Briefgeheimnis in der Familie

Bin ziemlich genervt. Seit einiger Zeit hat mein Mann die Angewohnheit meine Post aufzumachen und geöffnet/gelesen auf den Küchentisch zu legen.

Anfangs war es nur so behördlicher Kram wo er dann meinte er wäre neugierig gewesen. Mittlerweile scheint das so Gewohnheitsrecht geworden zu sein und das ärgert mich. Ich käme nie auf die Idee seine Poist (nicht mal Werbung) zu öffnen. Sowas weiß man (eigentlich).

Wie sage ich ihm ohne das er beleidigt ist, das mir sein Verhalten nicht passt.

Käme er jetzt zur Tür herein, würde ich direkt lospoltern ob er wohl noch alle Latten am Zaun hat … und dann ist der Abend gelaufen! Diplomatisch ist eine Charaktereigenschaft die mir echt fehlt.

Hi

Schlucke deinen Ärger jetzt herunter. Und wenn du dich beruhigt hast, dann sagst du ihm in einem Moment wo er aufnahmefährig ist (z.B. beim gemeinsamen Essen), dass er bitte nicht mehr deine Briefe öffnen soll.

Dann sehen wir weiter.

Höchstwahrscheinlich wird er fragen, warum. Dann sagst du, warum dir das nicht passt. Dass du es nicht magst, dass es DEINE Privatsphäre ist oder dergleichen.

Wenn er dann argumentiert, dass du ihm damit nicht vertraust, nennt man das emotionale Erpressung. Aber da können wri dann drüber reden wenns so weit ist. Eine Chance es einfach zu Schlucken und es in Zukunft zu lassen sollte man ihm gewähren.

Grüße

Karana

Bin ziemlich genervt. Seit einiger Zeit hat mein Mann die
Angewohnheit meine Post aufzumachen und geöffnet/gelesen auf
den Küchentisch zu legen.

und nun ?
was stört dich genau:

  • dass er deine post liest ?
  • oder dass er sie VOR DIR liest ?

könnte vielleicht für den vorschlag unten in ruhiger minute mit ihm zu reden ganz hilfreich sein genau zu wissen was du möchtest . . .

grüße

Hallo,

ich würde mal selbst einen an mich adressierten Brief schreiben - vielleicht eine Art Liebesbrief!

LG Mannema

Hallo

Mittlerweile scheint das so Gewohnheitsrecht geworden zu sein und das ärgert mich.

Ja, man sollte alles, was einem nicht passt, sofort zur Sprache bringen, sonst schleicht es sich ein.

Wie sage ich ihm ohne das er beleidigt ist, das mir sein Verhalten nicht passt.

‚Lieber Otto (oder wie er immer heißt), ich möchte nicht, dass du meine Briefe öffnest. Es hat mir noch nie gefallen, und ich möchte, dass du es ab jetzt unterlässt.‘

Oder:
‚Lieber Otto, ich habe ein Problem, und das möchte ich dir jetzt sagen: Ich möchte nicht, dass du meine Briefe öffnest. Es hat mir noch nie gefallen, und ich möchte, dass du es ab jetzt unterlässt.‘

Wenn er wegen sowas beleidigt ist, dann sei auch beleidigt. Man kann Leute mit seinem Beleidigt-Getue auch erpressen und unter Druck setzen. - Ich glaube, dass du dir zu viel gefallen lässt, sonst wäre es ja auch gar nicht so weit gekommen. Manchmal muss man es einfach aushalten, dass da jemand beleidigt ist. Einen berechtigten Grund hätte er dafür jedenfalls nicht.

Viele Grüße

Hallo,
deinen Unmut kann ich verstehen. Den Übergriff würde ich mir auch verbitten!
Es ist WE, darum schlafe lieber noch eine Nacht drüber, bevor du deinen Mann wutgeballt mit dem Umstand konfrontierst.
Vielleicht findet sich am WE eine entspannte Situation, in der du deinen Mann auf den Umstand ansprechen kannst.
Du könntest ihm alternativ anbieten, daß er dich anrufen und dich um die Erlaubnis bittet, den Brief zu öffnen zu dürfen.
Eigentlich gibt es keinen Grund, daß andere deine Post öffnen. Ggfs. gibt es Schreiben mit Fristen, aber die sind ja so gesetzt, daß man persönlich einige Tage Zeit hat.
Mein Pubertier erhält mittlerweile auch an es adressierte Post. Zwar weiß ich in etwa um den Inhalt, dennoch frage ich , ob ich die Post öffnen darf.
LG

Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg erstmal dem andern zu
Servus
Du hast schon viele gute Vorschläge bekommen.
Alternativ könnte man (hilft vielleicht schneller) ab sofort für ein paar Tage (bis er sich beschwert) erst einmal s e i n e Post öffnen und schön verstreut in der Bude herum liegen lassen: Auf dem Klo, im Schlafzimmer etc.
Gruß,
Branden

Hi,

reden und eindeutige Regeln aufstellen.

Als ich mit meiner Frau zusammen kam hatten wir erst die Regel: „Mein Name drauf, meine Post, darfst Du nicht öffnen. Beidseitig.“
Irgendwann wurde das fließend zu: „Wenn es äußerlich erkennbar Rechnungen, Werbung, amtliches oder anders offizielles ist darf man es gegenseitig öffnen. Eindeutig privates nicht.“ Dies gilt insbesondere für Päckchen wo Geschenke drin sein könnten.

Also redet miteinander und stellt eine simple Regel auf. Kommunikation ist wichtig.

MFG

Hallo,

ich persönlich fände folgendes Prozedere nett: Schreibe einen Brief an dich selbst - möglichst nicht handschriftlich -, in dem du humorvoll darlegst, dass und warum es dich stört, wenn er deine Post öffnet und liest. So kann er es in Ruhe und während deiner Abwesenheit lesen. ;o)

Beste Grüße

=^…^=

Hallo.

ich würde mal selbst einen an mich adressierten Brief
schreiben - vielleicht eine Art Liebesbrief!

Das ist -vorsichtig formuliert- ne ganz schlechte Idee, weil es möglicherweise keimende Unsicherheit oder sogar Eifersucht des Mannes heraufbeschwört oder bestärkt - wobei ich mal darauf spekuliere, dass das bei der Sache eine Rolle spielen könnte.

Klar ist, dass das Verhalten des Mannes nicht angemessen ist, ein vernünftiges Gespräch darüber zu gegebenem Zeitpunkt ist aber die adequate Reaktion unter Erwachsenen und nicht solche Spielchen mit gefakten Liebesbriefen.

Grüße,
Grünblatt

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Hallo aisha81,

anhand der bisherigen Antworten muss ich feststellen dass ich mit meiner Meinung (mein Empfinden) wohl sehr weit außerhalb der Norm liege. Da ich scheinbar (zumindest bisher) mit meiner Einstellung alleine zu stehen scheine, fällt es mir auch nicht ein dass meine Einstellung richtig sein könnte. Trotzdem habe ich diese Einstellung und wäre froh wenn mir mal jemand den Grund nennen kann, warum meine Einstellung so ungewöhnlich und exotisch ist.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was mansche innerhalb der Partnerschaft für ein Problem mit der eigenen „Privatsphäre“ haben. Zu Zeiten meiner Ehe, habe ich meiner Frau vertraut und keine Geheimnisse vor ihr gehabt. Gleiches sollte eigentlich für beide Partner gelten. Wo ist also das Problem wenn einer von dem anderen Dinge erfährt, die sowieso keine Geheimnisse in einer Partnerschaft darstellen sollten?

Es wäre mir niemals eingefallen mich darüber aufzuregen wenn meine Frau meine Post geöffnet, mein Handy durchsucht, oder in mein Portemonnaie / Brieftasche geschaut hätte. Ich hatte nichts zu verstecken, also hätte niemand etwas finden können was mich gestört hätte. Auch auf den Computer haben beide gleichberechtigt Zugriff gehabt, ohne dass es versteckte Dateien gegeben hätte.

Wie gesagt, ich gebe gerne zu dass ich mit dieser Einstellung wahrscheinlich zur Minderheit gehöre. Auch kann ich nicht von der Hand weisen dass meine Einstellung vielleicht falsch ist. Aber dann würde es mich interessieren warum (was) an dieser Einstellung so falsch ist, dass ich scheinbar ganz aus dem Rahmen des üblichen damit falle.

Gruß
N.N

_Hallo Grünblatt,

ich würde mal selbst einen an mich adressierten Brief
schreiben - vielleicht eine Art Liebesbrief!

Das ist -vorsichtig formuliert- ne ganz schlechte Idee, weil
es möglicherweise keimende Unsicherheit oder sogar Eifersucht
des Mannes heraufbeschwört oder bestärkt

Ich hab die Idee ganz anders verstanden und für nicht schlecht gehalten. Der Umschlag an sich selbst adressiert - er macht, wie üblich auf - und findet einen Liebesbrief an sich selbst (mit einem klitzeklein verpackten Hinweis, dass der Brief ja gar nicht an ihn adressiert war).

Siboniwe

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Hi

Aber dann würde es mich interessieren warum (was) an dieser
Einstellung so falsch ist, dass ich scheinbar ganz aus dem
Rahmen des üblichen damit falle.

Nichts ist daran falsch, wenn es auf Gegenseitigkeit beruht und auch so besprochen war.
Aber so wie ich das Posting verstanden habe, beruht es dort weder auf Gegenseitigkeit, noch war es abgesprochen.

Greetz
T.

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Ich schließe mich deiner Minderheit an.

Heute muß jeder sein eigenes Konto, sein eigenes Geld, seine eigene Post … , haben.
Bei uns ist das nicht so, wir haben alles zusammen, macht das Leben sehr viel entspannter.

Der Plem

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was stört dich genau:

  • dass er deine post liest ?
  • oder dass er sie VOR DIR liest ?

Meiner hat das auch mal gemacht. Und meine Kleider verliehen und mein Duschgel freigegeben und meine Handtücher in Umlauf gebracht (was ich nicht mag, weil ich es eklig finde, wenn sie peekig sind und in seiner Familie sich keiner dran stört).

Mittlerweile haben wir einige Regeln - und einiges verstecke ich vor ihm, weil er seine Übergriffe nicht anerkennt („Das würde ich immer wieder so machen.“)
Tja, und wenn er sich dann über mangelnde Nähe beschwert und zuhörfähig ist, kann man mal drüber reden.
Wir haben auch getrennte Konten, weil er meine Ersparnisse prima für seine Lücken nutzen konnte.
Schade, aber insofern ist Geheimnis besser als Grenzübertritt.
Du mußt es ausprobieren. Hängt ja auch davon ab, was er mit dem Wissen macht? Neckt er Dich oder kommentiert er es blöd?

Tilli

Sowas weiß man (eigentlich).

Nein, so was weiß man nicht, weil es von Mensch zu Mensch, von Familie zu Familie von Beziehung zu Beziehung unrterschiedlich gehandhabt wird. Bei mir und meiner frau war es von Anfang selbstverständlich, dass wir die Post des anderen aufgemacht haben, um kurz zu schauen, was es ist.

Wie sage ich ihm ohne das er beleidigt ist, das mir sein
Verhalten nicht passt.

Ganz einfach: Indem du es ihm sagst, ohne beleidigend zu werden. Einfach nur den Fakt: „Bitte mach meine Briefe zukünftig nicht mehr auf. Ich möchte das nicht.“

Was dem entgegensteht, ist dein Gedanke, dass man das eigentlich wissen müsste - denn wenn Du denkst, dass er eigentlich Idiot ist, wenn er das macht, dann wirst Du ihm auch vermitteln, dass er ein Idiot ist. Egal was du sagst.

Käme er jetzt zur Tür herein, würde ich direkt lospoltern ob
er wohl noch alle Latten am Zaun hat

Wenn Du es ihm WIRKLICH sagen willst, ohne ihn zu beledigen, dann akzeptiere, dass aus seiner Sicht er nicht falsches oder schlechtes getan hat. Wenn du aber Wert darauf legst, ihm zu sagen, dass er etwas falsches, schlechtes gemacht hat, verabschiede dich von dem Gedanken, dass das irgendwie freundlich und ohne Streit geht. Da musst Du Dich entscheiden.

Gruß,
Max

weder auf Gegenseitigkeit

Was der mann aber nicht weiß, weil es ihm bisher nich nicht gesagt wurde.

noch war es abgesprochen.

Es ist aber auch das Gegenteil nie abgesprochen worden. :smile:

Eine der Hauptursachen für Streit in der Beziehung sind Dinge, die die Partner nicht kommunizieren, weil sie sie beide für selbstverständlich halten - unter Umständen halten aber beide das Gegenteil für selbstverständlich. :smile:

Gruß,
Max

Vertrauen vs. Respekt/Anstand
Guten Morgen N.N.,

Aber dann würde es mich interessieren warum (was) an dieser
Einstellung so falsch ist, dass ich scheinbar ganz aus dem
Rahmen des üblichen damit falle.

jetzt mag ich ja einer Minderheit angehören, aber es gehört sich einfach nicht! Ich bin jedenfalls so erzogen worden, dass man immer zu fragen hat, wenn man an die persönlichen Gegenstände eines anderen gehen möchte/muss. So haben mein Mann und ich es immer praktiziert.

Selbstredend haben wir uns vertraut, aber es ist doch Ausdruck von Respekt, wenn man nicht wie selbstverständlich an die Geldbörse, an die Post, an das Handy, an den Computer des anderen geht! Das habe ich noch nicht einmal nach seinem Tod gemacht bzw. hatte ein schlechtes Gefühl, als ich es musste (z.B. seinen Personalausweis aus der Börse nehmen, in seinen Verwaltungs-Unterlagen kramen). Das täte ich auch nicht bei meiner dementen Oma!

Ich bin bei dem Thema sehr sensibel und könnte leicht meine Diplomatie vergessen, wenn mein Partner mir solche Grenzüberschreitungen präsentiert! Da gäbe es ein ziemliches Donnerwetter - darüber wird auch nicht diskutiert, das muss ich ihm auch nicht schonend beibringen!

Das sind (für mich) Grundregeln des Miteinanders!

Viele Sonntagsgrüße

Kathleen

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Ich verstehe nicht ganz, was Du mir sagen möchtest?! Dass es „schon ok“ ist, die Privatsphäre des Partners zu verletzen, solange sich niemand beschwert?!

Greetz
T.

Hallo Kathleen,

ich möchte jetzt hier keine langen Diskussionen anfangen. Selbstverständlich hat jeder das Recht auf seine eigene Meinung. Da versuche ich auch nicht, dich von deiner Meinung abzubringen.

Ich bin jedenfalls so erzogen worden, dass man immer zu fragen hat, wenn man an die persönlichen Gegenstände eines anderen gehen möchte/muss.

Die selbe Erziehung habe ich auch genossen. Allerdings wurde ich irgendwann nicht mehr „erzogen“, sondern habe meine eigenen Wertmaßstäbe angesetzt. Vielleicht liegt es auch daran dass ich zu altmodisch denke, aber für uns gab es in der Ehe kein „mein“ oder „dein“, sondern nur noch ein „unser“.

aber es ist doch Ausdruck von Respekt, wenn man nicht wie selbstverständlich an die Geldbörse, an die Post, an das Handy, an den Computer des anderen geht

Da unterscheiden sich unsere Meinungen eben. Für mich hat es nichts respektloses an sich, wenn aus „mein“ und „dein“ ein „unser“ wird. Ich habe mit meiner Frau gerne alles geteilt, also gab es so etwas wie „meine persönlichen Gegenstände“ nicht.

Ich bin bei dem Thema sehr sensibel und könnte leicht meine Diplomatie vergessen, wenn mein Partner mir solche Grenzüberschreitungen präsentiert!

Wie gesagt, ich möchte hier keine Diskussionen vom Zaun brechen, und selbstverständlich akzeptiere ich deine Meinung. Allerdings hat es für mich nichts mit „Grenzüberschreitung“ zu tun, wenn man sich in einer Partnerschaft alles teilt und sein Anspruchsdenken an seine Privatsphäre hinten an stellt.

Unserer unterschiedliche Einstellung zu diesem Thema, hindert mich aber nicht daran dir noch einen schönen Sonntag zu wünschen.

Gruß
N.N

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