Hallo,
Hallo Reev.
bin noch anfang 20 und müsste mich langsam aber sicher
entscheiden ob ich LV oder BU nehmen möchte.
Aus dem Gesichtspunkt „man wird mit den Jahren selten gesünder als kranker“ schonmal gut nachgedacht.
So wie ich es verstanden habe sind die Beiträge billig wenn
ich noch Jung und Gesund den Vertrag erstelle. Weiß aber nicht
welche ich nehmen soll und beides kann ich mir nicht ganz
leisten.
Die BU sollte meines Erachtens zuerst kommen, da hier die Biometrie eine wesentliche Rolle spielt. Da sind die Variablen - wie eben schon erwähnt - in jüngeren Jahren meist positiver besetzt.
Bei BU weiß ich, dass ich an das angelegte Geld - falls ich
nie BU werde (und das wird man als Ingenieur nur selten…) -
so gut wie nicht rankomme, beziehungsweise nur ein Teil wieder
zurück kriegen kann.
Es gibt auch andere Alternativen, letztlich sind diese aber auch nur BU-Versicherungen die zu hoch (teuer) kalkuliert sind und der zuviel gezahlte Beitrag wird dann verzinslich angelegt und am Ende ausbezahlt. Dann lieber gleich die Risikovariante (wenn BU dann Rente, andernfalls hatte man eben das gute Gefühl abgesichert gewesen zu sein für den Fall der Fälle) wählen.
Außerdem muss ich dort mehr bezahlen,
habe mal bei einigen Versicherungen nachgeguckt und weil ich
als Hobby Extremsport betreibe wollen die alle immer
mindestens einen +100% Zuschlag 
Was heißt denn „ich habe hier nachgeschaut“? Sowas sollte man nicht auf eigene Faust machen. Da gehört ein Fachmann mit an den Tisch; zumal es die Versicherung auch nicht verteuert. In alle Versicherungsprodukte sind Vertriebshonorare einkalkuliert. Wenn du die Beratung überspringst zahlst du sie in den Beiträgen trotzdem mit.
Nun zum Risikozuschlag: Je nachdem wie Du das Verletzungsrisiko in dem Sport selbst bezifferst, würde es ggfls. auch Sinn machen dies bei der BU-Beantragung auszulassen. Natürlich entfällt dann auch der Versicherungsschutz für dieses Risiko.
Ein Beispiel aus meiner Praxis: Ein Kunde von mir macht eine Form des Jiu-Jitsu bei der aber KEIN Körperkontakt stattfindet. Die potenziell angefragten Gesellschaften (anonym angefragt) haben meist zwischen 50-100% Zuschlag verlangt bzw. wollten ihn garnicht erst versichern.
Daraufhin beschloss der Kunde, dass er das Risiko in diesem Zusammenhang lieber selbst tragen möchte (= dafür nicht versichert zu sein) und den geringeren Beitrag wählt. So haben wir den Antrag dann auch gestellt und „gut war“.
Bei der LV kann ich das Geld, falls ich das richtig verstanden
habe, wenn ich das brauche wieder rausholen. Was ich sehr
positiv sehe, weil ich dann „im Not“ immer an die Reserven
komme, was bei BU sehr schlecht gemacht ist.
Sich Geld aus seiner LV zu holen ist meistens eine sehr schlechte Idee. Wenn hohe Flexibilität eine Rolle spielen soll, dann ist wohl eher der Bausparvertrag oder Fonds eine Alternative …
Hätte auch gehört beim BU gibt es ein Kombipaket: BU +
Altervorsorge. Weiß aber nicht was ich davon halten soll,
sieht mir alles sehr teuer aus und da kriege ich das Geld
falls BU nicht eintritt auch nur ab Rente und nur
stückchenweise ausgezahlt.
Nahezu alle Verbraucherorganisationen raten von einer Koppelung von Risiko und Sparen ab. Ich sehe es genauso!
Was würdet ihr denn für den Einstieg empfehlen? Oder könnte
ihr zu meinen Punkten bezüglich der Auszahlung was sinnvolles
raten?
V1) Mach eine BU und warte mit der Altersvorsorge noch 1-2 Jahre ab, bis du dich im Job etabliert hast. Dann denke über eine betriebliche Altersvorsorge und/oder über Riester nach.
V2) Mach eine Starter-BU mit anfänglich geringerem Beitrag. Dann hast Du auch noch etwas Geld übrig für den Einstieg in die Altersvorsorge. Allerdings zahlt man mit den Starter-BU´s zwar anfänglich (die ersten 3-5 Jahre) weniger, dafür später aber mehr. Unterm Strich ist man in 99% der Fälle mit einer gleichbleibend kalkulierten BU günstiger unterwegs.
Danke!
Bitte!
Viele Grüße
Claude Burgard
unabhängiger Versicherungsmakler in Saarbrücken und im WWW
http://www.versicherung-sb.de