Bücher über Yoga

Hallo allerseits,

Kann mir jemand ein gutes Buch über Yoga empfehlen?

Worum es in dem Buch genau geht, ist eigentlich egal. Hauptsache es hat etwas mit Yoga zu tun. Ich übe seit über einem Jahr Yoga, und möchte einfach gerne mal mein Wissen über diesen spirituellen Pfad vertiefen.
Das Buch darf auch gerne ein bisschen abseits des Mainstreams sein.
Was ich nicht unbedingt suche sind Übungsanleitungen, oder ein Buch, das sich in allzu esoterischem Hokuspokus verliert. Ansonsten bin ich eigentlich für alles offen. :smile:
Vielleicht könnt ihr mir ja was empfehlen?

Vielen Dank im Voraus, und freundliche Grüße
Baumschrat

Hallo,

Kann mir jemand ein gutes Buch über Yoga empfehlen?

Patanjalis Yoga-Sutra, kommentiert von Bellur Krishnamachar Sundararaja Iyengar (ISBN 342629107X Buch anschauen) - der Grundlagentext des Yoga, kommentiert von einem wirklich großen Praktiker und Lehrer des Hatha-Yoga.

Namasté,
Ralf

Patanjalis Yoga-Sutra, kommentiert von Bellur Krishnamachar Sundararaja Iyengar (ISBN 342629107X Buch anschauen) - der Grundlagentext des Yoga, kommentiert von einem wirklich großen Praktiker und Lehrer des Hatha-Yoga.

Zustimmung.
Und zum religionshistorischen und nicht-buddhistischen Hintergrund
der Klassiker
Mircea Eliade. Yoga ISBN 3518376276 Buch anschauen

Gruß
Metapher

Die Bücher klingen schon mal ziemlich gut, vielen Dank für Eure Antworten! :smile:

Patanjalis Yoga-Sutra, kommentiert von Bellur Krishnamachar Sundararaja Iyengar (ISBN 342629107X Buch anschauen) - der Grundlagentext des Yoga, kommentiert von einem wirklich großen Praktiker und Lehrer des Hatha-Yoga.

Zustimmung.

Zustimmung?!?!

Ich habe mir das Buch bestellt, habe angefangen, es zu lesen und bin gerade völlig perplex…

Schon die ersten Seiten des Buches beginnen in meinen Augen grauenhaft! Ganz ehrlich!

Ich hatte doch eigentlich nach einem Buch „ohne allzu esoterischen Hokuspokus“ gefragt, aber dieses Buch ist ja (zumindest habe ich diesen Eindruck bisher) der esoterische Hokuspokus schlechthin!

Wie das schon losgeht mit der Darstellung der Geburt von Patanjali…
Ob man an Wiedergeburt etc. glaubt oder nicht, sei mal dahingestellt.
Ich jedenfalls finde diese Darstellung absolutwirr.
Soll das ein vernunftbegabter Mensch einfach so hinnehmen?

Es wird erzählt, einst habe sich der Erhabene Vishnu sich auf Adishesha, dem Herrn der Schlangen und der Sitz des Gottes, niedergelassen, um dem verzaubernden Tanz des Erhabenen Shiva zuzuschauen.
Ganz und gar versunken in den Anblick der Tanzbewegungen Shivas, begann Sein Körper in ihrem Rhytmus mitzuschwingen. Dieses Schwingen machte ihn schwerer und schwerer, und er wurde Adishesha so sehr zu Last, dass dieser um Atem rang und schon zusammenzubrechen glaube. In diesem Augenblick endete der Tanz, und Vishnus Körper wurde wieder leicht. Adishesha wurde leicht, und bat seinen Herrn, diese erstaunlichen Veränderungen zu erklären. Der Erhabene erklärte, Anmut, Schönheit, Majestät und Würde von Shiaves Tanz hätten seinen eigenen Körper schwer gemacht. Adishesha erstaunte darüber und bekundete den Wunsch, auch so tanzen zu lernen, um seinen Herrn zu verzücken. Vishnu wurde nachdenklich un sagte Adishesha voraus, Shiva werde ihn bald mit dem Auftrag auszeichnen, ein Buch über Grammatik zu schreiben, und dann werde auch er sich der Kunst des Tanzes widmen und darin vollenden können. …

Was soll das? Entschuldigt bitte, ich bin eigentlich ein offenener Mensch, aber das klingt in meinen Augen mehr nach den Wirkungen zu heftigen Drogenkonsums!
Selbst mit bestem Willen kann ich darin nichts anderes erkennen.

Sorry, aber bei so einem Gedöns gehen bei mir echt die Anti-Esoterik-Alarmglocken an.
Oder bedarf es erst jahrelanger esoterischer Yogi-Gehirnwäsche dafür, sowas einfach so lesen zu können? Was denkt ihr, wenn ihr soetwas lest?
Könnt ihr da einfach so innerlich ruhig bleiben und denken „Aha! Ach so! ja klar, so wird das dann wohl gewesen sein!“??

Versteht Iyengar eigentlich selbst, was er da schreibt?
Warum kann er das nicht auf eine Ebene herunterbrechen, die einem Normalsterblichen wir mir verständlich ist?

Außerdem finde ich es unheimlich anstrengend, dass Iyengar schon ganz am Anfang mit Sanskrit-Begriffen nur so um sich wirft…
Und dann all diese Aufzählungen…
Irgendwelche Weisen, die schon früh im Leben „Samadhi“ erreicht haben und deswegen gleich zu Kavalya gekommen sind, ohne die vorherigen Stufen durchlaufen zu müssen; der achtfache Yoga-Weg; die vier Padas, denen die bier Varnas entsprechen, die sich in den vier Kasten des Hinduismus wiedefinden; die drei Grundeigenschaften des Bewusstseins, etc. etc…

Wird dieses Buch denn noch besser?

Freundliche Grüße,
Baumschrat

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Moin,

versuch es doch mal mit „Die Yoga Tradition“ von Georg Feuerstein, ISBN-10: 3935001061 Buch anschauen

Gruß,
M.

Ohne Mühe nichts
Hallo Schrat,

Zustimmung.

Zustimmung?!?!

wir haben bei den Empfehlungen vielleicht voreilig diesen Satz von dir nicht in seiner ganzen „Tiefe“ wahrgenommen:

Worum es in dem Buch genau geht, ist eigentlich egal. Hauptsache es hat etwas mit Yoga zu tun.

Und hatten dir unterstellt, daß dir bei deinem angegebenen Interesse für die Hintergründe des „spirituellen Pfades“ bewußt ist, daß du damit in einen Kulturkreis Einsicht gewinnen willst, der nicht identisch ist mit dem, in dem du dich befindest.

Und dazu gehören nicht nur andere (1.) Fachbegriffe, sondern auch ein ganz anderer (2.) sprachlicher Umgang mit (3.) Inhalten, die ihrerseits ebenfalls in deinem Kulturkreis nicht angenähert vorkommen.

Es hat sich bei uns der eklatante Irrtum breit gemacht, daß ein paar Gelenkigkeits- und Atemübungen, die man halt so mal in einem VHS-Kurs mitmachen kann, auch nur angenähert etwas mit Hatha-Yoga zu tun haben, geschweige denn mit den anderen, viel tiefergreifenden yogischen Traditionen.

Wie das schon losgeht mit der Darstellung der Geburt von Patanjali…
Könnt ihr da einfach so innerlich ruhig bleiben und denken
„Aha! Ach so! ja klar, so wird das dann wohl gewesen sein!“??

Und wenn man dann schon darin einsteigen will, dann sollte es doch nicht ernsthaft ein Problem sein, eine Legende(!) (z.B. über den unbekannten Autor Patanjali des Yoga-Sutra) als Legende zu verstehen, erst recht, wenn sie in der überlieferten Form lediglich zitiert wird. Abgesehen davon, daß inzwischen sicher ist, daß der Autor des Yoga-Sutra nicht identisch ist mit dem ca. 600 Jahre älteren Grammatiker gleichen Namens.

Und wenn du meinst, bei deinen „Studien“ am Yoga-Sutra des Patanjali vorbeizukommen, in dem eine ganze Menge (für den Lernenden unumgängliche) Begriffe vorkommen, die nicht angenähert sinnvoll in europäische Sprachen übersetzbar sind, dann brauchst du wirklich erst gar nicht anzufangten. Aber dann auch nicht glauben, daß du etwas tust, was landläufig mit „Yoga machen“ als Volkssport banalisiert wird.

Wenn du hier propagierst, du habest den Eindruck von „esoterischem Geschwurbel“ und von „Gehirnwäsche“, was hast du denn dann wohl in dem 1 Jahr, von du sprichst, gelernt? Hast du auch „Gehirnwäsche“ erfahren, wenn du gelernt hast, deine „Wahrnehmung aus den Extremitäten zurückzuziehen“, oder „den Atem in den Unterleib zu lenken und dann über den Rücken wieder hoch zum Schädel“? Und wenn du diese Ausdrücke, die für deine Ohren ganz sicher anatomischer Quark gewesen sein müßten, nicht gehört haben solltest, und damit Einblick darin hattest, daß die yogische Anatomie eine ganz andere ist als die der abendländischen Medizin, dann hast du umgekehrt in diesem Jahr tatsächlich „esoterisches Geschwurbel“ betrieben, das aber mit Hatha-Yoga nicht die Bohne zu tun hat.

Vielleicht hilft dir ja auch dieses Interview mit Iyengar ein wenig aufs Fahrrad. Den Eliade hatte ich dir auch empfohlen, weil er einen Überblick über die ideologischen Hintergründe des ganzen asiatischen Raumes verschafft, in die die verschiedenen Yoga-Traditionen und -Philosophien eingetttet sind. Auch jenseits der buddhistischen Adaption, aus der der Patanjali kommt.

Soll das ein vernunftbegabter Mensch einfach so hinnehmen?

Übrigens, was deinen eigener Kulturkreis betrifft und du meinst, man käme beim Studium von Denktraditionen an Fach begriffen und neu zu lernenden Fach sprachen drumherum: Wenn du ein paar übersetzte Seiten von z.B. Aristoteles, Descartes, Kant usw. liest, werden dir ebenfalls die Augen überlaufen. Und dennoch sind diese Inhalte komplett in deine Alltagssprache eingegangen, ohne daß du es merkst. Und das wirst du kaum „esoterisches Geschwurbel“ nennen können.

Und wenn du nun in eine ganz andere Kultur hineinschauen willst, dann mußt du dir halt auch ein ungewohnte Sprache zugestehen, und ein paar Lernprozesse. Das hat hat, nur weil es zunächst sehr fremd erscheint, nichts mit Esoterik zu tun. Mit „Esoterik“ im ursprünglichen Sinn des Begriffs allerdings sehr wohl: Für einen speziell geschulten „inneren Kreis“ vorgesehenes Fachwissen. Yoga ist nicht wirklich für „jedermann“. Bücher mit dem Titel „Yoga für jedermann“ (104000 Einträge bei Google) sind Volksverdummung.

Wenn du auf diesem Level bleiben willst, dann laß die Suche nach den Hintergründen und kauf dir ein Yoga-Video von Jane Fonda. Dann hast du wenigstens was fürs Auge.

Sine labore nihil.

Gruß
Metapher

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Hallo Metapher,

Vielen Dank für Deine Antwort!

Ich weiß nicht, welche Wahrnehmung Du von mir gewonnen haben magst, aber einige Vorurteile scheinen schon darunter zu sein. Diese zu widerlegen, tue ich mir jetzt nicht an. ^^

Ich interessiere mich zum Beispiel auch für den Buddhismus.
Dadurch kam ich überhaupt erst auf Meditation. Weil mir aber die bloße Sitz- und Gehmeditation, wie sie im Buddhismus gelehrt wird, schwerfällt, probiere ich Yoga, weil mir die Asanas als für die Meditation förderlich erscheinen - und davon abgesehen mir auch ganz einfach Spaß machen. :smile:

Durch die Beschäftigung mit Buddhismus bin ich mit manchen Sanskrit- bzw. Pali-Begriffen sogar schon vertraut, und habe sogar den Eindruck, manche von ihnen verstehen zu können. :wink:
Ob es in den europäischen Sprachen treffende Übersetzungen für diese Begriffe gibt oder nicht - man kann sie meines Erachtens dennoch so erklären, dass ein Europäer sie verstehen kann.

Und was die Legende um den Patanjali angeht:
Ich finde es einfach merkwürdig, wie Iyengar diese einfach so in den Raum stellt, ohne im Anschluss auch nur irgendeine erklärende Bemerkung anzufügen.
Ich als offenbar weniger begabter Leser werde da mit so einer Legende konfrontiert - und darf die dann schlucken. Ich weiß nicht, wie es Dir dabei geht, aber mich macht das einfach irgendwie keinen guten Eindruck…
Okay, vielleicht können Leute aus dem entsprechenden Kulturkreis oder irgendwelche hocherfahrenen Yogis sich damit abfinden, oder sogar einen Sinn darin sehen, aber ich als Anfänger bin da aber einfach nicht zufrieden mit.
Ich erwarte ja nicht von einem Buch, dass ich alles gleich beim ersten Mal verstehe. Du sagst, mir, das ist eben eine Legende.
Aber kannst Du denn diese Legende nachvollziehen? Was soll ich mit dieser Legende? Welchen Sinn hat sie?

Ich habe Bücher von buddhistischen Lehrern gelesen (um Namen zu nennen: Dalai Lama, Ajahn Brahmavamso, Ajahn Sumano, Kai Romhardt; u.a.) und war meist angenehm überrascht, dass diese Bücher keineswegs auf irgendwelchen Schlangengötter-Legenden beruhen, sondern mitten in dem Alltag fußen, den wir alle jeden Tag erleben.
Woran es liegt, weiß ich nicht, aber ich hatte bei den Büchern den Eindruck, dass sie meist auch einfach besser und in einem eleganteren Sprachstil geschrieben sind. Und die vor allem eine Sprache verwenden, die zumindest ich verstehen kann. Jedenfalls konnte ich mit diesen Büchern was anfangen.

Aber das sind wahrscheinlich keine richtigen Bücher, sondern Gnadenbrot für das spirituelle Proletariat wie mich. :smiley:

Vielleicht sind mein Geist und die Yoga-Philosophie einfach nicht kompatibel.

Ich weiß nicht, ich werde mit dem Buch von Iyengar nicht so richtig warm. Vielleicht ändert sich das schon in den nächsten Tagen, aber zur Zeit bin ich da eher skeptisch.

Wie geht es Dir denn mit dem Buch?
Hast Du das Gefühl, alles darin verstehen zu können?

Freundliche Grüße,
Baumschrat

szmmctag

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