hallo günter,
so ganz weiß ich nicht, was du mir mit diesen zeilen sagen willst 
auch hier im ernst jetzt: der bekanntenkreis ist kein maßstab für ein manuskript - es sei denn, die bewertungskriterien heißen „wie findet das manuskript anklang im bekanntenkreis“.
ein verlag hingegen ist ein wirtschaftsunternehmen und wird - neben handwerklicher qualität - vor allem darauf achten, ob das buch ins programm passen würde, welche auflage damit zu machen ist und wer die taschenbuchrechte kauft.
auch ein autor muss sich klar werden, was er will: seine eitelkeit befriedigen (eine ganze branche ist zur befriedigung dieses bedürfnisses entstanden: die vanitypress, zu die deutsch durchkoszenzuschussverlage), verkaufserfolg, ruhm oder ein stückchen unsterblichkeit.
bei dem verkauferfolg muss man auch wieder differenzieren: was 1 x für ein paar wochen in den bestsellerlisten ist, bringt meist weniger ein als ein buch, das über jahre und jahrzehnte immer wieder neu aufgelegt wird, ggf. auch in andere sprachen übersetzt wird, und ansonsten weniger wahrgenommen wird.
aber wo immer man sich erfolgreiche autoren genauer anguckt (das gilt für alle anderen berufsgruppen aber auch!) - man wird IMMER feststellen, dass sehr viel harte arbeit, unzählige versuche mit mittelmäßigem ausgang und oft auch viele misserfolge den weg zu seinem erfolg pflastern. den bestseller von jemandem, der nie zuvor irgendwas geschrieben hat gibt es in der häufig wie 6 richtige mit zusatzzahl im lotto. und dazu musste dieser glückpilz auch stets auf die für ihn glücklichen umstände im verlag treffen (und wer kennt heute noch anna wimschneider?).
andererseits nützt aber dem autor das schönste, „literarischste“ und perfekteste manuskript nichts, wenn es in der schublade bleibt.
um millionen (potentiellen) lesern die existenz seines buch zur kenntnis zu bringen, ist ein großer verlag mit sehr effizienter werbeabteilung vonnöten. und um von einem solchen verlegt zu werden, muss man den qualitätskriterien des verlegers rechnung tragen. wenn dessen kriterien sich mit den zigtausender von lesern decken, könnte das buch ein verkaufserfolg werden (muss aber nicht).
du siehst also, es sind ein paar mehr faktoren, die den erfolg eines buches oder dessen autor ausmachen als ein wohlmeinendes grunzen unter freunden 
und wenn man untersucht, welche faktoren bestimmen, ob jemand nach 200 jahren oder mehr zu den klassikern zählt, wird man zu noch anderen ergebnissen kommen.
Hingegen läuft der professionelle Kritiker m. E. in Gefahr,
den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen.
wir reden nicht vom professionellen kritiker. denn damit ein autor dieser kritik überhaupt erst ausgesetzt ist, muss er sich schon einen namen gemacht haben.
Da lässt man
beispielsweise zu, dass ein Sonnenuntergang vor Karthago statt
findet - obwohl Karthago nach Osten aufs Meer blickt … (vgl.
Schluss-Szene von „Salambo“ von Gustave Flaubert)!
und? salambo ist meines wissen ein roman und kein sachbuch.
Fazit: Nicht verunsichern lassen - auch Millionen Leser können
mal irren … 
schöne grüße und stets eine gespitzte feder wünscht
ann