Hallo ReevZeb,
lohnt sich eine BU für 150€ Monatsbeitrag? Wenn Sie wirklich wissen wollen ob sich eine Versicherung bezogen auf den Geldmittelfluss jemals lohnt, möchte ich Ihnen auch eine klare Antwort geben: Für den der die Leistung in Anspruch nehmen muss, ja. Für alle anderen nein. Im Durchschnitt lohnt sich eine Versicherung rein finanziell natürlich nicht. Nun, klar ist, dass der Versicherer unterm Strich mehr einnehmen muss als er ausgibt. Mitarbeiter und Strukturen wollen schließlich bezahlt werden.
Die andere Seite aber ist die oft weit wichtigere: das Gefühl. Hier geht es in erster Linie um Sicherheit. Für Menschen, die sich sehr stark an ihren Verstand orientieren, ist es Risikomanagement.
Grundsätzlich ist daher eine Berufsunfähigkeitsversicherung für die meisten Lebensläufe eine vernünftige Sache - bestenfalls geschieht die Entscheidung dafür sehr früh, meist in der ersten Phase nach Berufsbeginn. Hauptgrund: Der Staat hat sich hier fast gänzlich zurückgezogen und Sie erhalten trotz jahrelanger Einzahlung, wenn überhaupt, nur eine Mini-Rente (die Erwerbsminderungsrente - max. ca. 34% des letzten Einkommens).
Nun aber zu dem Punkt, auf den Sie wohl eigentlich hinaus wollen. Ich frage mich, ob es sich wirklich um einen Extremsport handelt, denn schon für weniger extreme Hobbys/Freizeitaktivitäten wie z.B. Klettern oder Tauchen gibt es je nach Ausgestaltung bedeutende Zuschläge. Wenn es sich also wirklich um einen Extremsport handelt, sind 100% Zuschlag sehr milde , denn wer regelmäßig einer Aktivität nachgeht, die ein weit höheres Risiko trägt als das restliche Leben, ist damit wirklich gut bedient. Ausnahme: Unfälle in diesem Extremsport führen mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit (>90%) zum Tod und nicht zu einer Berufsunfähigkeit. Bei Tod gibt es schließlich auch keine Leistung.
Um wirklich einschätzen zu können, ob der 100%-ige Zuschlag angemessen ist, wäre es also hilfreich die Sportart mitzuteilen.
Zur Frage - Extremsport in den Schutz einschließen?: Eher ja! Das hängt aber auch von Ihrer Lebensplanung ab. Wenn Sie den Sport ohnehin demnächst an den Nagel hängen, macht es sicher weniger Sinn. Alternativ zum Einschluss in die Berufsunfähigkeit wäre z.B. eine gute Unfallversicherung mit sehr hoher Invaliditätssumme, die von der 100% Ersparnis eher leicht finanziert werden könnte. Aber auch hier hängt wieder alles von Ihrer individuellen Situation ab.
!Tipp! Bei einem existentiellen Risiko wie die Berufsunfähigkeit ist es unbedingt geboten, sich professionellen Rat einzuholen. Lassen Sie sich dabei nicht blenden von den Verkaufsveranstaltungen in sogenannten Beratungen. Empfehlenswert sind in diesem Zusammenhang Versicherungsberater (gesetzlich festgelegt beraten diese gegen ein Honorar) und unabhängige Vermittler, die Ihrer Tätigkeit am besten in gleicher Form schon viele Jahre betreiben. Meiden Sie rein provisionsortientierte Großvertriebe. Dort ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Sie von (zugegeben meist netten und charmanten) Vermittlern über den Tisch gezogen werden und auf Grund der dort sehr hohen Fluktuation schon wenig später nicht mehr dort tätig sind.
Mit herzlichen Grüßen,
Michael Schreiber