einen groben Klotz kann auch mal ein grober Keil passen. Ansonsten geht es hier um die metaphorische Ratte, die das sinkende Schiff verläßt. Will sagen: der Vergleich bewertet das Verhalten, nicht den Wert des Lebewesens. Daß Ratten nicht per se Ungeziefer sind, ergibt sich im übrigen schon daraus, daß manche Menschen diese als Haustiere halten.

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Zeig mir auch nur eine Person, auf die das zutrifft. Bis jetzt waren alle, die sich über das Ergebnis beschweren, Leute, die gegen den Brexit gestimmt haben. Auch auf den Demos, bei denen die Resonanz eher mittelprächtig war, waren die üblichen Gestalten zu sehen, teilweise sogar unmittelbar bei der EU Beschäftigte.

Waltz gehört zu den Ewiggestrigen, die aus dem Kulturbereich stammen und daher meinen, eine stramme, angepasste, linke (besser gesagt: scheinbar linke) Linie vertreten zu müssen. Die negativen Folgen von ungezügelter Einwanderung und den sonstigen Nachteilen der ent-demokratisierten Eurokratie treffen ihn bei seinem Einkommen kaum. Außerdem hatte er die Möglichkeit, in seinen Rollen für seinen jetzigen Standpunkt zu üben (okay, der war gemein).

Wenngleich seine Worte also von seinen persönlichen Defiziten geprägt sind, lohnt sich dennoch ein sachlicher Blick auf seine Aussage. Schließlich reihen sich ja viele sonstige Brexit-Gegner in derartige Botschaften ein.

Also, er kritisiert den Rückzug Farages. Er meint, Farage habe erst maßgeblich zum Brexit beigetragen und stehle sich nun aus der Verantwortung. Während ersteres sicherlich richtig ist, ist letzteres einfach sachlich falsch. Welche Position hatte er denn? War er designierter Leiter des Brexit-Umsetzungsteams? So etwas gibt es nicht. Es gab das Referendum, in dem das Volk seinen Politikern ein klares Votum auf den Weg gegeben hat. Farage war bislang Vorsitzender der UKIP. Diese Partei hat keine Regierungsverantwortung. Würde er sein Parteiamt behalten, änderte sich wenig. Vor allem würde keiner der Waltzs, Junckers, Schulzes oder der sonstigen Antidemokraten fordern, dass er eine wichtige politische Rolle spiele oder gar in die Regierung kommen möge.

Es handelt sich somit allein um die Suche nach einem Sündenbock. Abgestimmt hat das britische Volk. Auf Lügen und Hetze hereingefallen sind diejenigen, die gegen den Brexit gestimmt haben, weil sie sich von den Mythen der Arbeitsplatzvernichtung im Falle eines Austritts oder der Friedenssicherung durch die EU haben beeinflussen lassen.

Farage hat lediglich die Themen angesprochen, die die Menschen bewegen. Im Hinblick auf das Referendum war das die ungesteuerte Zuwanderung, die man ganz offensichtlich nur ohne EU für sein Land bekämpfen kann. Außerdem stimmten die Menschen für den Erhalt ihrer nationalen Identität und gegen die Leute, die eben diese gezielt zerstören wollen.

Und ist dabei immer strikt bei der Wahrheit geblieben.

Ich sehe das auch so, die Briten müssen halt jetzt die Suppe auslöffeln, die sie sich selbst eingeprokt haben.