Buch über Gehäuse basteln gesucht

Gibt es ein Buch (auch in Englisch) was gut erklärt was man alles benötigt um ein Gehäuse wie z.B. ein Radio oder Synthesizer zu basteln? Auch was Handwerktechniken erklärt, bohren, schleifen, stanzen, was auch immer nötig ist um das selbst gebaute elektronische Gerät gut in zu verpacken. Was mich vor allem interessiert, welche Methoden es gibt um Platinen in ein Gehäuse gut zu verbauen, welche Werkstoffe am geeigneten sind um bestimmte Benutzer-Elemente zu gestalten usw und so fort.

Falls es so was auch als Kurs gibt, DVD, wäre ich auch interessiert.

Ich habe schon viele Gehäuse für elektronische Geräte gebaut. Allerdings nur zum Zweck des Schutzes der Elektronik. Nicht als Schmuck. 4mm Hartfaser, schwarz lackiert. Ansehbar ist immer nur die Frontplatte des Gerätes.
Verschiedene Prinzipien der Montage habe ich verwendet.
Schwere Elektronik, z. B. Oszillograf, Tongenerator ist selbsttragend gebaut und nur im Gehäuse eingeschoben. Leichte Elektronik, z.B. Tuner, Verstärker, Uhr ist im tragenden Gehäuse montiert.

Gruß!

Hallo,

Das sind zwei Themen:

  • Befestigung der Elektronik
  • Gehäusebau

Zum Befestigen kann man jedes Material nehmen, es dürfen nur keine Kurzschlüsse entstehen.
Meist wird die Elektronik über Befestigungslöcher in der Leiterplatte mit Distanzbolzen angeschraubt.
Eine andere Möglichkeit ist, die Leiterplatte in Nuten einzuschieben.
Zudem gibt es noch jede Menge an Printhaltern: https://www.google.ch/search?q=printhalter&biw=1390&bih=909&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0CAcQ_AUoAmoVChMIu73iy_DvxgIVg9cUCh3Y2gXt#tbm=isch&q=leiterplattenbefestigung

Welche Methode verwendet wird hängt von verschiedenen Gegebenheiten ab.
Um die Platte einschieben zu können, braucht man zwei gegenüberliegende Seiten welche je einen etwa 3mm breiten freien Rand haben.
Zur Befestigung mit Schrauben, braucht man halt die Löcher in der Printplatte.

Ein weiteres Kriterium ist noch das Gewicht der Leiterplatte und deren Grösse.
Eine grosse Leiterplatte mit einem schweren Trafo kann bei Erschütterung aus der Nut springen. Da ist manchmal auch eine Kombination aus beiden Methoden nötig.

Beim Gehäuse muss man zuerst auf die Vorschriften Achten. Bei Spannungen über 50VAC geht es schon um die Sicherheit, damit verhindert wird, dass keiner einen elektrischen Schlag bekommen kann! Bei 230V müssen dann zwischen Netzspannung führenden Teilen und Metallteilen des Gehäuses mindestens 3-4mm Luft sein (auch wenn sich das Ganze im normalen Rahmen verbiegt)) oder ein isolierender Kunststoff. Je nach dem müssen die Metallteile auch noch mit den Erdleiter verbunden werden.

Ein weiteres Problem ist noch die Wärme, welche die Elektronik erzeugt. Diese muss irgendwie abgeführt werden, das Gehäuse soll ja kein Backofen werden.

Neben dem Berührungsschutz hat das Gehäuse auch die Aufgabe die Elektronik mechanisch und vor Staub, Dreck und Wasser zu schützen. Hier kommt es natürlich auch sehr auf die Art der Verwendung des fertigen Gerätes an, wie viel Aufwand man treiben muss.

Schwierig wird’s vor allem wenn es wasserdicht sein soll! Durch Temperaturänderungen ändert sich der Druck im Gehäuse. Wenn dieses dann nicht Luftdicht ist, entweicht die Luft bei einer Druckerhöhung, und wenn der Druck dan sinkt wird Wasser eingesaugt.

Wenn die Anforderungen und Vorschriften eingehalten werden, gibt es eigentlich keine Einschränkungen beim Material oder der Form. Dann kannst du dein Radio auch in einen alten Toaster einbauen…

MfG Peter(TOO)

Dankeschön!