Briefgeheimnis bzw. Postgeheimnis

Ich arbeite in einer Firma und ärger mich wenn meine Post geöffnet wird. Auf den Briefen steht Firma usw. Herr bla bla
Wenn mein Name drauf steht warum darf die Post geöffnet werden.
Es reicht nicht mal aus wenn drauf steht „zu Händen“
Wer weiss was ???

Bei uns ist es so, es wird geöffnet, ausser wenn „-persönlich-“ draufsteht.

Über die rechtliche Sache dabei weiß ich nichts.

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Hallo Andreas, (generell von der Sekretärin geöffnet und gesichtet bzw. direkt (Werbung!!!) in den Rundordner befördert. Die einzige Ausnahme sind Briefe, die den Vermerk ‚persönlich-vertraulich-verschlossen‘ tragen; diese Dingerchen landen unangetastet auf meinem Schreibtisch.

Beste Grüße

Tessa

Hallo,

die ungeschriebene Regel, wie sie aber von eigentlich allen vernünftigen Unternehmen beachtet wird, ist recht einfach:

Herrn XY
Firma AB (mit oder ohne c/o)

–> Die Post geht ungeöffnet an den Mitarbeiter

Firma AB
(z.Hd.) Herrn XY

–> Post wird in der Poststelle oder von der Sekretärin geöffnet und dem Mitarbeiter zugestellt (oder dem Vertreter).

Firma XY
Z-Abteilung

Post wird in der Poststelle oder von der Sekretärin geöffnet und geht dann an einen Mitarbeiter.

Firma XY
Personalabteilung oder Geschäftsleitung

–> Post geht ungeöffnet an die Personalabteilung oder Geschäftsleitung (das gilt jetzt auch nur für die beiden Abteilungen)

Ob die Post dann von Sekretärinnen oder Assistenten geöffnet wird, ist eine Frage der internen Absprachen.

Firma XY
Herrn AB - persönlich (oder vertraulich) -

–> Post geht ungeöffnet an den bestimmten Mitarbeiter (es sei denn, eine Sekretärin oder ein Assistent ist zum Öffnen ermächtigt, ist aber eigentlich nur auf der Chefetage üblich).

Wenn ich einen geöffneten Brief nach Typ 1 oder 5 erhalte, gibt es direkt eine Beschwerde. Nicht, weil ich private Post in die Firma erhalte, sondern weil es teilweise (insbesondere bei Typ 5) in der Tat absolut vertrauliche Informationen sein können, die sich in so einer Post verbergen. Kommen diese u.U. in die falschen Hände (und seien dies Mitarbeiter im eigenen Haus), kann dieses u.U. strafrechtliche Folgen haben (z.B. Insiderinformationen).

Eigentlich ™ wird das - wie erwähnt - überall beachtet. Allerdings reißen gewisse Unsitten gerade bei jungen Unternehmen ein, die diese „geheimen“ Regeln nicht kennen.

Gruß
Christian

P.S.
Was hat das eigentlich mit dem Thema „Chatten“ zu tun?