Britischer oder englischer faltiger Hintern?

Hallo!
Man verzeihe mir obiges :slight_smile:
Ich übersetze einen munteren und oft schnoddrigen Roman aus dem Englischen ins Deutsche. Wegen einer Sache bin ich im Zweifel: Sind für Amerikaner alle Bürger Großbritanniens, auch wenn sie aus England kommen, British? Eine der Hauptpersonen kommt aus London, aber im Roman ist er „a Brit“, man macht sich über seine elitäre Ausdrucksweise lustig und sagt: „Naja, er ist Brite, vielleicht kann er nicht anders.“
Ich habe das beim Übersetzen so gelassen, jetzt lese ich grade noch mal drüber und mir kommen Zweifel. Wäre im Deutschen „Engländer“ angebracht?
(Wenn ich mein eigenes Zeug Korrektur lese, kommen mir immer Zweifel an allem möglichen, alles klingt plötzlich irgendwie falsch, da würde ich mich freuen, wenn mich hier jemand wieder in die Spur bringt.)
Gruß,
Eva

Moin,
ich würde mal vermuten, dass der größere Teil der US-Amis geographisch oder gar national wenig zwischen British und English unterscheiden kann. Teils sagen sie auch analog zu uns Englishman, aber eher die Minderheit, die meisten wohl eher Brit(ish) ob sich das regional unterscheidet, ist die Frage. Im Deutschen ist es so, dass die meisten den Engländer verwenden, wenn sie den Briten meinen.
Da der „Brit“ teils auch das fast synonyme elitäre stiff-upper-lip Verhalten mit einschließt, könnte die deutsche Übersetzung „Engländer“ dies zu wenig ausdrücken. Für manchen drückt sogar die Bezeichnung „Brite“ etwas Elitäreres aus als der durchaus auch mal prollige „Engländer“. Vielleicht braucht die Übersetzung ein ergänzendes Adjektiv?
Grüße

Welcher Deutsche hält das denn im Alltag auseinander? Da gehen England, Großbritannien und das Vereinigte Königreich bis hin zum Commonwealth doch munter durcheinander. Ich fand es schön, vor ein paar Tagen zufällig dazu zu kommen, wie meine Kleine eine Folge der Sendung mit der Maus sah, in der das gerade mit ein paar Tafeln (bis auf Commonwealth) erklärt wurde.

Allerdings muss man natürlich sagen, dass es natürlich innerhalb dieser ganzen Konstrukte durchaus ganz bewusste Abgrenzungen gibt, und wir ja gerade aktuell im Zusammenhang mit dem Brexit erleben, wer wieder mehr auf die eigene Nationalität wert legt, und sich bewusst von den „Engländern“ abgrenzt, und mit denen nicht in einen Topf geworfen werden will. Insoweit würde ich dann doch den Engländer eher auch als solchen bezeichnen.

Würde ich nicht sagen. Die Assoziation mit elitäre Ausrucksweise und merkwürdigem Verhalten ist bei mE britisch deutlich stärker als bei englisch. Und ich glaube durchaus, dass der englische Autor das so gesehen und hier bewusst british statt english verwendet hat.

Das Amerikaner wie Europäer geographisch nicht wirklich zwische Engländern, Briten und dem Vereinigren Königreich unterscheiden, spielt hier eher kene Rolle, denn als Londoner ist er ja Brite und Engländer.

Gruß,
Max

Das wäre aber jetzt eher eine Sache des Protagonisten, nicht der Übersetzerin. :slight_smile:

Shapiro:
So, these are the Torchwood clowns?
Gwen:
Torchwood did more to piece this together than the entire CIA.
Shapiro:
You’re that English girl, Cooper…Have I got that right?
Gwen:
No, I’m not English. And I’m not a girl.

Aber da der Protaganist in diesem Fall nunmal Brite und Engländer ist

Gruß,
Max

Nun sind es aber natürlich gerade die Schotten, die mir immer wieder damit aufgefallen sind, dass sie mit dem ihrer nach blasierten Getue der Engländer nicht in einen Topf geschmissen werden wollen, und daher häufiger mal sehr deutlich darauf hinweisen, dass sie Schotten und keine Briten sind, um bloß nicht mit einem Engländer verwechselt werden zu können :wink:

Nunja, aber das wäre aber eine Sache des Protagonisten, sich gegen die Bezeichnung „Brite“ zu wehren, wenn er denn ein Schotte wäre - so wie es bei Torchwood immer wieder Gwen macht:

LYN: Yeah? What are you gonna do about it? If you’re the best England’s got to offer, then God help you.
GWEN: I’m Welsh.

Nun ist der Protagonist in dem Roman, den Newcallas übersetzt, allerdings Brite und Engländer und verliert offensichtlich kein Wort darüber, dass er die Bezeichnung Brite für sich ablehnt. Es geht nur um die Frage, wie man die Äußerungen der anderen Figuren adäquat übersetzt. Und dafür spielt es nun überhaupt keine Rolle, ob Schotten nun als Briten bezeichnet werden wollen oder nicht. Kurz gesagt, die Antwort geht völlig an der Frage vorbei.

Gruß,
Max

Hallo

sorry aber jetzt muss ich mal fragen was das mit dem faltigen Hintern zu tun hat…

Gruss Michael

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Hallo, Michael,
das kommt eben in dem Buch vor und ich fand, es würde als Überschrift Aufmerksamkeit erregen :slight_smile:
Gruß,
Eva

an alle: Bin noch im Lektorierungsprozess, morgen muss das Ding raus, deshalb nur ganz kurz, aber von Herzen: Danke euch! Bin beim Briten geblieben. Notfalls kann ich mit dem Verlagslektor noch darüber diskutieren.
Gruß,
Eva

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