Bruttolohn entspricht nicht Mindestlohn

Hallo zusammen.
Nun soll der Mindestlohn von 8,50 € kommen. Das ist zu begrüßen.
Wie aber ist das mit AN, die ein Festgehalt haben und wie ich, als Fernfahrer, also nach den EU-Arbeitszeitgesetz nur so und soviel Stunden fahren darf, und somit auf ein Bruttostundenlohn von 8,14 € komme.
Kann ich dann zu meinem Chef gehen und ein höheres Bruttofestlohn verlangen, um die 8,50€ zu erreichen?

Ist doch interessant oder?! Ich kann mir vorstellen, dass das auch andere interessiert.

Danke Euch vielmals.

Hallo,

bislang ist der Entwurf des Gesetzes, was die Tarifautonomie nach unten begrenzt (und daher wohl nur irrtümlich "TarifautonomieSTÄRKUNGSgesetzt heißen soll), noch nicht zu finden.
Soweit ich das verstanden habe, wird aber die regelmäßige, tariflich verienbarte Arbeitszeit bei Gehaltsempfängern hochgerechnet auf das dann zu zahlende Mindestgehalt.
Wenn du also regelmäßig 40h pro Woche arbeitest, dann würde man auf den Monat 4,33 * 40h arbeiten (52 Wochen pro Jahr geteilt durch 12 Monate), also bei 8,50€ auf 1472,20€ Gehalt kommen, weil 173,2h im Monat anfallen.

Für wieviel Euro arbeiten deine Weißrussischen, Ukrainischen und Bulgarischen Kollegen?
Denk mal drüber nach, wie man denen einen Mindestlohn beibringt.
Denn die Kabotage wird zunehmen, wenn der Mindestlohn kommt, gleichzeitig will die EU die Begrenzungen der Kabotage einschränken.
Ich finde, dass man mehr dafür tun muss, unsere Standards EU-weit durchzusetzen, bevor man den Markt weiter liberalisiert.

Ich danke erstmal respektvoll für Deine Antwort.
Und ebenso respektvoll würde ich es nun auch empfinden, dass es mich einen Dreck kehrt, was DIE anderen verdienen. Es ist doch in meiner Branche so, dass DIESE „Kollegen“ nicht von MIR, sondern von der „EU“ gewollt ins Land geholt/geködert werden, um die Frachtraten und Löhne der deutschen Fahrer auf krimminelle Weise zu drücken.
Viele deutsche Firmen „wandern“ doch ins Ausland aus, erschleichen sich von der „EU“ Fördergelder, kaufen davon neue LKW und Trailer. Kommen dann mit den Billiglöhnern hier her und machen alles zu Nichte, was sich der Deutsche aufgebaut hat. Alles im Sinne und Dulden der deutschen „Regierung“ und „EU“.
Pfui, sag ich da nur. ICH HABE DAS PACK NICHT GERUFEN.

Die Sache mit dem Markt
Servus,

dass es mich einen Dreck kehrt, was DIE anderen verdienen.

ist nicht besonders klug, meine ich - 60 % vom letzten Netto nach Empfang der Betriebsbedingten sind so viel weniger, dass sich im Vergleich die Frage 8,50 oder 8,37 eher wie ein Luxusproblem anfühlt.

Unabhängig davon, dass „die anderen“ ja nicht bloß die bösen Bulgaren sind, sondern auch die Scheinselbständigen mit Ariernachweis bis zum Ururopa, die Kilometer schruppen müssen, was der Tacho hergibt, um überhaupt die Leasingraten irgendwie zusammenzukriegen, und dann unterm Strich auch mit 2,70 € / h irgendwie klarkommen.

Spätestens jetzt täte ich mir da schon überlegen, ob es nicht nützlich wäre, von Straße auf Schiene umzuschulen: Goldene Nasen gibts da auch nicht zu holen, aber immerhin einen (wenn auch knapp) auskömmlichen Lohn.

In diesem Sinne

Dä Blumepeder

Moin, irgendwie scheint niemand meine Fragen nie richtig zu lesen oder zu verstehen?!
Mir ging es, rechtlich gesehen, darum, ob ich bei meinem Chef eine Anhebung des Festbrutto verlangen kann, um auch auf 8,50 € zu kommen.
Und im Grunde bin ich ja zufrieden, mit dem was ich habe. Aber es interessierte mich eben mal.

Und das mit dem Mindestlohn wird sowieso wieder eine Mogelpackung. Da werden dann eben mal die Beitragssätze zu verschiedenen Krankenkassen, Arbeitslosenversicherung etc. erhöht… und der Laden stimmt wieder.
Warten wir mal ab, wenn die WM wieder losgeht und Gesetze verabschiedet werden, wovon keiner was mitbekommt, weil er/sie vor dem TV sitzt. War bisher immer so. Nur mal Sachbücher lesen… und Vergleiche vieler Jahre ziehen.

Respektvoll, Robser

Mein lieber Freund,

ehe Du so großartige Töne spuckst solltest Du einmal bedenken, daß Du Dich selbst als „Fernfahrer“ bezeichnest (ein Beruf, den ich ebenfalls seit über fünfundzwanzig Jahren und in etwa dreißig europäischen und außereuropäischen Ländern ausübe); also bist Du die meiste Zeit Deines Arbeitslebens irgendwo „Ausländer“ und zählst zum „Pack, das Du nicht gerufen hast“ !
Und da sowohl Bulgarien als auch Rumänien, Polen, Ungarn, Tschechien, Estland, Lettland und Zypern Mitgliedsstaaten der EU sind und die Vorzüge des „freien Waren- und Dienstleistungsverkehres“ genießen ist einerseits weder eine Zunahme von „Kabotagefuhren“ anzunehmen noch ist (aus Sicht der Wirtschaft, nicht aus „persönlicher“) zu bekritteln, wenn derartige Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Auch deutsche Fahrer arbeiten zuhauf in Österreich, der Schweiz oder Dänemark und machen hier-, bzw. dortzulande „die Löhne und Preise kaputt“. Hier in Österreich etwa stellen deutsche Arbeitnehmer noch immer die größte Gruppe der „ausländischen Beschäftigten“, aber Du meinst vermutlich, „Wir sind ja Deutsche, und das ist unser Recht“, beklagst Dich aber darüber, wenn Angehörige anderer EU-Mitgliedsstaaten von eben demselben „ihrem“ Recht Gebrauch machen…
Was die Frage bezüglich Deiner Entlohnung anbelangt, so ist (vermutlich) Deine „Pauschalentlohnung“ aufgrund eines angenommenen „Monatsmittels“ errechnet, und von diesem würde auch (ebenso vermutlich) bei einer eventuellen Einforderung nach „Angleichung“ (ohne Überstunden, Spesen, etc.) ausgegangen; sollten sich hierbei Differenzen „nach oben“ ergeben, so wird Dein Arbeitgeber zu einer „Nachbesserung“ verpflichtet sein (und diese auf Verlangen vermutlich auch vornehmen).

Angemerkt sei hier noch, daß es „Kollegen“ wie Dir geschuldet ist, daß sich „deutsche Kollegen“ nicht unbedingt des besten Rufes (im „Ausland“) erfreuen und daß ein wenig „Toleranz“ gegenüber den „Kollegen“ aus sonstirgendwo (die Du präpotent als „Pack“ bezeichnest, wiewohl ich glaube aus Erfahrung sagen zu können, daß viele von ihnen Dir vermutlich hinsichtlich beruflichen Könnens und Wissens um einiges überlegen sein dürften), die schließlich letztenendes im selben „sinkenden Boot“ wie Du sitzen und mit den selben, oft sogar größeren Schwierigkeiten und Problemen (beruflicher und privater Natur) zu kämpfen haben wie Du angebracht wäre. Die meisten von ihnen haben sich auch nicht gerade selbst ausgesucht, in oder durch Deutschland zu fahren…

Gruß
nicolai

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Ich fahre immer noch NUR DEUTSCHLAND. Nicht „EU“. ICH brauch DIE „EU“ nicht. Und Euch ÖSIS schon garnicht, Du Zwerg.

Ich fahre immer noch NUR DEUTSCHLAND.

…was wohl Deinen eingeschränkten Horizont erklärt…

Nicht „EU“.

Die „EU“ ist nicht „Europa“, mein Lieber; aber da Du ja ohnehin eine etwas „beschränkte Sicht- und Verhaltensweise“ an den Tag legst…
:ICH brauch

DIE „EU“ nicht. Und Euch ÖSIS schon garnicht, Du Zwerg.

…was hier inwiefern von Interesse ist ? Allerdings wird in Österreich die Lenkerberechtigung für Schwerfahrzeuge nur an „Erwachsene“ vergeben, aber anscheinend ist das in Deutschland anders…

Gruß
nicolai

Ist schon Scheiße, wenn die Eltern Geschwister sind. Dachte ich’s mir doch…