Macht es innerhalb von Deutschland einen zeitlichen Unterschied, ob ein Brief von Ulm nach Hamburg oder von Köln nach Düsseldorf geschickt wird, oder ist das Zustellungssystem so „zentralisiert“, dass daraus keine Zeitunterschiede erwachsen?
Servus,
es macht - wie auf nicht wenigen Briefkästen zu lesen ist - einen Unterschied, ob ein Brief innerhalb des Bereichs eines Briefzentrums (= erste beiden Ziffern der PLZ) oder zwischen zwei Briefzentren transportiert wird.
Alldieweil die Post als Erfinderin der Postkutsche seit dem 31.05.1997 nichts mehr davon wissen will, dass man Briefpost im Nachtsprung auf der Schiene wetter- und stauunabhängig auf die Minute geplant transportieren kann, kann es bei mittleren Entfernungen (die größten werden wieder mit Flugzeugen erledigt) und ungünstigem Wetter schon mal (wenn auch selten) zu einem Tag Verzögerung kommen, den es bei benachbarten Briefzentren nicht gibt.
Schöne Grüße
MM
Letzteres. Das System ist so gestaltet, dass jeder Brief am nächsten Tag am Zielort ist. Dafür gibt es die definierten Transportwege.
Hintergrund ist eine gesetzliche Vorgabe. Man definiert die Briefzustellung als Universaldienst. Die Post muss dafür bestimmte Standards einhalten, anders als zum Beispiel bei der Paketzustellung. Auszug (§ 2 Nr. 3 Post-Universaldienstleistungsverordnung):
Das dient der Vorsortierung und erleichtert die Sortierung. Die Transportnetze sind aber so gestaltet, dass idR auch der Brief von Flensburg nach Garmisch innerhalb eines Tages ankommt. Von menschliche Inkompetenzen mal abgesehen klappt das auch.
… bzw. sein könnte, solange der Sortierautomat die Adresse richtig liest, der Vorsortierer oder der Briefzusteller (nicht selten gerade eben angelernte Mitarbeiter) keinen Fehler macht usw usw.
Was allerdings unabhängig vom genannten Kriterium (Entfernung zwischen Absender- und Zieladresse) ist.
Servus,
ich meine nicht die Briefkästen mit zwei verschiedenen Einwurfschlitzen, sondern die Angaben auf den Briefkästen, mit welcher Leerung Briefe noch die Zustellung am Folgetag erreichen. Das ist bei späten Leerungen unterschiedlich zwischen Zielorten im Bereich des selben und im Bereich von anderen Briefzentren.
Die Gestaltung der Transportnetze ist übrigens eine höchst wackelige Angelegenheit, bei der öfter mal der Wunsch Vater des Gedankens ist - zwischen dem mit schmetternden Fanfaren angekündigten letzten Nachtpostflug und dem Entschluss, wieder Nachtpostflüge einzurichten, lagen nur einige Monate: Die Postkutschen bringen es halt nicht, und vor dem Schienenverkehr herrscht bei der Deutschen Post panische Angst (die Paket-Tochter DHL hat damit keine Schmerzen und fährt gut damit).
Schöne Grüße
MM
Nein.
Nicht mal der Brief innerhalb des Stadtgebietes von Ulm oder Hamburg kann früher als am nächsten Werktag ankommen.
Und der Fernbrief eben auch nicht, er kommt auch am nächsten Tag an.
Dass es aber von der Leerung des Briefkastens abhängt muss man wohl nicht erst betonen, oder ?
Letzte Leerung „18 h“ heißt eben, wirft man später ein, dann liegt der Brief da dunkel und trocken drin bis zur nächsten Leerung . Und kann dann eben erst am übernächsten Tag zugestellt werden.
MfG
duck313
Servus,
und wie verhält es sich denn bei den bereits dargestellten Fällen, in denen die letzte Leerung um 22 Uhr noch eine Zustellung im Bezirk des selben Briefzentrums (und manchmal auch eines oder mehrerer benachbarter) ermöglicht, aber die bundesweite Zustellung am Folgetag nur bei Einwurf vor der Leerung um 19.30 Uhr gewährleistet ist?
Wenn das kein ‚zeitlicher Unterschied‘ ist, wie könnte man denn dann einen solchen beschreiben?
Schöne Grüße
MM
Ich streite nicht ab, dass es solche Fälle geben kann, etwa in Großstädten.
Aber auch das bedeutet schlicht „Zustellung Einwurftag+ 1“
Hallo Simsy,
es gibt heute bei der Post nicht den Sortierautomaten. Die Briefe laufen am Einlieferungsort durch eine Sortieranlage und am Briefzentrum, das dem Zustellort am nächsten liegt, werden sie bis auf die Straße und die Hausnummer genau von Maschinen sortiert. Außerdem in der Reihenfolge, in der der Zusteller seine Tour läuft.
E+1 wird bei über 90 Prozent der voll bezahlten Briefsendungen eingehalten. Der Rest ist menschliches Versagen oder der Ausfall von Maschinen.
Gruß, Hans-Jürgen Schneider
Hallo Hans-Jürgen
Na gut, aber irgendeinen.
Ich weiß definitiv, dass diese Sortierautomaten manche Handschriften nicht lesen können. Und dass da auch schon mal ein Brief vermutlich durch irgendwelche Anhaftkräfte mit einem anderen - hier hingehörenden - Brief in die falsche Reihenfolge einsortiert werden.
Viele Grüße
Hallo Simsy_Mone,
Du hast natürlich recht.
Über 90 Prozent bedeutet, dass es Sendungen gibt, die länger brauchen, um zugestellt zu werden.
Die Sortiermaschinen lesen viele Handschriften, aber nicht alle. Es gibt Handschriften, die auch menschliche Sortierer*innen nicht lesen können. Und es gibt viele fehlerhafte Anschriften.
Gruß, Hans-Jürgen Schneider