ein paar Anregungen…?!
Hallo Elisabeth,
Hier einmal ein paar (eher ungeordnete) Anregungen:
Vielleicht ist es zunächst mal ganz wichtig, sich darüber klar zu werden, für wen die Rezension gedacht ist: Haben die Leser eigentlich auch schon alle das Werk gelesen oder muss man noch klar machen, worum es geht. Also: in einer Rezension in einer Zeitung oder so ist es ja so gedacht, dass man den Lesern ersteinmal den Inhalt des Werkes vorstellt, damit man sich überhaupt ein Bild davon machen kann. Hier ist es dann auch nicht unbedingt angebracht, ein Buch in Grund und Boden zu kritisiern, denn der Leser will ja eigentlich einen Tipp bekommen, was er als nächstes lesen sollte, und nicht unbedingt, was er als nächstes besser nicht lesen sollte… Bei einer wissenschaftlichen Dikussion über ein Buch, das (natürlich) alle schon kennen, muss das dann vielleicht eben nicht so sein.
U.U. kann es sich lohenen, ein paar Infos über den Autor einzustreuen: Was hat der vorher gemacht, welche Werke hat er bislang verfasst, gibt es irgendwelche biografischen Besonderheiten, die auf sein Werk ggf. Einfluss genommen haben könnten.
Auf folgende Punkte kann man ebenfalls eingehen:
Geht es um Romane oder Sachbücher/Essays? In welcher Tradition steht da der Autor? (Was weiß ich: der postmoderne Roman Anfang der 80 Jahre oder so) Solche Richtungen, zu denen der Autor zu zählen ist, sollte man ggf. nennen. Ist er da einer der Hauptvertreter, oder eher eine Art „Mitläufer“?
Was hat Dir ganz persönlich an dem Buch gefallen/nicht gefallen? Was hat Dich mit Deinem Vorwissen, das Du z.B.an der Uni erworben hast, an dem Buch überrascht, erfreut, erschreckt…?!
Es geht ja bei einer Rezension (meiner Ansicht nach…!) nicht unbedingt um eine vollständige Interpretation des Buches oder möglichst lückenlose Motivsuche innerhalb des Werkes, sondern um Deine Ansicht und Deine Bewertung! Würdest Du das Buch weiterempfehlen? Würdest Du eher abraten? Die Frage nach dem ‚Warum‘ Deiner Bewertung finde ich dabei immer ganz wichtig! Warum kommst Du zu Deiner Kritik, was genau hat Dir gefallen etc.
Auch ganz simple Sachen können (!!!) mal in einer Rezension genannt werden:
Preis des Buches (ist der berechtigt…?)
Abbildungen und deren Qualität
Qualität der Übersetzung (wer hat überhaupt übersetzt, ist der Übersetzer bekannt, weil er z.B.ebenfalls ein Autor ist?)
Qualität des Buches als „Ganzem“ (ist es ordentlich gebunden oder fliegen einem beim ersten Lesen schon die Seiten entgegen?)
Hält das Buch das, was in der Werbung/im Klappentext versprochen wurde?
Haben andere Leute das Buch schon einmal rezensiert? Zu welcher Ansicht kamen die? Stimmst Du mit Ihnen überein?
Es kann sich auch ganz bestimmt lohnen, mal ein paar Rezensionen zu lesen, damit man ein besseres Gefühl für diese spezielle Textsorte bekommt. Also vielleicht hast Du Lust, einmal ein paar wissenschaftliche Zeitschriften durchsehen, aber auch „normale“ Blätter vom Spiegel bis zur Zeit oder auch mal die Stadtillustrierte. Auch bei http://www.amazon.de kann man prima gucken, wie andere Leute rezensieren. Da gibt es sowohl Rezensionen von Profis, als auch Buchbesprechungen von ganz normalen Lesern.
Ich hoffe, ich konnte Dir mit deisen Anregungen etwas weiterhelfen…? Viel Spaß beim Rezensieren! Vielleicht verrätst Du noch kurz, um was für Bücher es überhaupt gehen soll…?
Schöne Grüße
Anne
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