Meine fast 15jährige Tochter soll in der Schule ein Buch vorstellen.
Nun gibt es zwar Unmengen von Büchern, doch sollte es wenn geht Weltliteratur sein, falls möglich leicht verständlich und - das ist ihr ein besonderes Anliegen: interessant!
Gibt es so ein Werk überhaupt?
wer weiss was?
Hanna
Ganz spontan …
Hallo Hanna,
Hesse, Demian
St.Exupery, Der kleine Prinz
Salinger, Der Fänger im Roggen
Dickens, Oliver Twist
Dickens, Weihnachtsgeschichte
oder
http://www.zeit.de/2002/42/Kultur/200242_sbib_liste…
Herzliche Grüße
Thomas Miller
Hallo Hanna,
Meine fast 15jährige Tochter soll in der Schule ein Buch
vorstellen.
Nun gibt es zwar Unmengen von Büchern, doch sollte es wenn
geht Weltliteratur sein, falls möglich leicht verständlich und
- das ist ihr ein besonderes Anliegen: interessant!
Gibt es so ein Werk überhaupt?
Meine Tochter hat in der Schule seinerzeit das Buch „Das Kartengeheimnis“ von Josteen Gardner (oder so ähnlich) vorgestellt.
Die Lehrer an ihrer Schule waren durchaus der Idee gegenüber aufgeschlossen, auch anspruchsvollere Bücher der Jugendliteratur als vorzustellendes Buch zu akzeptieren.
Allerdings stellte sich ein Problem dabei: Die Sekundärliteratur, aus der man bei solchen Referaten immer so schön abschreiben kann (und ja auch soll, um letztendlich das selbständige Erarbeiten von Wissen zu üben) ist bei zeitgenössischen Autoren der Jugendliteratur durchaus dürftig.
Gruß, Karin
Hallo Hanna.
Wie wärs mit
Gudrun Pausewang
Die Wolke
ISBN: 3473580147 Buch anschauen
Könnte ich mir gut vorstellen, dazu gibt es auch, soviel ich weiß, etwas an Sekundärlitatur.
Oder muss es noch weltliteraturmäßiger sein.
Gruß
R.
Servus Thomas !
Nachstehendes soll keine Kritik an Deiner Spontanliste sein, finde sie im Gegenteil recht gut. Nur beim Demian denke ich, daß das Buch, gleichwohl es sich angenehm liest, für 15-jährige aufgrund seiner Vielschichtigkeit ein vielleicht zu schwerer Brocken ist. Kann mich noch an mein Studium erinnern, wo sich im Hauptseminar (der Name Conrady sagt Dir viellicht etwas) 50 Germanistikstudenten gehörig das Hirn bei der Behandlung des Romans verbogen haben. Würde mich interessieren, wie Du das siehst. (Kann auch per Mail sein).
Grüße aus Wien
Helmut
Hallo Helmut,
Nachstehendes soll keine Kritik an Deiner Spontanliste sein,
finde sie im Gegenteil recht gut. Nur beim Demian denke ich,
daß das Buch, gleichwohl es sich angenehm liest, für
15-jährige aufgrund seiner Vielschichtigkeit ein vielleicht zu
schwerer Brocken ist. Kann mich noch an mein Studium erinnern,
wo sich im Hauptseminar (der Name Conrady sagt Dir viellicht
etwas) 50 Germanistikstudenten gehörig das Hirn bei der
Behandlung des Romans verbogen haben. Würde mich
interessieren, wie Du das siehst. (Kann auch per Mail sein).
selbstverständlich kenne ich Conrady, und ich kann mir auch denken, dass man den Demian so auseinandernehmen kann. Gleichzeitig bin ich allerdings der Meinung, dass man das nicht machen muss und auch nicht machen sollte. Ich weiß, dass viele Erwachsene Hesse mögen (Hallo, Fritz! *g*), ich selbst halte Hesse aber - wenn man mal vom Glasperlenspiel absieht - für einen Autoren, der in der Hauptsache Pubertätslektüre (freilich gehobene!) ist. Das liegt m. E. daran, dass er die Welt so beschreibt, wie ein Pubertierender die Welt sieht. Die wichtigsten Merkmale scheinen mir in der Selbstbezogenheit und der Gefühlsduselei zu liegen. Vor allem die Wehleidigkeit des Stils ist mir zuwieder. So etwas findet sich z. B. bei Thomas Mann nicht (mit dem Hesse ja gerne verglichen wird). Aber ich gebe zu, dass das vielleicht einfach daran liegt, dass ich das heute eben so empfinde, denn als Jugendlicher habe ich Hesse schon verschlungen.
Herzliche Grüße
Thomas Miller
Hallo Hanna,
M. E. noch besser (und dem Literaturanspruch entgegenkommend) ist von der selben Autorin „Die Verräterin“.
Bücher von Rang für Fünfzehnjährige: „Die Spinne“ von J. Gotthelf, „Krabat“ von Otfried Preußler (auch schon für Jüngere), „Spiegel das Kätzchen“ oder andere Beispiele aus den Novellen von Keller, anspruchsvoll und beeindruckend: „Jakob der Lügner“ von Jurek Becker, auch „Wilhelm Tell“ von Schiller mit etwas Hilfe möglich. Warum nicht „Sophies Welt“, der Bestseller von Jostein Gaarder? Oder ein Kinderbuch-Klassiker von Kästner,Lindgren, Saint-Exupery oder Nöstlinger?
Unbekannt und ganz besonders: Johanna Reiss, Und im Fenster der Himmel (sehr historisch) Anne Holm, Ich bin David (geheimnisvoll und poetisch) Norman Mazer, Marcus Rosenbloom und die Liebe (über „das erste Mal“), Cynthia Voigt, Heimwärts (unglaublich real-realistisch und gut, ebenso wie andere Bücher der Autorin).
Viel Spaß, weitere Tipps gerne,
Juliane
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Servus Thomas !
Danke für Deine präzise Antwort. Im Prinzip sehe ich es ähnlich wie Du, ich mag Hesse nämlich auch nicht besonders, eben aufgrund der von Dir beschriebenen Kriterien. Für die oben betroffenen 15-Jährigen würde das m.E. bedeuten: Nicht zu sehr in die Tiefe gehen, eher an der Oberfläche bleiben und damit ist es dann einfach die Geschichte eines Heranwachsenden, der einen starken Freund hat. Geschmackssache!
Grüße aus Wien
Helmut
Hallo Hanna,
ich weiß nicht, ob dir mein Vorschlag gefällt…
Wie wäre es denn mit einem Buch des diesjährigen Nobelpreisträgers für Literatur Imre Kertecz:
Roman eines Schicksallosen ISBN 349922576X Buch anschauen
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass dieses Buch für junge Leute, die gern lesen, eine beeindruckende Lektüre ist.
Zitat aus einer Rezension bei amazon:
Imre Kertész war selber von 1944-1945 im Alter von fünfzehn Jahren in den Konzentrationslagern von Auschwitz und Buchenwald. In seinem Roman eines Schicksalslosen beschreibt er aus der Perspektive des fünfzehnjährigen Jungen seine eigene Geschichte. Mit tiefer Beklemmung geht man seinen Weg mit : naiv und unvoreingenommen beginnt er seine Reise ,ja, es fällt ins Auge , dass seine Berichte fast durchweg von den Attributen" verständlicherweise" und „natürlich“ komplettiert werden. Es scheint ihm in der Tat vieles logisch und schlüssig, so wie er seine Erfahrungen macht. Nach und nach sieht man sich den unmenschlichen Transporten in die Lager, dem Hunger, dem Durst, der Kargheit der Unterkünfte, schließlich Krankheit , Entmenschlichung und dem Tod gegenüber.
Keine leichte Kost, zugegeben. Aber sehr bewegend.
Gruß
Uschi
hi,
ich empfehle „Herr der Fliegen“ von William Golding.
(Golding ist Nobelpreisträger, das Buch Weltliteratur)
Der Inhalt (siehe unten) ist sicher für das Alter spannend und bietet jede Menge Stoff für Diskussionen über das Wesen des Menschen: Denn Goldings Geschichte provoziert den Leser durch seine schreckliche Vision von der menschlichen Bosheit, um nicht zu sagen: Bösartigkeit! Ein erschreckender Roman über das Entstehen und die Faszination von Gewalt.
Zum Inhalt (gekürzt zitiert nach http://www.discovery-channel.de/de/pub/tv/geschichte…)
Eine Gruppe sechs- bis zwölfjähriger englischer Schuljungen sitzt als einzige Überlebende eines Flugzeugabsturzes auf einer unbewohnten Insel fest. Die Rahmenbedingungen erinnern an die Schicksale in Daniel Dafoes Robinson Crusoe.
Zunächst halten einander das erregende Gefühl grenzenloser Freiheit, das Erlebnis einer unberührten, exotischen Natur und die Einsicht, eine gewisse Ordnung aufrechterhalten zu müssen, die Waage.
Doch bald schon entzweien sich die Knaben immer heftiger. Die Gruppe zerfällt bald, die Situation eskaliert völlig. Die verschiedenen Anführer liefern sich erbitterte Kämpfe.
Letztendlich ist kleiner Junge tot…
In „Herr der Fliegen“ zieht Golding sprachlich verschiedenste Register: von der sachlichen Beschreibung der äußeren Ereignisse und der präzisen Wiedergabe der Schülerjargons bis hin zur Verdichtung der kindlichen Vorstellungswelt und des symbolhaften Geschehens in beklemmenden Bildern und poetischen Chiffren.
P.S.
Gibt es übrigens auch als Hörbuch, falls jemand gaaaanz furchtbar faul zum lesen ist oder ihm der Einstieg in Literatur sehr schwer fällt. (wobei es sicherlich eine arg gekürzte Version des Buches ist!).
http://www.mdr.de/mdr-kultur/hoerspiel/129396-hinter…
hbx