Hallo,
das Rezept unseres Bäckers, der uns neulich bei einer Backaktion in der Schule unterstützt hat, ist ähnlich. Er geht von je 400g 550er Weizen- und 1150er Roggenmehl und 380g Sauerteig aus (den er uns gestellt hatte). Dazu 1/3 Würfel Hefe, 25g Salz und 600ml Wasser (da der Sauerteig unterschiedlich feucht ist, besser erst etwas zurückhalten). Backangaben 20 min 250°C, 30 min 200°C.
Da noch etwas vom Sauerteig von der Schulaktion über geblieben ist, bin ich inzwischen auch unter die Bäcker gegangen, nutze (weil ich mich einmal ohne Nachteil vertan hatte) inzwischen 400-400-400g und 30g Salz, und führe meinen Sauer entgegen aller Anleitungen, die da ach so präzises Vorgehen verlangen einfach so, dass der Pott auf der Arbeitsplatte steht, und jeden Tag etwas Roggenmehl und bei Bedarf etwas Wasser dazu kommt, so dass ich bis zum Vorabend des nächsten benötigten Backtags wieder auf meine Menge komme. Macht er mir über Nacht nicht genug Blasen, gebe ich auch mal alle paar Wochen etwas Zucker dazu, dann geht er wieder ordentlich. D.h. ich würde dir raten, es auch einfach mal mit eigenen Sauer zu probieren. Der ist deutlich robuster als es oft beschrieben wird. Auf Fertigprodukte kann man da gut verzichten.
Nach fünf Minuten in der Küchenmaschine kommt der Pott (hat für die Maschine einen doppelten Boden, der Abstand schafft) für rund eine Stunde (auch da bin ich nicht zu präzise) auf die leicht eingeschaltete Heizung. Dann ist bei mir der Pott mit gleichmäßig porigem Teig voll. Ich habe es auch schon deutlich länger mit weniger Temperatur gemacht. So groß war der Unterschied hinterher nicht. Dann noch mal mit der Hand durchkneten, ggf. noch etwas Mehl dazu, wenn er zu klebrig ist, und dann in den inzwischen angeschaffte Gärkörbchen noch mal ca. 30 Minuten gehen lassen.
Gebacken wird auf einem offenporigen, d.h. unglasierten Pizzastein, und darunter kommt immer eine flache Schale mit Wasser (die hat mehr Oberfläche als eine Tasse), und zusätzlich spritze ich beim Einschieben und dann ca. alle zehn Minuten noch mal eine ordentliche Marinierspritze voll Wasser direkt auf den Herdboden (Kopf wegdrehen, Tür im selben Moment schließen, das gibt viel richtig heißen Schwaden, der nicht ganz ungefährlich ist). Ohne diese zusätzliche Schwadengabe merke ich schon einen Unterschied (mit ist noch etwas besser, was die Kruste angeht)
Dann hat das Brot eine durchaus zwar in gewisser Weise auch harte, aber eben auch sehr knusprige Kruste, die wir hier alle gegenüber dem lätscherten Supermarkt-Zeug sehr schätzen. Aber klar, wenn man Probleme mit den Zähnen hat, ist das nichts.
Gruß vom Wiz