Hallo Tanja,
eigentlich ist es gar nicht so schwierig.
Den hinduistischen Traditionen gemeinsam ist die Vorstellung eines zyklischen Weltbildes. Dieses geht davon aus, dass die Welt in einem immer währenden Kreislauf entsteht und vergeht. Wie die Welt durchläuft auch die Seele (Atman) einen kontinuierlichen Kreislauf von Geborenwerden und Sterben (Samsara). Das unsterbliche Selbst (Atman) verbleibt solange im Samsara, bis seine wahre Identität erkannt wird und Mokscha (Befreiung) erlangt wird.
Samsara bedeutet Wiederholung von Geburt, Alter und Tod. Das Leben selbst gilt als das Übel, von dem Befreiung («Mokscha») gesucht wird.
Der Mensch (ebenso jedes Tier) wird geboren, wächst auf, stirbt und wird wieder geboren. Dieser Kreislauf hat normalerweise kein Ende. Jede gute und schlechte Tat (= Karman) trägt Früchte. Die gesamten Früchte dieser und der vergangenen Existenzen bestimmen die folgende Existenz. Deshalb wird als selbstverständlich angenommen, daß ein armer Mensch durch einen schlechten Lebenswandel im letzten Leben die jetzige Situation selbst verschuldet hat.
Mit dieser Lehre werden soziale Unterschiede und Krankheit als selbstverursacht verstanden und gerechtfertigt. Im Gegensatz zum Christentum ist das ewige Leben nach dem Tod nicht erstrebenswert. Samsara bedeutet Wiederholung von Geburt, Alter und Tod. Das Leben selbst gilt als das Übel, von dem Befreiung («Mokscha») gesucht wird.
(Diesen Abschnitt habe ich aus einem meiner Bücher heraus kopiert:
Christoph Peter Baumann / Christian Hackbarth-Johnson: Hinduismus. Farbfolien und Erläuterungen. Eine Einführung in Religionsgeschichte, Kultur und Brauchtum. Autoren: Christoph Peter Baumann / Christian Hackbarth-Johnson. Regensburg 1999.
Karman: Tat, Handlung, Werk. Ihre Früchte bestimmen die nächste Existenz.
Samsara: die Wanderung durch die verschiedenen Geburten
Hier noch ein Link zu meinem Text über die Hindu-Kasten: http://www.inforel.ch/i22e103.html
Falls du etwas von meiner Antwort übernimmst, dann gib an, woher du die Weisheit hast, damit es dir nicht geht wie einem gewissen Minister!
Mit freundlichen Grüssen
Christoph Peter Baumann
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