Brexit: Was sagt der britische Notenbankchef Carney?

Hallo,

es gibt im Vereinigten Königreich nicht nur durchgeknalle Politiker – es gibt auch Fachleute.

So hat Notenbankchef Carney sich in einem Schreiben an Finanzminister Hammond wie folgt geäußert:

Die Entwicklungen bezüglich des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union bleiben der wichtigste Einflussfaktor und die wichtigste Quelle von Unsicherheit für den wirtschaftlichen Ausblick", schrieb Carney in einem am Donnerstag von der BoE veröffentlichten Brief an den britischen Finanzminister Philip Hammond.

Unsicherheiten in Verbindung mit dem Brexit belasten die binnenwirtschaftliche Aktivität, die verhalten bleibt, obwohl das weltweite Wachstum deutlich angezogen hat", schrieb der Notenbankchef weiter. Der anstehende Brexit könnte demnach die Wachstumsverlangsamung, die bereits in den vergangenen Jahren verzeichnet worden sei, noch verstärken. 2017 hatte die britische Wirtschaft mit 1,8 Prozent so schwach zugelegt wie seit fünf Jahren nicht mehr. Wegen der Brexit-Unsicherheit halten sich Unternehmen mit Investitionen zurück. Hinzu kommt eine geschwächte Kaufkraft der Briten.

Die hohe Inflation führt der Notenbanker in dem aktuellen Schreiben maßgeblich auf das im Anschluss an das Brexit-Votum deutlich geschwächte Pfund zurück, das die Preise für importierte Güter nach oben trieb. In einer ebenfalls am Donnerstag veröffentlichten Antwort bestätigte der Finanzminister diese Sichtweise.

Selbst die beste Anal-üse
geht bisweilen in die Hüse! (Bremer Sprichwort)

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Hallo,
da kann sich die EZB ein Beispiel dran nehmen,
geschwaechte Waehrung und hoehere Inflation ist schon lange auch deren Ziel

Hast Du Probleme mit dem Leseverständnis?

Er sagt: Es sind unsichere Zeiten.

Gott zu Gruße, großmächtiger Schriftgelehrter!

Mein hart an der Grenze zum Schwachsinn beheimateter Intellekt hat mir tatsächlich vorgegaukelt, Carney rede über die Situation in Großbritannien.

Bis eben war ich auch in der Wahnvorstellung befangen, er stelle die wirtschaftliche Entwicklung dort negativ dar. Ich glaubte sogar, dass er das geringste Binnenwachstum seit fünf Jahren mit dem weltweiten viel höheren Wachstum verglich. Dummerweise war ich bis eben auch der Überzeugung, er führe für den Ernst der Situation die zurückfallenden Investitionen der Unternehmen sowie die geschwächte Kaufkraft der Bevölkerung an. Und er sei der Auffassung, diese Situation könne sich noch verschlechtern.

Mein Delirium ließ mich sogar halluzinieren – und hier tritt mein Unverständnis, Texte zu begreifen, vollends zu Tage – er nenne als Grund den Brexit. Jetzt sehe ich auch, wie lächerlich das ist!

Ich habe den Satz

so verstanden:

Die hohe Inflation führt der Notenbanker in dem aktuellen Schreiben maßgeblich auf das im Anschluss an das Brexit-Votum deutlich geschwächte Pfund zurück, das die Preise für importierte Güter nach oben trieb.
[/quote]

Jetzt, nachdem Du mir die Augen geöffnet hast, sehe ich was da wirklich steht:

Es sind unsichere Zeiten!

Da darf dann auch der Minister getrost zustimmen:

Jetzt muss ich leider schließen. Der Wärter schließt die Gummizelle auf. Ich darf frühstücken.

Danke für Deine geniale Inhaltsanalyse. In England wärest Du ministrabel. Du stehst Boris Johnson in nichts nach.

Der Teil ist Dir also nicht entgangen. Und sein Hinweis war, dass man sich in unsicheren Zeiten befindet, was angesichts des Brexit auch niemand verwundern wird. Investoren mögen Unsicherheit eben nicht.

Nur hattest Du ja gar nicht im Sinn, eine Frage zu stellen.