Brille, Qualität Gleitsichtglas inakzeptabel, Gläser prüfen möglich?

Hallo,

seit einigen Tagen besitze ich einen neue Brille mit Essilor Gleitsichtgläsern.

Stärke Fernsicht -2,5 und -0,5
Stärke Nahsicht -0,5 und +1,25

jeweils mit Zyl: -1,00 und -1,50

Es wurden mir drei verschieden Glasqualitäten angeboten. Damit sollten in Abhängigkeit vom Preis unterschiedliche gute Sichtqualitäten erreicht werden:

Gläser für ca. 250 Euro/Stck: Hier wurde mit dargestellt, dass der Bereich in dem scharfes Sehen stattfindet nur sehr begrenzt sei. Also keine Empfehlung.

Gläser für ca. 450 Euro/Stck: Bei diesen Gläsern soll es sich um sehr gute Gläser handeln, die eine hohe Breite an scharfem Sehen ermögliche. (Meine Wahl)

Gläser für 530 Euro/Stck: Gläser die noch bessere Sichtmöglichkeiten in der Breite der Gläser bieten und zudem einen HD Effekt ermöglichen sollen.

Ich habe mich für die Mittleren entschieden. Allerdings bin ich mit dem Ergebnis unzufrieden. Der sichtscharfe Bereich ist m. E. nur sehr schmal. Um optimal zu sehen muss ich immer den Kopf mitführen… etwa so, übertrieben gesagt, wie es eine Eule macht.

Ist das bei Gleitsichtgläsern normal? Auch bei diesen relativ teuren? Kann man die Gläser bei einem Optiker/Augenarzt überprüfen lassen und feststellen, ob es sich wirklich um sehr gute Qualität handelt?
Selbstverständlich wurde mir versichert, dass es sehr gute Gläser seien und ich eine Eingewöhnungszeit benötige.

Ehrlich gesagt, selbst wenn die Eingewöhnung positiv verlaufen sollte, empfinde ich  Gleitsichtgläser bei diesem Preis-/Leistungsverhältnis inakzeptabel.

Ich bitte um Rat. Geht es anderen auch so?

Schöne Grüße

Gismonti

Hallo,

ich habe mehrere Wochen gebraucht, um mich an meine Gleitsichtbrille zu gewöhnen. Was du beschreibst (Kopf drehen und bewegen wie eine Eule) ist normal. Denn je nach Entfernung des Gegenstandes, den du scharf sehen willst, musst du halt den Bereich im Brillenglas treffen, der dir das ermöglicht. Das Fenster fürs Scharfsehen ist begrenzt, auch bei Gläsern mit einem breiten Fenster. Alles, was links und rechts daneben ist, wird nicht scharf gesehen. Je nach dem, wie aus alter Gewohnheit hinschaust, kann es sein, dass das eine Auge im scharfen Bereich ist, das andere nicht und du hast verwirrende Bilder. Dann musst du den noch ungewohnten und anfangs lästigen „Eulenmodus“ einschalten :wink:. Aber irgendwann machst du das automatisch.

Wenn du also Probleme hast, ist das grundsätzlich mal normal. Du braucht einfach eine Eingewöhnungszeit, um das hinzubekommen. Es gibt aber auch Leute, die nie damit zurechtkommen.

Hab Geduld, übe, übe, übe, und hoffentlich macht es eines Tages „klick“ und du musst nicht mehr drüber nachdenken, dass du eine Brille trägst.

Barbara

Hallo,
den „Eulen“-Effekt hatte ich bei meinen Gleitsichtgläsern auch. Ich habe mich daran gewöhnt und merke nur noch, wenn ich explizit darauf achte, dass ich beim Lesen den Kopf mitdrehe. Meine Gläser waren jedoch erheblich billiger als Deine, sind aber auch schon mehrere Jahre alt und aus Kunststoff.
Grüße von Ph33

Danke für Eure Beiträge. Ich werde also gucken üben. Was den Preis angeht. Ja, es gibt sehr große Unterschiede. Wenn man Wikipedia zum Stichwort „Essilor“ aufschlägt wundert man sich auch nicht mehr:

"Im Juni 2010 hat das Bundeskartellamt gegen mehrere Brillenglashersteller und den Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) wegen Kartellabsprachen Bußgelder in Höhe von insgesamt 115 Millionen Euro verhängt.

Betroffen waren folgende Unternehmen:

Die beiden deutschen Essilor Niederlassungen Essilor GmbH und Rupp+Hubrach Optik GmbH, Bamberg,
Carl Zeiss Vision GmbH, Aalen,
Rodenstock, München
Hoya Lens Deutschland GmbH, Mönchengladbach." Wikipedia.

Für mich sind Optiker im Geruch, einer der mafiösesten Bereiche des Einzelhandels zu sein.

Schöne Feiertage

Gis

Hi gismonti!

Danke für Eure Beiträge.

Nicht so vorschnell!

Obwohl ich mit Gleitsichtblillen keine Erfahrung habe, sondern nur unter der normalen Altersichtigkeit und inzwischen (nur tagsüber) unter Weitsichtigkeit von knapp 1/2 Dioptrie leide, und auch zum Glück höchstens 1/2 Dioptrie Unterschied zwischen den Augen habe.

Und obwohl ich lieber 3 Lesehilfen immer griffbereit habe, und gern mal drüber weg sehe, wenn ich vergessen habe, sie abzunehmen:

Das alles ist doch kein Hexenwerk. Die Grunddaten, also Fehlsichtigkeit bei Entfernung Unentlich plus der Zylinderfaktor (beides pro Auge) werden mit einer steigenden Dioptrienzahl nach unten kombiniert, und dann errechnet ein Computer einen für jedes deiner Augen exakt passenden Schliff, und du bekommst zwei maßgeschneiderte Brillengläser.

So würde ich es zumindest erwarten, wenn ich einen dreistelligen Betrag pro Glas ausgebe. Und zumindest mal das Personal ausfragen, auch und gerade, warum ich für 250 € pro Glas was bekomme, wo „der Bereich in dem scharfes Sehen stattfindet nur sehr begrenzt“ ist. Und was denn die Unterschiede im Schliff ist, und welche Unterschiede im Grad der Maßanfertigung.

Mein Tipp wäre, dass da nur heiße Luft kommt, aber die bricht ja auch bekanntlich das Licht. Und dass das für viele Branchen gilt. Und dass, wenn du nichts verstehst, du in bester Gesellschaft bist, zumindest des Verkäufers, der nur auswendig gelernte Sätze wiederkäut, bestenfalls.

Gruß, Zoelomat

Das alles ist doch kein Hexenwerk.

findest du?
dann berechne doch mal die passenden daten von so einem ding. vergiss dabei nicht, die beweglichkeit der augen zu berücksichtigen. und evt. eine hornhautkrümmung.

Die Grunddaten, also
Fehlsichtigkeit bei Entfernung Unentlich plus der
Zylinderfaktor (beides pro Auge) werden mit einer steigenden
Dioptrienzahl nach unten kombiniert, und dann errechnet ein
Computer einen für jedes deiner Augen exakt passenden Schliff,
und du bekommst zwei maßgeschneiderte Brillengläser.

ja. toll, nicht war?

So würde ich es zumindest erwarten, wenn ich einen
dreistelligen Betrag pro Glas ausgebe. Und zumindest mal das
Personal ausfragen, auch und gerade, warum ich für 250 € pro
Glas was bekomme, wo „der Bereich in dem scharfes Sehen
stattfindet nur sehr begrenzt“ ist.

dann überleg doch mal, was mit der pupille passiert, wenn du zur seite schaust. und wie ein brillenglas geformt ist. und wo es sich relativ zur pupille befindet. und wie der übergang zwischen den drei sehbereichen wohl aussehen müsste, damit man einen fließenden übergang hat.

ist eben doch nicht ganz so einfach.

Und was denn die
Unterschiede im Schliff ist, und welche Unterschiede im Grad
der Maßanfertigung.

hat man mir mit beispielbildern gezeigt. kontrollieren durch vergleichenden versuch konnte ich es nicht.
und da liegt dann auch das problem.

es gibt laut meinem optiker gläser von der stange (billig) oder aufwändig einzeln angefertigte exemplare mit entsprechend höherem vermessungaufwand vor der bestellung. kann man glauben oder auch nicht.

Moin,

Nicht so vorschnell!

Obwohl ich mit Gleitsichtblillen keine Erfahrung habe,

ähm, nichts für Ungut, aber hier hättest Du besser Deine Antwort beendet!

Gandalf

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Obwohl ich mit Gleitsichtblillen keine Erfahrung habe,

ähm, nichts für Ungut, aber hier hättest Du besser Deine
Antwort beendet!

Doch für Ungut! Die Optik ist die Kindergartenstufe der Physik. Lässt sich alles durch ein einziges Gesetz ausrechnen und aufmalen.

Aber von der Physik mal abgesehen, wenn ich erst ab 1000 € was für mich passendes finde, keine Prothese, sondern nur zwei Brillengläser, und für 500 € nur irgendwas am ehesten passendes aus’m Regal, dann gehe ich.

Also nichts für Ungut, du hättest dir deine „Antwort“ auch sparen können.

Obwohl ich mit Gleitsichtblillen keine Erfahrung habe,

ähm, nichts für Ungut, aber hier hättest Du besser Deine
Antwort beendet!

Doch für Ungut! Die Optik ist die Kindergartenstufe der
Physik. Lässt sich alles durch ein einziges Gesetz ausrechnen
und aufmalen.

Du hast überhaupt nicht verstanden, worum es geht, oder? Wenn ich dir jetzt sage, der Nahsichtbereich ist 8mm breit und fängt 3mm unter der Sichtachse an, dann kannst du tausendmal mit deiner Kindergartenphysik kommen und rummalen - ob dass für den Brillenbenutzer angenehme Maße sind, weisst du trotzdem nicht.

Also zurück zu Gandalf, wenn du keine Ahnung von Gleitsichtbrillen hast, sind deine Aussagen unqualifiziert und nutzlos.

Da hat vor kurzem jemand einen Artikel über Experten im ALK-Brett geschrieben, solltest du mal lesen…

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Hallo Gis,

vorweg: Ich habe selber wenig Erfahrung mit Gleitsichtgläsern, da ich mich nach einer Probezeit dagegen entschieden habe. Das liegt wiederum daran, dass ich keine sehr große Beeinträchtigung habe und auch daran, dass ich lieber meine internen Augenmuskeln trainieren will als meine Nackenmuskeln in dem Zusammenhang :wink:

Aber allein die Tatsache, dass dem Kunden die kostenlose Probebrille nahezu aufgedrängt wird, legt nahe, dass die reinen Herstellkosten nur einen Bruchteil des Verkaufspreises ausmachen.
Die Vermessung der Augen ist natürlich aufwändig, wird aber auch nicht separat in Rechnung gestellt.
Unter diesen Bedingungen ist eine „bodenständige“ Kalkulation schon nicht gegeben - es würden sich gigantische Roherträge errechnen.
Somit ist der Preis sehr „politisch“ - wie etwa auch in der Softwarebranche üblich - und nicht kostenorientiert.
Weiterhin spielt ja auch die Abdeckung durch die Krankenkassen und -Versicherungen eine Rolle - das Gestell wird wohl immer „gesponsort“.
Sicher ist das Berechnen der optimalen Glasgeometrie sehr anspruchsvoll - auch wenn ein recht einfaches physikalisches Gesetz zugrundeliegt und nur mit wenigen Parametern variiert werden kann ( innere Krümmung, äußere Krümmung und Brechungsindex -
letzterer dürfte aus technologischen Gründen wohl in einem Glas konstant sein (?) ).
Schon der rein physikalische Anspruch liegt m. E. in der Findung eines guten Kompromisses. Dass dieses überhaupt möglich ist, schreibe ich wiederum der Fehlertoleranz der Augen zu ( vgl. Fresnel-Linse ). Jedenfalls eine mathematisch anspruchsvolle Aufgabe, die aber dementsprechend in einem Computerprogramm abläuft.
Damit wären wir wieder im Bereich Software, wo sich ja eine kostenorientierte Vermarktung von selbst verbietet. Somit finde ich Deine Ansicht durchaus nachvollziehbar, allerdings nicht weiterführend. Die Kontrolle im Gesundheitswesen ist ein sehr komplexes Thema, zumal ja auch die Kontrolleure kontrolliert werden müssen.

Viel Erfolg mit dem Nasenfahrrad wünscht

Thomas