Buddhismus Opfergaben vor einem Häuschen

Hallo,
ich gehe regelmäßig in Nagelstudios.
Die haben dort alle solch kleine goldene Häuschen vor denen sie Räucherstäbchen verbrennen und Opfergaben in Form von Wasser und Obst hinstellen.

Wie nennt man diese „Häuschen“? Altäre? Tempel? Und wo gibt es die?

Opfergaben vor einem Häuschen
Hallo,

Wie nennt man diese „Häuschen“? Altäre? Tempel? Und wo gibt es
die?

die Dinger (Bän-tho-tö) werden auf deutsch meist als Hausaltar bezeichnet. In Deinem Fall wäre es richtiger, von Geschäftsaltar zu sprechen - vermutlich einer Miniausgabe eines tatsächlichen Hausaltars, die auf dem Boden steht.

Mit Buddhismus haben sie eher wenig zu tun, sondern mit der Volksreligion, einer Synthese aus buddhistischen, taoistischen, konfuzianischen und animistischen Elementen (Tam Giao). Die eigentlichen Hausaltäre dienen in der Regel der Ahnenverehrung - kenntlich daran, dass (u.a.) Bilder von Personen auf ihnen stehen. Die Geschäftsaltäre sollen eher für Geld und Geschäftserfolg sorgen und sind mit entsprechenden Figuren/Symbolen bestückt. Übrigens gibt es auch katholische Hausaltäre - da steht dann eben ein Kreuz in der Mitte des Altars.

Manchmal kann man so etwas in einem größeren Asia-Shop bekommen. Wenn der Inhaber Vietnamese ist, kann man sich wahrscheinlich auch einen bestellen. Warum ein Nichtvietnamese so etwas tun sollte, will mir allerdings nicht so recht einleuchten …

Freundliche Grüße,
Ralf

Hi

Warum sollte ein Chinese denn keinen Hausaltar benutzen, die bauen die Dinger doch immerhin?

Und je nach Gegend sind die Nagelstudios fest in chinesischer Hand, ich wünschte diese Entwicklung wäre früher gekommen, dann hätte ich damals für mein Sozialforschungsprojekt nicht so sehr suchen müssen.
(das gefühlt jede zwei HartzIV’lerin einen Nagelpflege Crashkurs macht um ein eigenes Studio zu eröffnen gibt dem Ansatz, Deutschland wird Billiglohnland, nur eine neue Tiefe).

Die beschriebenen Hausaltärchen gibt es sogar sehr häufig in dieser transportablen, nicht bodenlangen Form. Allein der Kauf und die Pflege eines solchen Altares wird als Verdienst/Teil des Opferzeremoniells (je nach religiöser Ausrichtung) gesehen.

Bei volks-/klassisch religiösen Personen wird im Geschäft wohl ein Caishen (Reichtumsgott), Guandi (Weisheit, Rechtsstreit, auch Geld) oder Huangdi (Alles.) stehen.
Bei Mahayana-Buddhisten ein lachender Maitreya (dicker Buddha) oder Guanyin/Avalokitesvara (meist eher weiblich).

Im Gegensatz zu Esoterikern stellen zumindest Chinesen (Vietnamesen kann ich da nicht beurteilen) eher (tendenziell) selten DEN Buddha auf und wenn, dann Amitabha, nicht Sakyamuni, der gehört in einen Tempel.

lg
Kate