Briefgeheimnis in der Familie

Hallo N.N.,

Wie gesagt, ich möchte hier keine Diskussionen vom Zaun
brechen,

Allerdings hat es für mich nichts mit „Grenzüberschreitung“ zu
tun, wenn man sich in einer Partnerschaft alles teilt und sein
Anspruchsdenken an seine Privatsphäre hinten an stellt.

Mal andersrum gefragt: was vergibt man sich, wenn man erst fragt, bevor man einen Brief, der an den anderen adressiert ist, öffnet? Oder wenn ich erst frage, bevor ich im Telefon meines Mannes eine sms nachlese. Respekt, wie von Kathleen angesprochen, hat doch nichts damit zu tun, dass man sich nicht vertraut. Mein Mann hat noch nie nein gesagt, wenn ich ihn gefragt habe, und umgekehrt ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich es mal verweigert habe - aber das Selbstverständliche ist - für mich - doch ein Ausdruck, dass ich nicht mehr als eigenständige Person angesehen werde, unabhängig davon, dass ich mit meinem Mann gern bis jetzt alles teile - aber nicht weiß, ob das immer so sein wird. Ein vielleicht blödes Beispiel, aber es könnte der Tag kommen, an dem ich etwas verheimliche, um ihn zu schützen - ob das im Endeffekt gut ist oder nicht, es bleibt doch immer noch meine Entscheidung.

Siboniwe

3 Like

Hallo,

Selbstverständlich hat jeder das Recht auf seine eigene
Meinung. Da versuche ich auch nicht, dich von deiner Meinung
abzubringen.

Ich weiß nicht, warum du das so betonen musst, das finde ich eigentlich selbstverständlich und nicht extra erwähnenswert.
Ich denke auch nicht, dass Dich jemand von deiner Meinung abbringen will, weil es bei Euch ja so funktioniert hat. Beim UP funktioniert es allerdings nicht so.

Da unterscheiden sich unsere Meinungen eben. Für mich hat es
nichts respektloses an sich, wenn aus „mein“ und „dein“ ein
„unser“ wird. Ich habe mit meiner Frau gerne alles geteilt,
also gab es so etwas wie „meine persönlichen Gegenstände“
nicht.

Allerdings hat es für mich nichts mit „Grenzüberschreitung“ zu
tun, wenn man sich in einer Partnerschaft alles teilt und sein
Anspruchsdenken an seine Privatsphäre hinten an stellt.

Es ist nichts schlimmes daran, alles teilen zu wollen, aber es gibt einfach Menschen, die nicht alles teilen möchten. Und daran ist auch nichts schlimmes. Ich weiß nicht, warum du „alles“ so markieren musstest. Ob man alles oder nicht alles teilen will, liegt ganz im Charakter der jeweiligen Menschen und der daraus entstehenden Partnerschaft. In der einen Partnerschaft läuft eine Symbiose besser, die andere zieht ihre Kraft aus einem guten Nebeneinander. Nichts davon ist automatisch besser oder schlechter.

Unserer unterschiedliche Einstellung zu diesem Thema, hindert
mich aber nicht daran dir noch einen schönen Sonntag zu
wünschen.

wie edel…

2 Like

Hallo aisha81,

Wie sage ich ihm ohne das er beleidigt ist, das mir sein
Verhalten nicht passt.

Warum wäre es wichtig, dass er nicht beleidigt ist? Er verhält sich falsch und ist im Unrecht - beleidigt oder nicht.

„Ich möchte nicht, dass du meine Post öffnest.“ Sag ihm das und gut ists.

Schöne Grüße
Ann da Cáva

Bei Gelegenheiten wie diesen …
… bei denen eine endlose Fülle von kompliziert umzusetzenden Ratschlägen kommt, bin ich immer sehr dankbar, dass mein Partner und ich einfach miteinander sprechen können - ohne Tricks und Winkelzüge, ohne die ständige Angst sich auf den Schlips zu treten. Ihr glaubt gar nicht, wie sehr das das Leben vereinfacht!

1 Like

Moin,

ich möchte einfach mal zu bedenken geben, dass es bei der Kommunikation zwischen dem Ehepartner und einem Dritten auch immer noch den Dritten gibt. Ich bin mir sicher, dass die Freundinnen meiner Frau nicht möchten, dass ich all ihre Nachrichten lese. Das hat aber dann gar nichts mit dem Vertrauensverhältnis zwischen mir und meiner Frau zu tun.

Gruß

TET

8 Like

was stört dich genau:

Es stört sie, dass er ungefragt ihre Post öffnet, hat sie doch gesagt. Aus welchem Grund ist ziemlich wurscht. Sie muss doch nicht begründen, warum ihn sein unrechtes Handeln stört!

1 Like

Warum wäre es wichtig, dass er nicht beleidigt ist? Er verhält
sich falsch und ist im Unrecht

Warum wäre es wichtig, dass er im Unrecht ist? Man kann doch trotzdem sagen: „Ich möchte nicht, dass du meine Post öffnest.“

Mich erinnert das geradean einen Fall, den mir ein befreundeter Psychologe erzählt hat:

Ein Ehepaar in der Paarberatung. Es gibt immer wieder Streit um das Licht im Treppenhaus. Sie macht es an. Er macht es aus. Sie beschwert sich, dass er das Licht ausmacht, er beschwert sich, dass sie es brennen lässt. Der Paartherapeut hört sich das eine Zeitlang an und sagt: „Haben sie mal daran gedacht, einen Bewegungsmelder zu installieren?“ Entrüstung auf beiden Seiten: Er/Sie soll gefälligst einsehen, dass er sich falsch verhält!!!

Für das Problem der geöffneten Briefe gibt es ein relativ einfache sachliche Lösung: Man sagt dem Partner einfach freundlich und ohne jeden Vorwurf, dass er es nicht mehr machen soll. Das funktioniert in der Regel erstaunlich gut – und garantiert besser als jede Lösung, die darauf abzielt, dem Partner „freundlich“ klarzumachen, dass er im Unrecht ist. Angriff erzeigt in der Regel Gegenangriff.

Gruß,
Max

3 Like

Du hast natürlich recht. Es spielt keine Rolle, ob er im Unrecht ist oder nicht. Allein, dass es sie stört, ist maßgeblich.

Ich verstehe nicht ganz, was Du mir sagen möchtest?!

Kurz gesagt: „mileage may vary“

Dass es
„schon ok“ ist, die Privatsphäre des Partners zu verletzen,
solange sich niemand beschwert?!

Ich wollte dir samit sagen, dass die Einschätzung, wann und womit man die Privatshäre des Partners verletzt, sehr subjektiv ist und von Mensch zu Mensch erheblich varieren kann. Und das man viele Dinge deswegen nicht als selbstverständlich vorausetzen sollte, sondern sie erstmal mit seinem Partner klären muss.

Den Partner zu verurteilen ist in vielen Auseinandersetzungen so ungefähr das am wenigsten Zielführende, was es gibt. Und es ist auch nicht notwendig. Man kann auch ohne das jederzeit von ihm verlangen, dass er die Briefe künftig nicht mehr öffnet. Ich möchte das nicht." Punkt. Die Frage, ob das nun selbsverständlich ist oder nicht, dass Briefe nicht geöffnet werden, ist da schlichtweg irrelevant. „Ich möchte das nicht.“ Punkt. Fängt man dagegen mit dem Partner eine Diskussion darüber, was nun üblich und selbstverständlich ist, dann wird man bald meilenweit von dem entfernt sein, um was es eigentlich geht: „Ich möchte das nicht.“ Punkt. Man braucht dafür keine Rechtfertigung oder Begründung. „Ich möchte das nicht.“ Punkt.

Gruß,
Max

1 Like

Du hast natürlich recht. Es spielt keine Rolle, ob er im
Unrecht ist oder nicht. Allein, dass es sie stört, ist
maßgeblich.

„Ich möchte das nicht.“ Punkt. Man muss sich dafür nicht rechtfertigen. Alles andere läuft darauf hinaus, dass die beiden stundenlang darüber streiten werden, was richtig oder üblich oder selbstverständlich ist - und am Ende keinen Deut weiterkommen.

Gruß,
Max

1 Like

So sehe ich das auch. o.w.T.
nix Text.

Ich verstehe nicht ganz, was Du mir sagen möchtest?!

Kurz gesagt: „mileage may vary“

Kraftstoffverbrauch kann variieren??

Ich seh das einfach anders. Ich bin durchaus der Meinung, dass es legitim ist, einen gewissen Privatbereich zu schützen und dazu ist es schon notwendig, auch zu vermitteln, dass hier eine Verletzung dieses Bereichs statt gefunden hat.

Ich möchte das nicht." Punkt.
„Ich möchte das nicht.“ Punkt.
„Ich möchte das nicht.“ Punkt.
Man braucht dafür keine Rechtfertigung oder Begründung.
„Ich möchte das nicht.“ Punkt.

Und jetzt komm aber ein „Warum nicht? Hat Dich doch früher auch nicht gestört!?“
Bist Du dann immer noch bei

„Ich möchte das nicht.“ Punkt. ?

Greetz
T.