Wenn der Dollarkurs gegenüber dem Renminbi bzw. allen anderen Währungen einbricht, dann wird das die Amis am allerwenigsten jucken. Denn Importe (auch und gerade aus China) werden dann ja teurer, Exporte umgekehrt günstiger. Öl und Gas brauchen die Amis auch nicht mehr importieren, so dass dies die US-Wirtschaft auch kaum jucken dürfte.
Die Chinesen würden damit also bestenfalls nichts für sich erreichen können, eher sich noch weiter schaden. Und das wissen die Amis umgekehrt genauso.
Abwarten und Tee trinken. Im Wahlkampf wird auch in den USA viel erzählt. Es ist ja nicht so, dass die USA nicht massiv davon profitieren würden, dass man Millionen illegale Einwanderer zu Dumpinglöhnen beschäftigt. Wenn man die alle rausschmeißt, muss deren Arbeit ja trotzdem gemacht werden. Dann zu den offiziell geltenden Standards, was wohl eine massive Verteuerung vieler (Dienst)Leistungen bedeuten würde. Diese Millionen konsumieren auch erstmal etwas, bevor sie den Rest in die Heimat schicken. Insgesamt dürfte der Effekt für den durchschnittlichen Wähler also eher bescheiden sein.
Vielleicht kommt man dort auch mal durch sowas auf den Trichter, die eigene Volkswirtschaft auf Vordermann zu bringen, anstatt sich nur auf den Export von Arbeitnehmern zu verlassen. Man kann das also auch als Chance sehen. Ist für Deutsche vielleicht eine eher ungewöhnliche Sichtweise, da hierzulande oft Veränderungen per se als Bedrohung wahrgenommen werden.
Das Gleiche für China oder Russland. Wenn die das zum Anlass nehmen ihre Volkswirtschaften auf Vordermann zu bringen, haben alle was davon. Denn wenn jeder Russe oder Chinese mal soviel erarbeitet, wie der durchschnittliche Deutsche oder Ami, konsumieren die auch viel mehr.
Was nun für den durchnittlichen Wähler das größte Problem sein dürfte, ist wohl der Umstand, dass das nicht innerhalb von 14 Tagen passiert/wirkt.
Halte ich für sehr unwahrscheinlich, weil dabei letztlich alle nur Schaden nehmen. Selbst zu Zeiten des Kalten Krieges hat nicht nur zwischen DDR und BRD ein intensiver wirtschaftlicher Austausch stattgefunden, sondern ganz allgemein zwischen Ost und West.
Ich stelle mich jetzt mal auf das schmale Brett, dass es letztlich das war, weshalb man dann im Osten mal davon abrückte in 14 Tagen wahlweise am Rhein oder am Atlantik stehen zu wollen. Irgendwie hatte man da erkannt, dass das mehr bringt als den besten Kunden in Schutt und Asche legen zu wollen.
Aber klar, es wäre höchst unvernünftig zu glauben, dass jeder immer nur rational denkt/handelt. Den Chinesen traue ich da noch den größten Langmut zu und eben die oben beschriebene Erkenntnis, dass sie damit im günstigsten Fall keinen Vorteil für sich gewinnen. Die sind es wohl auch gewohnt in etwas größeren Zeitschritten zu denken. Die haben vor fast 40 Jahren mit ihrem Weg zu einer Marktwirtschaft begonnen. Da sind sie noch lange nicht angekommen, aber irgendwie geht es Schritt für Schritt vorwärts. Wahrscheinlich haben die nicht den Plan sich und ihre Umwelt auf ewig auszubeuten, um uns unseren Lebensstandard zu sichern, sondern wollen den auch mal selber haben. Das kann man aber nicht importieren, sondern nur selber oder eben mit anderen schaffen.
Putin hat sich nun gefreut, dass Trump gewonnen hat, wie er aber einen kalten Handelskrieg mit oder ohne den Chinesen gegen Europa mit oder ohne den USA gewinnen will? Der muss doch selber hoffen, dass die Weltwirtschaft brummt, damit die Rohstoffpreise wieder anziehen. Keine Ahnung, was bisher dafür unternommen wurde, um aus dieser Falle rauszukommen, sich auf hohe Rohstoffpreise zu verlassen. Die Chinesen haben daran jedenfalls kein Interesse und die Amis, wie schon erwähnt, das geringste Problem.
Ganz so einfach ist das also alles nicht in einer Welt, die so vielfältig miteinander verknüpft ist. Geht vielleicht noch in den staatlich kontrollierten Medien so darzustellen. Aber dort ist man auch schon vor 30 Jahren von einem Sieg zum nächsten und von einer Planübererfüllung zur nächsten geeilt. Mit der Realität hatte das nichts zu tun.
Grüße