Brocken und flacken

Hallo zusammen,

werden bei euch Blumen gebrockt?
Und sagt ihr den Kindern, sie sollen nicht alles flackenlassen?
Oder flackt ihr gar ab und zu mal den halben Tag auf dem Kanapee?

Ich spekuliere mal, dass das „brocken“ mit „brechen“ zusammenhängt - aber bei „flacken“ habe ich keine Ahnung :smile:

Ich komme ursprünglich aus dem Chiemgau; daher denke ich, dass am ehesten noch die Österreicher brocken und flacken. Sonst noch wer?

Gespannt,
agnes

Hallo, Agnes,

werden bei euch Blumen gebrockt?
Und sagt ihr den Kindern, sie sollen nicht alles
flackenlassen?
Oder flackt ihr gar ab und zu mal den halben Tag auf dem
Kanapee?

Ich spekuliere mal, dass das „brocken“ mit „brechen“
zusammenhängt

stimmt, vgl. http://www.koeblergerhard.de/germanistischewoerterbu… (-> brohhōn* - brokko*)

  • aber bei „flacken“ habe ich keine Ahnung :smile:

Grimm schreibt dazu:

„3) flacken, segnescere, languescere, engl. flag, faul da liegen, insofern die vorstellung von lau, warm auch in faul, träge übergeht, s. vorhin unter flack, näher steht vielleicht das lat. flaccere, flaccescere. diese bedeutung ist gut oberdeutsch: der flackt den ganzen tag auf der bärenhaut, flack dich hin, du faulenzer!“
http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu…

Und Schmeller: http://alo.uibk.ac.at/webinterface/library/ALO-BOOK_…

Ich komme ursprünglich aus dem Chiemgau; daher denke ich, dass
am ehesten noch die Österreicher brocken und flacken. Sonst
noch wer?

Ich kenne beide Ausdrücke auch aus Schwaben (Allgäu).

Gruß
Kreszenz

Hallo!

werden bei euch Blumen gebrockt?

In Tirol werden Blumen gepflückt, Beeren werden gebrockt. Früher war ich Mostbeeren (anderswo bekannt als Heidelbeeren) brocken, daraus wurden köstliche Mostbeernocken.

Und sagt ihr den Kindern, sie sollen nicht alles
flackenlassen?

Das sagt man hier nicht.

Oder flackt ihr gar ab und zu mal den halben Tag auf dem
Kanapee?

Das schon, aber wir flacken nicht auf dem Kanapee, sondern auf dem Sofa oder auf der Couch.

Ich spekuliere mal, dass das „brocken“ mit „brechen“
zusammenhängt - aber bei „flacken“ habe ich keine Ahnung :smile:

Ein paar Infos zu brocken und flacken:
http://oewb.retti.info/oewb-public/show.cgi?lexnr=YL…
http://oewb.retti.info/oewb-public/show.cgi?lexnr=ne…

Ich komme ursprünglich aus dem Chiemgau; daher denke ich, dass
am ehesten noch die Österreicher brocken und flacken.

Tun wir.
Grüße, Peter

Hallo!
In Niederbayern brockd ma Bleame und flaggd auf der Kautsch oder auf dem Kannabä.

Und sagt ihr den Kindern, sie sollen nicht alles
flackenlassen?

Bei uns ungebräuchlich. (Vielleicht liegt’s ja an den Kindern?)
Zu „brocken“ müsste auch was im Archiv sein.
Schönen Sonntag!
Hannes

Grüß euch!

werden bei euch Blumen gebrockt?

Im (Ober-)Pinzgau wird alles „brockt“: Blumen, Obst, manchmal sogar Ohren: I wea da glei de Ehleng brockn, wånnst… - Ich werde dich demnächst heftig an den Ohren ziehen („dir die Ohren pflücken“), wenn du…
Für diese Art der Züchtigung gibt’s auch den Ausdruck „beidln“ (beuteln)

Und sagt ihr den Kindern, sie sollen nicht alles
flackenlassen?
Oder flackt ihr gar ab und zu mal den halben Tag auf dem
Kanapee?

Das „flacken“ ist bei uns unbekannt, wenn jemand seinen gemütlichen Tag hat, kann es sein, dass er „si aufm Diwan loaht“ (von ‚lehnen‘!

Helene :smile:

Servus die Runde,

Hier in Wien „brockn“ wir Beeren, Blumen und Schwammerln (=Pilze).
Außerdem kann man sich irgendwo „hin´gflacht“ haben: in eine Wiese oder auf´s Bett oder eine Sitzbank.

Besten Gruß
von Julius

Hallo!

Ich kenn beide Ausdrücke aus dem bayerisches Oberland (Mesbach).

„Bleame brockn“ ist mir als Ausdruck geläufig. Inwiweit „brockn“ auch bei Beeren, Zwetschgen, Äpfeln etc. verwendet wird, kann ich momentan nicht sagen.

Wenn jemand unordentlich ist, dann kann man ihn schon anfahren: „Dua dei Graffä ned oiwei flacka lassn!“ Möglicherweise ist derjenige auch faul: „Flackst Du oiwei im Bed, wenn draußd dSun scheint?“

Darüverhinaus gibt es noch „fläzn“, wenn sich jemand auf dem Sofa räkel.

Gruß,
Max

Servus Kreszenz,

mit kommt es vor, als enge sich das Brocken Richtung Westen ein bizzle ein, im Sinn von Äpfel, Erbsen, Bohnen brocken, aber nicht Blumen oder anderes wenig Greifbare.

Zum Flagga noch eine Episode: Der Lipp Josef, Original aus Steinenbach hender Deedlang, ward seinerzeit vom Ortsbauernführer zur Rede gestellt, warum er zum Ersten Mai nicht geflaggt habe. Darauf der Lipp: „A waischd, Ortsbaurafihrar, mai Weib ond i: Mir flagged em Bedd ond schaffed fir Deidschland…“

In diesem Sinne

MM

2 Like

Hi Alle

brocken = abbrechen
flacken = Mischung aus herumfliegen und herumliegen

zumindest bei uns in Bayern :smile:)

Gruß Eulenmutti