Brillenkauf, mangelnde Beratung

Guten Tag,
ich habe mich aufgrund einer Brillenberatung für Gleitsichtgläser bei 2,7 mm hohen rahmenlosen Gläsern entschieden. Das Sichtfeld ist niedrig, ich weiß. Nun war ich zur Anprobe der Fenstergläser. Es ging um die Form der Gläser und der Besprechung, wie groß die Felder (nah, fern, Übergang) bei den Gleitsichtgläsern sein werden. Der Berater hat einen Punkt eingezeichnet. Darüber wäre die Weitsicht, es würde ein Übergang folgen und darunter käme das Kurzsichtfeld. Ich kann mir Gleitsichtgläser bei der Glashöhe nicht mehr vorstellen.

  1. Was ist die Meinung im Forum? Kann man sich an das Hin- und Herzappen der Augen aufgrund einer Gleitsichtbrille bei einer Höhe von 2,7 mm gewöhnen?

Desweiteren sagte der Berater, dass die Gläser schon bestellt seinen. Er übte also Druck aus. Die Brille soll 1300,00 Euro kosten, so der ursprüngliche Plan.

Ich bin ca. 10 Min. später noch mal zu diesem Optiker gegangen und sagte einem anderen Angestellten, dass ich möchte, dass die Gläser wieder abbestellt werden, weil ansonsten die Kosten aus dem Ruder laufen, falls ich die Gleitsichtgläser nicht mehr nehmen würde. Der Herr sagte, dass die Gläser bestimmt noch nicht bestellt seinen. Das sei vom Zeitpunkt her zu früh.
2) Wie ist die rechtliche Situation, wenn die Gläser schon bestellt sind, ich mich aber umentscheiden möchte.

  1. Gibt es die Möglichkeit, Gleitsichtgläser für eine Woche zur Anprobe zu bekommen? Dann kann man sich mal einen Eindruck davon machen.

PS. Ich fange in der Beratung noch einmal von vorne an. Dieses Mal aber mit einer Frau als Beraterin, da das Vertrauensverhältnis hin ist. Im Vorfeld wurde schon über meinen Kopf hinweg entschieden.

Viele Grüße
numbat

Natürlich nicht, die werden für dich extra angefertigt. Allerdings sind meine Gläser deutlich größer bei ähnlichem Preis. :sweat_smile:

Das solltest du nur machen, wenn geklärt ist, dass du die erste Brille nicht zahlen muss, oder wenn es dir egal ist, dass du die 1300 Euro in den Wind schießt.

Gruß
Christa

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1.) eine Brille ist ein individuell angefertigtes Werkstück. Da ist nix mit zurückgeben oder 1 Woche ausprobieren. Allerdings bieten viele Kollegen ein kulantes Tauschrecht an. Aber wenn die merken, dass man dies auszunutzen versucht, ist ruckzuck Ende der Kulanz
2.) 1300 Euro ist viel zu teuer
3.) eine Gleitsichtbrille mit 2,7mm Scheibenhöhe gibt es nicht

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  1. Dennoch muss sie funktionieren. Also richtig angepasst und zu gebrauchen sein.
  2. Das Gestell. Woher weißt du, welches Gestell der ausgesucht hat?
  3. Uns hat das auch amüsiert, aber wir entnahmen dem Zusammenhang und der praktischen Lebenserfahrung, dass ziemlich gewiss 2,7 cm gemeint sind!

Ja, sie muss funktionieren. Dazu muss auch der Käufer seinen Beitrag leisten. Eine Fassung mit 27mm Scheibenhöhe, welche Short-Gleiter bedingt, ist für einen Anfänger sicher nicht ideal. Schon der Vorwurf, der Optiker hätte mit dem Hinweis, die Gläser seien schon bestellt worden, Druck ausgeübt, lässt mich aber vermuten, dass hier versucht wird, das Verträglichkeitsrisiko auf den Optiker abzuwälzen

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Du willst aber hier nicht sagen, dass das Unternehmen hier den Erfolg nicht zu schulden hat und der Kunde nahezu/großteils/maßgeblich für das Funktionieren der Sehhilfe verantwortlich ist?

Der Optiker schuldet garnix, was er nicht liefern kann und auch nicht verspricht. Im Gegenteil! Empfehlungen/Warnungen bzgl der Fassungs- und Glaswahl des Kunden werden oft ignoriert. Dann schuldet der Optiker höchstens die verlangte Ware, aber garantiert keinen „Erfolg“.
Wenn ein Kunde nicht korrekt angibt, mit welcher Stärke er schärfer sehen kann, dann kann das auch der Optiker nicht hellsehen. Deshalb: die Qualität seiner Arbeit hängt von der Qualität der Mitarbeit des Bestellers ab. Punkt.

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Warum genau? Meine hat mehr gekostet. Ist halt eine „mit alles“.

„Mit alles“ ist nicht immer sinnvoll. Wer z.B. selbsttönende Gläser mit Blaufilter bestellt, bestellt Unsinn.
Die Kollegen, die heutzutage noch Preise für Gläser „mit allem“ jenseits von 600 Euro verlangen, MÜSSEN das teilweise tun, weil sie glauben, dass nur Tseiss und Hodenbock u.ä. anständige Gleiter bauen können und alles andere durch Kinderarbeit hergestellt würde und nichts taugt.
Mit einem Wort: Schwachsinn³
Bin übrigens bei einem Kleinfilialist als Meisterspringer tätig. Der Kollege mit dem F am Anfang ist längst nicht mehr konkurrenzfähig.

Ich habe mittlerweile doch einige Erfahrung mit Brillen und kann deshalb begründet behaupten, dass Zeiss tatsächlich bessere Gläser hat. Das Sichtfeld bei meinen Nicht-Zeiss-Gläsern vom Marktführer (laut Optiker, hab den Hersteller-Namen vergessen) ist zum Beispiel erheblich kleiner. Selbsttönung funktionierte auch schneller. Ob der Blaufilter benötigt wird weiß ich nicht, aber das war auch nicht der große Kostenpunkt. Und: sie waren nicht wirklich billiger als die Zeiss-Gläser. Wobei ich nicht bei F… war, sondern bei verschiedenen Kleinfilialisten.

Aber du musst es ja wissen.

Salü,

die Binsenweisheit, dass noch kein einziger Gleitsichtbrillenträger jemals auf Anhieb mit ihr umgehen konnte, ohne ab und zu (z.B. beim Treppabsteigen) ins Schwimmen zu geraten, dass da allerdings nichts „Hin- und Herzappt“, sondern es ein Weilchen dauert, bis man die passende Kopfneigung ohne Nachdenken spontan einstellt, so zu deuten, dass

ist maßlos zynisch.

Am schlimmsten daran, dass der frisch gebackene Gleitsichtbrillenträger @numbat3 dadurch vom notwendigen Üben und Gewöhnen abgeschreckt wird und in seinem wenig sachdienlichen fight- and flight-modus noch bestärkt wird.

Glück auf!

MM