Brücke, Prothese oder was nehmen?

Hallo

Leider musste heute ein weiterer Zahn bei mir gezogen werden. Der hat schon seit Jahren immer wieder rumgezickt, wurde erst Gefüllt, dann Wurzel-behandelt, dann wurde operativ die Wurzelspitze entfernt, dann war für gut 2 Jahre Ruhe. Vorgestern begann er wider zu schmerzen, heute waren die Schmerzen so stark daß ich einen kurzfristigen Termin beim Zahnarzt besorgen musste. Und es war klar, es ist nichts mehr zu retten, der Zahn war komplett auf Eiter gesessen, und so ist er jetzt weg.
Soweit so gut oder schlecht. Jetzt hab ich das Problem, daß das nicht der erste Zahn war der raus musste, und so fehlen mir jetzt beidseitig im Oberkiefer jeweils zwei Backenzähne. Auf beiden Seiten ist der jeweils letzte noch da (Weisheitszähne sind keine mehr da) dann fehlen zwei und der Rest vorne rum ist da. Auf beiden Seiten die gleiche Situation.
Da ich mich ja nicht langfristig von Suppe ernähren kann, muss da jetzt irgendein Ersatz her. Aber was ist die Sinnvollste Variante? Mein Zahnarzt meinte nur ich solle mir überlegen ob ich zwei Brücken machen lassen will, oder etwas herausnehmbares.
Bisher habe ich nichts dergleichen, die noch vorhandenen Zähne sind alle echt. Daher würde ich gerne die eine oder andere Meinung hören, was sinnvoller ist. In Bezug auf Kosten (Kassenpatient) Gebrauchsnutzen, Komfort und so weiter. Ich muss da schließlich eine Entscheidung treffen mit der ich evtl den Rest meines Lebens auskommen muss. Da will ich schon vorher wissen was da in einem oder anderen Fall auf mich zu kommt.

Daher schonmal danke für Entscheidungshilfen.

Eigentlich sollte Dein Zahnarzt dich diesbezüglich auch beraten können.

Kassenleistung ist meist nicht so komfortabel und „schön“ wie teurere Varianten.
Ich habe selbst seit einigen Jahren 2 feste Brücken und bin zufrieden, habe keinerlei Probleme…

Beatrix

Hallo!

Hat dein ZA nichts dazu gesagt, was man machen kann (die Varianten) und wie da die Kosten wären ?
Deine Kasse gibt einen Festzuschuss, auch den kann der ZA dir nennen. Den Zuschuss kannst Du für jede Form des Zahnersatzes verwenden.
Er reicht ja sowieso nie aus. Du musst mit erheblichen Eigenleistungen rechnen.

  1. 4 Implantate mit Einzelkronen (medizinisch beste und teuerste Methode) dauert aber schon recht lange bis alles fertig ist.

  2. je 2 Brücken, also 2 Kronen und 2 Brückenglieder je Seite.

  3. herausnehmbare Prothese, die 2 fehlenden Zähne je Seite verbunden durch eine Gaumenplatte

  4. ist so als wäre nix gewesen. jeder Zahn hat eine „Wurzel“ (das Implantat) und leitet die Kaufkräfte in den Kiefer.

  5. hier tragen die Nachbarzähne die gesamten Kaukräfte, was vorher 4 Wurzeln trugen und in Kieferknochen ableiteten, machen nun nur noch 2. Das kann die Zähne ungünstig belasten.

  6. hat schon deutliche Einschränkungen beim Kauen. Also Nüsse knacken kannst Du damit nicht (mehr) :smile:

Lass es dir genau vorrechnen, Das brauchst Du ja zur Entscheidungsfindung.

MfG
duck313

Zur Info: Der Zahnarzt hat da jetzt momentan noch keine Beratung gemacht. Das lag daran, daß es momentan darum ging den Zahn erstmal raus zu bekommen. Zudem war der Termin weil „Notfall“ etwas zwischen den anderen Terminen reingeschoben, und der hatte nur Zeit für das nötigste. Deswegen war da jetzt keine Zeit für Beratung. Wird aber sicher noch nachgeholt. Hab die Tage ohnehin noch einen Termin zur Nachkontrolle und für eine Kleinigkeit die heute entdeckt wurde. Da hat man dann sicher mehr Zeit für solche Sachen.

Fang trotzdem schon mal an zu sparen oder streiche den Urlaub dieses Jahr.

Diese Konstruktion fällt raus. 5+6 fehlen, die 4er werden die übertragenen Kräfte nicht lange tragen können.
(Die Statik verbessert sich, wenn die Eckzähne mit einbezogen wären, also 3+4+7 als Pfeiler.
Einstiegs Variante: Metall NEM, Gerüst gesintert, Verblendungen auf 3+4(+5)
Grob geschätzter Eigenanteil nahe 1500€ pro Seite)
mfG

Wenn du es dir finanziell halbwegs leisten kannst, lass dir die Implantate machen. Ich hatte einen Eckzahn, der ersetzt werden musst, da hab ich das auch so machen lassen.
Eine Brücke ist meines Erachtens mehr oder weniger „billiger Pfusch“, außerdem wollte ich die beiden vollkommen Intakten Zähne rechts und links davon nicht „verbohren“ lassen.
Ist mittlerweile ca. 6 Jahre her, und hält ohne Probleme.
Am Anfang fühlte es sich ein wenig komisch an, aber das gab sich nach kurzer Zeit. Unter örtlicher Betäubung wurde es bei mir gebohrt, da wird eine Art Dübel in den Kiefer gesetzt, In diesen wird dann der Stift für den Zahn gesetzt.
Im Oberkiefer ist das Bohren aber eine Qual, man hat zwar keinen Schmerz, aber der ganze Schädel fibriert natürlich mit. Aber naja, Zähne zusammenbeisen :wink:

Hab es übrigens bei den Tschechen machen lassen, sind von mir nur ca. 40Km bis dahin. die Ärztin dort hat in München studiert, spricht gut deutsch. Auch die Zuzahlung von der Krankenkasse war kein Problem. Dadurch hatte ich es ca. 1/3 billiger.

Gruß Steffen

Servus,

es kommt etwas darauf an, wie alt Du jetzt bist. Wer z.B. im Alter von 40 Jahren vier Seitenzähne in einem Kiefer verloren hat, wird wahrscheinlich die nächsten nicht erst mit 60 verlieren. Brücken (festsitzender Zahnersatz) lassen sich nicht einfach erweitern, wenn weitere Zähne ersetzt werden müssen, bei herausnehmbaren Teilprothesen geht das häufig. Implantatgetragener Zahnersatz ist die zahnmedizinische ‚Reset‘-Taste: alles geht von vorne los, nur dass Implantate mehr Pflege brauchen, als natürliche Zähne.

Wenn Du es also schaffen solltest, die Implantate mit ihren Kronen besser zu behandeln, wie es Dir bei den eigenen Zähnen gelungen ist, nimm die Implantate, werde regelmäßiger Patient in einer Praxis, die auf Vorsorge und Pflege ausgerichtet ist, und alles wird gut.
Wenn Du jetzt schon weißt, dass Du Deine Zeit nicht unbedingt bei Zahnärzten und Prophylaxe-Assistentinnen verbringen willst, nimm die Teilprothese, gib Dir Mühe mit der Zahnbürste und halte die ‚Wartungsintervalle‘ ein. Praxen, die ein gutes ‚Recall‘-System haben, können und werden Dir dabei helfen.

Gruß

Kai Müller

Zahnarzt a.D.

Brücken sind sicher besser weil stabiler, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Über die Kosten kann ich leider nichts sagen an dieser Stelle, aber da sollte dich der Zahnarzt beraten können.

Servus,

ich weiß nicht, auf welcher Expertise das Urteil „billiger Pfusch“ über Brückenzahnersatz aufbaut - auf zahnärztlichen Kenntnissen jedenfalls nicht. Was die Lebensdauer anbelangt, sind Brücken immer noch der Goldstandard des Zahnersatzes. Zum Beleg aus der - nahezu unübersichtlichen Literatur z. Th. hier die Zusammenfassung einer Meta-Analyse:

Bei Bedarf gibt es auch noch mehr:

https://metager.de/meta/meta.ger3?eingabe=fixed+bridges%2C+dental%2C+durability%2C+evidence&focus=web&encoding=utf8&lang=all

Schuster, bleib . . . .

Gruß

Kai Müller